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Wie gefährlich ist Toxoplasmose wirklich?

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Toxoplasmose-Test

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Rund 60 Prozent der Österreicher teilen sich laut Prof. Dr. Herbert Auer ihren Körper mit einem ungebetenen Untermieter: dem Parasiten Toxoplasma gondii. Der soll, wenn er erst mal ins Gehirn vordringt, Krankheiten wie Parkinson, Schizophrenie und ADHS auslösen können. Medizinische Tatsache oder pure Panikmache? News.at fragte nach.

Wer einmal mit dem Erreger infiziert wurde, bildet Antikörper. Die lassen sich dann im Blut nachweisen. Schafft es der Körper, den ungebetenen Gast wieder loszuwerden, ist man ein Leben lang immun. Für ein intaktes Abwehrsystem sollte das kein Problem sein.

Wie steckt man sich an?

Übertragen wird der Parasit auf zweierlei Weise: Durch sogenannte Oozyten, die im Katzenkot vorhanden sein können, oder durch den Konsum von rohem oder nicht ganz garem infizierten Fleisch. Zumindest beim Schwein hat sich die Infektionsrate in den letzten 15 bis 20 Jahren von rund 25 auf fünf Prozent verringert. Katzenkot wiederum ist erst nach zwei bis drei Tagen infektiös. Dann nämlich, wenn Sauerstoff zugetreten ist. Während auch Geflügel und Wild - sofern infiziert und nicht gar genossen - ansteckend sein kann, ist die Katze das einzige Tier, das den Erreger ausscheidet. Das erklärt Prof. Herbert Auer, Leiter der Abteilung für Medizinische Parasitologie des Instituts für Spezifische Prophylaxe und Tropenmedizin der Medizinischen Uni Wien.

Symptome der Infektion

Eine Infektion kann Fieber und vergrößerte Halslymphknoten hervorrufen. Meist merkt der Betroffene aber gar nichts von der Ansteckung. "95 Prozent der Infektionen sind klinisch unauffällig", so Auer. Mit anderen Worten: Nur fünf Prozent zeigen besagte Symptome. Hört sich doch eigentlich ganz harmlos an, oder? Eine Forschergruppe der University of Leeds ist da allerdings anderer Meinung. Die Wissenschafter fanden vor einiger Zeit heraus, dass der Erreger, wenn er erst mal ins Hirn vordringt, die Gehirnchemie verändern kann. Mögliche Folgen: Parkinson, ADHS und Schizophrenie.

Ursache für Parkinson & Co.?

Laut der Studie bewirkt der Erreger Toxoplasma gondii, dass weit größere Mengen des Glückshormons Dopamin ausgeschüttet werden als normal. Das beeinflusse Bewegungen, Bewusstsein oder Verhalten sowie die Kontrolle des Belohnungszentrums. Während größere Mengen von Dopamin beim Menschen die Risikobereitschaft erhöhen, kann sich ein Mangel mit Parkinson auswirken. "Der Parasit kann sich irgendwo im Gehirn niederlassen - deshalb sind die Symptome einer Infektion mit Toxoplasmose abhängig davon, wo der Gast residiert", so Studienleiter Glenn McConkey laut "focus.de".

Prof. Dr. Auer entwarnt

Klingt grauenhaft. Doch Auer entwarnt. Ihm zufolge wäre es den Wissenschaftern noch nicht gelungen, einen Zusammenhang zwischen dem Parasiten und Krankheiten wie Parkinson, Schizophrenie und ADHS nachzuweisen. Vorsicht sei aber bei werdenden Müttern geboten. Eine Infektion während der Schwangerschaft kann zu Missbildungen oder Schäden an den Augen des Kindes führen. Ein Test auf Toxoplasmose ist für Schwangere in Österreich daher obligatorisch.

Vorsicht bei Schwangerschaft

Fällt der Test negativ aus, besteht die Gefahr, dass sich die Frau während der Schwangerschaft infiziert. In diesem Fall ist eine konstante Beobachtung notwendig. Fällt der Test positiv aus, heißt das, dass sich die Frau bereits zu einem früheren Zeitpunkt infiziert hat und jetzt immun ist. In diesem Fall besteht keine Gefahr einer Ansteckung und damit auch kein Risiko für das ungeborene Kind. Eine Impfung gegen Toxoplasmose gibt es nicht. Wer eine Schwangerschaft plant, dem sei allerdings empfohlen, sich testen zu lassen, um im Vorfeld abzuklären, ob verstärkte Sicherheitsmaßnahmen notwendig sind oder nicht.

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