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So gesund ist violetter Mais

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Neueste Untersuchungen zeigen, dass die Schale des Maiz Morado viele nützliche Inhaltsstoffe verbirgt.

Sonderlich appetitlich sieht Maiz Morado auf den ersten Blick nicht: Seine dunkelviolette Farbe – die ihm im Deutschen die Bezeichnungen Purpurmais oder Lila Mais, beschert hat – wirkt zumindest für Menschen, die an gelben Mais gewohnt sind, nicht sonderlich anziehend. Doch aller negativen Assoziationen zum Trotz, ist er von allen Maissorten die gesündeste. Das haben Forscher:innen der University of Missouri (Mizzou) und des Agricultural Research Service des US-Landwirtschaftsministeriums herausgefunden.

Guter Schutz vor Krebs

Forscher Pavel Somavat von der Mizzou und die Genetikerin Sherry Flint-Garcia von der Bundesbehörde haben Dutzende von Mais-Sorten analysiert, den sie auf der Versuchsfarm der Hochschule gezogen hatten, und den Nährwert von blauem, rotem und violettem Mais mit dem des traditionellen gelben Mais verglichen. Die äußere Schicht der violetten Maiskörner enthält mehr Antioxidantien – sie schützen vor Krebs – als Blaubeeren, dazu noch Flavonoide, Phenolsäuren, Tannine und andere nützliche Chemikalien, die sich auch für neuartige Anwendungen in der Lebensmittelindustrie extrahieren lassen. Für acht bis zehn Euro pro Kilogramm ist dieser Mais auch in Europa erhältlich.

Der in Südamerika angebaute violette Mais verträgt das Klima von Missouri allerdings nicht so gut. Um das zu ändern, kreuzte Flint-Garcia diesen Mais mit traditionellem gelbem Mais, um ihn für gemäßigte Klimazonen nutzbar zu machen. Dabei blieben die ernährungsphysiologischen Vorteile erhalten. Diese Arbeit ist noch nicht beendet, weil der Ertrag der neuen Sorten noch zu gering ist, um kommerziell genutzt werden zu können.

Nachhaltiger Ersatz für Farben auf Erdölbasis

Extrakte aus farbigem Mais könnten auch als Lebensmittelfarben genutzt werden, stellen die Forschenden in ihrer Studie fest. Beispielsweise könne man dann auf den synthetischen Farbstoff „Red Dye 40” verzichten, der auf Erdölbasis hergestellt wird. Er ist heute in vielen Lebensmitteln enthalten, so in Milchprodukten, Süßigkeiten und Getränken.

Die US-Lebensmittelüberwachungs- und Arzneimittelzulassungsbehörde FDA hat „Red Dye 40” zwar für den menschlichen Verzehr als sicher eingestuft, doch Studien bringen ihn mit Migräne, allergischen Reaktionen und sogar mit ADHS in Verbindung. Als Reaktion darauf hat Kalifornien kürzlich ein Gesetz verabschiedet, das rote und andere synthetische Farbstoffe in Mahlzeiten und Getränken, die in öffentlichen Schulen serviert werden, verbietet.

Teile von farbigem Mais, die normalerweise weggeworfen werden, könnten auch in ein wachsartiges Verpackungsmaterial mit antimikrobiellen Eigenschaften umgewandelt werden. Es könnte anstelle von Plastikfolie für den Schutz von Lebensmitteln verwendet werden, heißt es abschließend.

Daher kommt die intensive Färbung

Seine Farbe verdankt der Maiz Morado dem hohen Anteil an Anthocyanen. Dabei handelt es sich um wasserlösliche Pflanzenfarbstoffe, die im Zellsaft nahezu aller höheren Pflanzen vorkommen und Blüten und Früchten eine intensive rote, violette oder blaue Färbung verleihen.

In Peru dient der Lila Mais als Basis für das beliebte nichtalkoholische Getränk „Chicha Morada”. Diesem wird im Volksmund eine blutdrucksenkende Wirkung zugeschrieben. Das konnte im Rahmen von klinischen Studien bis dato aber nicht nachgewiesen werden.

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