Interessantes und Witziges über die intimsten Haare, die unser Körper zu bieten hat.
1. Schamhaartransplantate
In Japan und Südkorea sind Brazilian Cuts (bei denen alle Haare entfernt werden) nicht sehr gefragt. Dort gelten volle, buschige Schamhaare als Zeichen für Fruchtbarkeit und Mittel zur Verführung. Der Hype geht sogar so weit, dass sich Frauen zusätzliche (Kopf-)Haare transplantieren lassen.
2. Die berühmtesten Schamhaartoupets
Sienna Millers Schritt wurde nach den Dreharbeiten zu "Hippie Hippe Shake" nachbearbeitet. Die wohl haarigsten Special Effects der jüngeren Filmhistorie! Andere Stars hatten weniger Glück. Kate Winslet musste wegen mangelnder Eigen-Intimbehaarung in "Der Vorleser" ein Schamhaar-Toupet tragen. (Sachen gibt's!)Rooney Mara wurde in der Millenium-Trilogie anfangs ebenfalls ein Toupet verordnet, weil die Intimhaare laut Romanvorlage Rotblond sein mussten. Später, als die Figur ihre Haare schwarz färbt, bekamen übrigens Maras echte Haare einen Gastauftritt. Unvergessen ist auch das orangerote Schamhaartoupet von Kim Cattrall in "Sex and the City", als ihre Rolle Samantha Jones einen Haarfärbeunfall im Intimbereich erlitt, nachdem sie ihr erstes graues Schamhaar entdeckt hatte.
3. Ein ganzes halbes Jahr
Schamhaare haben eine kurze Lebensdauer. Vorausgesetzt, sie werden nicht ratzfatz abrasiert, fallen sie nach durchschnittlich sechs Monaten aus. In dieser Zeit wachsen sie rund 1 cm pro Monat. Immer wieder gibt es Haare, die diesem Durchschnittswert trotzen und länger halten oder schneller wachsen. So wurde das längste, jemals gemessene Schamhaar 71 cm. Es "gehörte" der Südafrikanerin Maoni Vi. (Wir fragen uns: Wer bitte schön misst so etwas nach?)
4. Don't shave & drive
Trinken soll man beim Fahren nicht. SMS-Schreiben kann man sich ebenfalls sparen. Vielleicht will die EU aber auch in Bälde ein Gesetz gegen Rasieren am Steuer einführen? Schließlich rasierte sich die US-Amerikanerin Megan Mariah Barnes 2010 in Key West am Steuer ihre Schamhaare und verursachte im Zuge dessen einen Autounfall. (Wir plädieren für #responsibleshaving!)
5. Bedrohte Tierart (Kein Witz!)
Nein, wir scherzen nicht. Es ist sogar wissenschaftlich belegt. Die Filzlaus stirbt aus... Und wer ist Schuld? Die Intimrasur. Tja...
6. Die Schamhaarkriege
Kriege wurden schon aus den hirnrissigsten Gründen geführt. Bei "Playboy" und "Penthouse" sorgten (Sie haben es sicher bereits geahnt!) Schamhaare für erbitterte Auseinandersetzungen. In den sogenannten "Pubic Wars" (Ende der 60er bis Anfang der 70er Jahre, in Anlehnung an die "Punic Wars", die Punischen Kriege) kämpften die Männermagazine darum, wer mehr Schamhaar zeigen konnte, ohne als pornografisch zu gelten. Eine Gradwanderung! Beide Blätter steigerten im Zuge des Disputs laufend den Prozentsatz der abgelichteten Behaarung. Ob es an den "Pubic Wars" oder der feministischen Bewegung der 70er lag sei dahingestellt, aber genau zu dieser Zeit erlebten die Schamhaare ein kurzes Revival.
7. Das Vermächtnis der J Sisters
Die sieben Padilha-Schwestern, deren Eltern den Buchstaben J favorisierten, zogen Ende der 80er Jahre aus dem brasilianischen Vitória nach Manhattan. Jocely, Jonice, Janea, Joyce, Jussara, Juracy und Judseia Padilha (Da können die Kardashians und ihre Vorliebe für den Buchstaben K einpacken!) eröffneten den "J Sisters Salon". Dort boten sie ab 1994 das in ihrer Heimat übliche Brazilian Waxing an und starten damit einen internationalen Hype. Ende? Nicht in Sicht!
8. Worin sich Griechen, Römer, Ägypter einig waren
Schamhaare? Wie unästhetisch! Ob alte Römer, alte Griechen oder alte Ägypter - es wurde enthaart, was das Zeug hält. In Ägypten entfernten die Frauen ihre Haare mit einer Art Wachs aus Öl und Honig. Bei den Römern wurde schon bei jungen Mädchen der erste Flaum mit einer "Volsella" (einer kleinen Zange) entfernt. Man kann übrigens froh sein, dass die Kosmetikindustrie seither Fortschritte gemacht hat. In den Enthaarungscremen der damaligen Zeit fanden sich so haarsträubende Zutaten wie Eselsfett, Fledermausblut oder pulverisierte Viper.
9. Die behaarte Maja
"Die nackte Maja" (1797) von Goya gilt als das erste künstlerische Gemälde, das eine Frau mit Schambehaarung zeigt. Der Künstler wurde dafür übrigens später vor die Spanische Inquisition zitiert. Davor (und oftmals auch danach) wurden Frauen auf großen Kunstwerken von Michelangelo bis Rubens stets völlig glatt gemalt. Was an der Vorliebe für enthaarte Tatsachen (siehe Punkt 8) gelegen haben mag.
10. Pflichtlektüre
Die französische Illustratorin Caroline Selmes hat sich in ihrem neuesten Buch "Pussycut" (auf Deutsch erschienen bei Eden Books, € 13,40) der Welt der Schambehaarung gewidmet. Äußerst amüsant werden die verschiedenen Styles (und ihre Namen) erklärt. Bei wem da keine Begeisterung für das Thema aufkommt, darf sich getrost ein Leben lang Brazilian Cut oder dem Wildwuchs verschreiben...