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Vitamin D: Die größten Irrtümer

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Vitamin-D-Tropfen

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Vitamin D ist für unsere Gesundheit unerlässlich. In erster Linie sorgt es dafür, dass unser Knochenstoffwechsel gut funktioniert. Es gibt aber auch allerlei Mythen rund um das Thema. Wir decken fünf gängige Irrtümer auf.

1. Jeder muss im Winter Vitamin D einnehmen

Im Winter ist Sonnenschein oft Mangelware. Um ausreichend Vitamin D produzieren zu können, ist unser Körper aber auf UV-Strahlung angewiesen. Bekommt er hiervon nicht genug, leidet unser Knochenstoffwechsel. Daher ist es ganz wichtig, in den Wintermonaten Vitamin-D-Präparate einzunehmen. So die Annahme, die Sönnichsen in dieser Form nicht unterschreiben kann. "Es gibt bestimmte Situationen, in denen ein Mangel wahrscheinlich ist", sagt er. Zum Beispiel wenn der Betroffene bettlägrig ist und selten bis nie an die frische Luft kommt. Hier sei die Substitution durchaus sinnvoll. Grundsätzlich sei die Frage, ob man im Winter Vitamin D substituieren soll, wissenschaftlich aber noch nicht vollends geklärt. Zwar schade eine moderate Vitamin-D-Zufuhr nicht, doch konnte bei jenen, die unter keinem eklatanten Mangel leiden, bis dato kein tatsächlicher Nutzen nachgewiesen werden. "Die Frage muss daher lauten: Gibt es einen Mangel oder liegt der Wert lediglich im unteren Normbereich?".

2. Je mehr Vitamin D, desto besser

Zugegeben, man muss es mit der Vitamin-D-Zufuhr schon wirklich stark übertreiben, dass es zu einer Überdosierung kommt. Doch unmöglich ist es nicht. Etwa dann, wenn man hochkonzentrierte Präparate, die man eigentlich wöchentlich einnehmen sollte, täglich einnimmt. "Das sollte man wirklich vermeiden", mahnt Sönnichsen. Denn in diesem Fall könne es tatsächlich zu einer Überdosierung kommen. Und die bleibt mitunter nicht ohne Folgen. "Das kann Nierensteine oder sonstige Kalkablagerungen begünstigen. Bis hin zu Organschäden", warnt der Arzt. Insofern kann man, die Vitamin-D-Zufuhr betreffend, auch nicht "Je mehr, desto besser" sagen. Grundsätzlich brauche man sich wegen einer Überdosierung aber nicht zu sorgen. Denn "selbst wenn kein Mangel vorliegt und man 1.000 Einheiten pro Tag über die Wintermonate hinweg einnimmt, kann man eigentlich nichts falsch machen".

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3. Vitamin D ist ein Vitamin

Der Name legt nahe, dass es sich bei Vitamin D um ein Vitamin handelt. Tut es aber nicht. Weil Vitamine - so deren Definition - nicht vom menschlichen Körper erzeugt werden können. Was bei Vitamin D aber der Fall ist. Wenn es sich also nicht um ein Vitamin handelt, worum handelt es sich dann? Der Allgemeinmediziner gibt Antwort: Seine Struktur betreffend ist Vitamin D den Sexualhormonen ebenso wie dem sogenannten Stresshormon Cortisol ähnlich. Beide gehören der Gruppe der Steroidhormone an. Aus diesem Grund wird auch Vitamin D im weitesten Sinne zu den Steroidhormonen gezählt. "Insofern spricht man auch vom D-Hormon", ergänzt Sönnichsen. Der Begriff Vitamin dagegen ist hier eigentlich fehl am Platz.

4. Täglich 10 Minuten Sonne reichen

Wie viel Sonne ist tatsächlich notwendig, damit unser Körper ausreichend Vitamin D erzeugen kann? "Diese Frage kann man so nicht beantworten", sagt der Experte. "Das hängt vom Hauttyp ab." Demnach ist die Gefahr eines Vitamin-D-Mangels bei Menschen mit dunklerer Haut eher gegeben als bei sehr blassen Personen. Schlicht und einfach deshalb, weil die Haut bei Ersteren die UV-Strahlung besser abwehren kann. Und ohne UV-Strahlen bekanntlich auch keine körpereigene Vitamin-D-Produktion. Neben dem Hauttyp spielt auch die Luftfeuchtigkeit eine Rolle, kriegen wir an klaren Tagen doch mehr UV-Strahlung ab als etwa an diesigen. So oder so, sind "zehn Minuten täglich, ganz pauschal gesagt, wahrscheinlich ein bisschen zu wenig". Anstatt einen Zeitwert zu nennen, empfiehlt der Experte: "Raus an die frische Luft und nicht von oben bis unten alles einpacken, sondern, wenn die Temperatur es zulässt, auch mal kurzärmelig." Wer diesem Ratschlag folgt, kommt wahrscheinlich auch ohne Substitution gut über die Wintermonate.

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5. Bei Vitamin-D-Mangel steigt das Tumorrisiko

Vitamin-D-Mangel erhöht erwiesenermaßen das Risiko, an Osteoporose zu erkranken. Auch psychische Auswirkungen werden dem Experten zufolge diskutiert. So wird in den Raum gestellt, dass der Mangel eine Depression begünstigen kann. Ebenso untersucht werden die Effekte aufs Immunsystem. Manch einer meint auch, dass mit einem Mangel an Vitamin D die Gefahr für Herzkreislauf- und Tumorerkrankungen steigt. Wissenschaftlich eindeutig erwiesen sei das dem Allgemeinmediziner aber noch nicht. "Es gibt Studien, die bereits publiziert wurden, und solche, die noch laufen. Das letzte Wort ist demnach noch nicht gesprochen."

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