Gemeinsam mit zig anderen Personen lauschen Sie einem Vortrag. Um Sie herum ist es totenstill. Plötzlich bekommen Sie Schluckauf. Sie versuchen die Geräusche, die unaufhaltsam in Ihrer Kehle aufsteigen, zu unterdrücken. Ohne Erfolg. Peinlich! Was kann man gegen Schluckauf tun? Und wie kommt es überhaupt dazu?
"Das Zwerchfell ist ein flächiger Muskel, der zwischen dem Bauch- und dem Brustraum liegt", erklärt Dr. Andreas Sönnichsen, Professor für Allgemeinmedizin an der MedUni Wien. Bei der Atmung kommt es zur Kontraktion des Zwerchfells. Sprich: Es wird abwechselnd angespannt und entspannt. Ersteres beim Einatmen, Zweiteres beim Ausatmen. Wie jeder andere Muskel auch wird das Zwerchfell von einem Nerv versorgt und reguliert. Dabei handelt es sich um den Nervus phrenicus.
So kommt es zum Schluckauf
Wird besagter Nerv gereizt, so kommt es zu ruckartigen Kontraktionen im Zwerchfell. Die Reizung kann verschiedenste Ursachen haben. So kann sie zum Beispiel von einer Bewegung des Magens ausgehen. Während er der Magen damit beschäftigt ist, seinen Inhalt weiterzutransportieren, kann es passieren, dass er nach oben auf besagten Nerv drückt. Oder aber man bewegt sich auf eine Art und Weise, dass die Speiseröhre an den Nerv stößt. So oder so: Schluckauf ist die Folge.
"Das ist nichts anderes, als wenn man zum Beispiel im Oberschenkel ein Muskelzucken hat", erklärt Sönnichsen. Der entsprechende Nerv wird auf mechanische Weise gereizt. Der Reiz wird weitergeleitet und trifft schließlich auf den Muskel, der nicht anders kann, als sich zusammenzuziehen. Kurz gesagt: Der Nerv wird gereizt - der Muskels zuckt. Mehr steckt eigentlich nicht dahinter.
Was hilft gegen Schluckauf?
Und was hilft nun gegen Schluckauf? Wiederholtes Schlucken? Luft anhalten? Dazu der Facharzt: "Es ist vorstellbar, dass man, wenn man die Luft anhält, die Bewegung im Brustkorb stoppt." Was bedeuten würde, dass man auch den Schluckauf stoppt. "Möglicherweise hilft das. Wissenschaftlich belegt ist es aber nicht."