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Tai-Chi: Übungen für mehr Beweglichkeit und innere Ruhe

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8 min
Eine Frau praktiziert Tai-Chi.

©iStockphoto.com/Pheelings Media
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In China sieht man schon am frühen Morgen tausende Menschen in Parkanlagen Tai-Chi üben: Sie führen im Stand langsame Bewegungen aus, die wirken, als würden sie gegen einen unsichtbaren Gegner kämpfen. Hierzulande wird der chinesische Volkssport gerne zur Entspannung und sanften Muskelstärkung praktiziert.

Was ist Tai-Chi?

Tai-Chi oder auch Taiji geschrieben, ist eigentlich umgangssprachlich. Richtig und voll ausgeschrieben müsste es „Tai-Chi Chuan“ beziehungsweise „Taijiquan“ heißen. Wobei Chuan „Tschüan“ ausgesprochen wird. Einer Legende nach entstand diese chinesische Kampfkunst im 13. Jahrhundert. Die ersten tatsächlichen Aufzeichnungen gab es aber erst im 17. Jahrhundert – von dem, was heute als Tai-Chi gelehrt wird.

Die Bewegungen im Tai-Chi sind eine Folge von Angriffs- und Abwehrtechniken – lernt man es allerdings bei uns, so steht das Kämpferische eher im Hintergrund. Die meisten Menschen üben Tai-Chi, um von den gesundheitlichen Vorteilen zu profitieren. Dennoch sieht es aus, als würde man gegen einen unsichtbaren Gegner zugange sein – nur eben langsam und gemächlich wie beim Schattenboxen.

Das „Chi“ in Tai-Chi benennt die Lebensenergie, wie sie in der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM) genannt wird. Dieser Lehre nach kann man das Chi stärken, indem man mittels Atmung, fließenden Bewegungsabläufen und innerer Harmonie lernt, den Körper besser wahrzunehmen und zu beherrschen. Man könnte Tai-Chi als Kampfkunstsystem bezeichnen, das Meditation mit Atemübungen kombiniert und alleine oder mit einem/r Partner:in geübt werden kann.

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Was bringt Tai-Chi für die Gesundheit?

Bei den Tai-Chi-Übungen geht es immer um gute Körperstatik – so kann die Muskulatur optimal arbeiten. In der Theorie kann sich ein Körper entspannen, wenn er ins Gleichgewicht kommt. Dies soll unter anderem durch bewusste, tiefe Atmung erreicht werden.

Ein weiteres Ziel: Kopf ausschalten und somit Stress reduzieren. Laut Studien erhält und stärkt Tai-Chi die Muskelkraft, die Beweglichkeit und erhöht die Ausdauer. Das Schöne: Jede/r kann mitmachen, vom Kind bis zum Rentner. Selbst Übergewicht hindert nicht daran, die langsamen, fließenden Übungen auszuführen.

Hilfreich kann die fernöstliche Bewegungskunst für Menschen sein, die insbesondere folgende Beschwerden haben:

  • Kniearthrose: Tai-Chi verbessert die Beweglichkeit der Gelenke

  • Kardio-vaskuläre Erkrankungen: Der Blutdruck kann durch die Übungen gesenkt und die Cholesterinwerte verbessert werden.

  • Depressionen oder Burnout: Die Bewegungsabläufe wirken beruhigend und können helfen, die Stimmungslage zu verbessern.

In einer Stunde Tai-Chi verbrennt man trotz der langsamen Bewegungsabläufe zwischen 200 und 300 Kalorien. Eine Universität in Queensland hat in einer Studie herausgefunden, dass zehn bis 20 Minuten täglich tatsächlich Gewicht und Taillenumfang der Probanden verringert haben. Der Grund könnte sein, dass die Muskulatur auf eine außergewöhnliche Art und Weise stimuliert wird.

Geheime Künste Tai Chi

Geheime Künste Tai Chi

Welche Tai-Chi-Übungen gibt es?

Ein Tai-Chi-Training besteht aus festgelegten Abfolgen, die man Formen nennt. Im Grunde sind es unterschiedliche Körperpositionen – in der Fachsprache Bilder – die fließend ineinander übergehen. Man nimmt dabei eine durchwegs entspannte, aufrechte Körperhaltung ein. Die zentrale Idee ist: Die Atmung, sämtliche Bewegungen und auch der Geist sollen aufeinander abgestimmt werden. Alles passiert fließend und weich.

Übungseinheiten sind unterschiedlich lang: Die klassische Abfolge würde rund eineinhalb Stunden dauern. Es wurden aber auch Kurzformen entwickelt, die man in 15 bis 20 Minuten absolvieren kann und die ebenfalls sehr entspannend wirken können.

Tipp:

Jede Menge Kurzanleitungen für Anfänger:innen und Infos findet man auf dem YouTube-Kanal von "Tai Chi Zentrum"

6 Tai-Chi-Grundübungen für Anfänger:innen

Welche Arten von Tai-Chi gibt es?

Im Grunde gibt es eine Choreografie, die sich durchzieht, obwohl es unendlich viele Arten des Tai-Chi gibt. Jede/r Übende sollte letztendlich den Stil und die Geschwindigkeit finden, die ihr/ihm am meisten entspricht.

Es gibt sogenannte Formen-Familien: Viele Stile kommen aus der sogenannten Chen-Form – in Europa ist besonders das Yang-Tai-Chi verbreitet, das ist der Stil der Yang-Familie. Das wesentliche Merkmal ist, dass die Übungen wie in Zeitlupe, weich und fließend ausgeführt werden. Es gibt außerdem einige Stile, die wesentlich schnellere Bewegungen und sogar Sprünge vorsehen.

Am häufigsten werden in den Tai-Chi Zentren bei uns die Handformen geübt, also jene ohne Waffe. Es gibt aber auch solche, die mit einem Stock, einem Säbel, Schwert oder sogar Fächern praktiziert werden.

Was unterscheidet Tai-Chi von Qi Gong?

Qi Gong ist noch viel älter als Tai-Chi – tatsächlich ist es mehrere tausend Jahre alt. In alten Gräbern wurden Bilder auf Seidentücher von Übungen gefunden, die man entsprechend zurückdatieren konnte.

Qi Gong wurde ursprünglich entwickelt, um die Gesundheit zu fördern und nicht, um spezielle Kampftechniken zu erlernen. Es basiert primär auf bestimmten Atemtechniken, die zwar ebenfalls mit Bewegungen kombiniert sind, aber längst nicht so variantenreich wie im Tai-Chi. In den meisten Kursen wird beides praktiziert und sogar miteinander kombiniert.

Wo kann man es lernen und was kostet es?

Tai-Chi ist relativ einfach zu erlernen. Wichtig ist jedoch, dass man zumindest am Anfang bei einem Stil und einem Lehrer bleibt, damit man sich langsam an die Bewegungen gewöhnen kann. Gewarnt sei vor schlampiger Ausführung: Vor allem die Knie können darunter leiden, wenn man immer wieder falsch steht. Wenn Übungen und Atmung einmal wie automatisch fließen, tritt erst der richtige Entspannungseffekt ein. Dafür sollte man jedoch regelmäßig üben: 15 Minuten täglich wird empfohlen.

Gelehrt wird in ganz Österreich in verschiedenen Tai-Chi Schulen sowie in manchen Fitness-Studios. Man muss etwa 15 – 18 Euro für eine Einheit rechnen, wobei Monatspauschalen ebenfalls üblich sind. Besonders günstig werden Kurse auch in vielen Volkshochschulen angeboten.

Sportangebote zu Tai-Chi und Tai-Chi-Vereine sind unter anderen über folgende Plattformen zu finden:

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Ausrüstung: Was braucht man dafür?

Im Studio reichen bequeme Kleidung und Schuhe mit flexibler Sohle – oder man trainiert einfach nur in Socken oder barfuß. Geübt werden kann überall dort, wo Platz ist.

Auch wenn traditionell Baumwoll- und Seidenanzüge getragen werden, ist Tai-Chi eine der wenigen Bewegungsarten, für die man nicht unbedingt eine zusätzliche Ausrüstung braucht.

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