Die Quitte ist eine der ältesten Obstsorten der Welt. Der Geschmack erinnert an Apfel und Birne und lässt sich hervorragend mit herzhaften Gerichten komponieren.
- Unter welchen Namen ist die Quitte bekannt?
- Woher stammt die Quitte?
- Wie sieht die Quitte aus?
- Welcher Gattung gehört sie an?
- Wie schmeckt die Quitte?
- Apfel- oder Birnenquitte
- Wo werden Quitten angebaut?
- Was muss ich beim Anbau daheim beachten?
- Wann werden die Früchte geerntet?
- Gegart, gekocht oder gebacken
- Vitaminbombe für den Herbst
- 3 einfache Rezepte
Unter welchen Namen ist die Quitte bekannt?
Unter Botanikern ist die Quitte unter dem Namen „Cydonia Oblonga“ bekannt. Übersetzt bedeutet das „der Apfel aus Kydon“. Das damalige Kydon ist das heutige Kreta. Vermutlich bauten im Nordwesten Kretas, heute Chania, die Menschen das erste Mal diese Frucht an. In der griechischen Mythologie reichte Paris der Göttin Aphrodite einen kydonischen Apfel. Die Quitte stand für Glück, Liebe und Fruchtbarkeit. Die Quitte ist auch der Namensgeber der Marmelade. In Portugal des 16. Jahrhunderts verwendeten die Menschen das Wort Marmeladen und „marmelo“ ist das portugiesische Wort für Quitte.
Woher stammt die Quitte?
Die Quitte gehört zu den ältesten Obstarten, die vom Menschen angebaut wurden. Bereits vor 6.000 Jahren kultivierten die Babylonier sie. Im Iran und dem Kaukasus gibt es heute auch die meisten Sorten. Die Römer brachten die Frucht damals nach Europa, wo sie oft als Schmuckbaum in fürstlichen Parks auftauchte. Ihr Wuchs ähnelt dem eines Olivenbaums, ihre Blätter sind silbergrün und fallen erst im Herbst. Von Mai bis Juni trägt der Quittenbaum fünf Zentimeter große, weiß bis zartrosa gefärbte Blüten. Obwohl die Quitte schon so lange kultiviert wird, wurde sie bisher durch Züchtung kaum verändert. So behielt die Frucht, anders als etwa Äpfel oder Birnen, ihren Wildfruchtcharakter bei.
Wie sieht die Quitte aus?
Die Quittenfrucht erinnert an eine Mischung aus Apfel und Birne. Ist die Frucht reif, nimmt die eine intensiv gelbe Farbe an. Im Gegensatz zu ihren Verwandten hat sie eine feste und wollige Fruchthaut. Außerdem kann man sie nicht roh verzehren. Durch ihren hohen Anteil an Gerbstoffen schmeckt sie eher bitter.
Welcher Gattung gehört sie an?
Die Quitte ist die einzige ihrer Gattungsart, der Cydonia. Ihr nächster Verwandter unter den Rosengewächsen ist die Scheinquitte.
Wie schmeckt die Quitte?
Da die einheimischen Sorten roh sehr bitter schmecken, sind sie unverarbeitet ungenießar. Die Gerbstoffe in der Quitte sorgen für ein pelziges Mundgefühl. Tropische Sorten, zum Beispiel aus der Türkei oder Mittelasien, können dagegen schon eher roh verzehrt werden. Sie sind ein wenig süßer und schmecken leicht nach Apfel.
Apfel- oder Birnenquitte
Man unterscheidet zwischen der Apfel- und der Birnenquitte. Letztere ist beliebter, weil ihr Fruchtfleisch weicher ist und sie weniger Kerne hat. Apfelquitten dagegen sind kleiner und aromatischer und haben ein festeres Fruchtfleisch.
Wo werden Quitten angebaut?
Vorzugsweise werden Quitten an einem warmen und trockenen Ort angebaut. Durch ihre späte Reife sind sie empfindlicher gegenüber Krankheiten. Auch Frost wirkt sich negativ auf den Baumstamm aus.
Anbaugebiet Nummer eins ist die Türkei, gefolgt von China, Usbekistan und Marokko.
Was muss ich beim Anbau daheim beachten?
Um einen Quittenbaum bei sich im Garten anzubauen, ist ein geschützter Standort wichtig. Außerdem sollte der Boden leicht sauer und nicht zu schwer sein. Besonders gut eignet sich ein sonniger Platz. Je wärmer der Standort, desto besser.
Der beste Zeitpunkt für das Einpflanzen des Quittenbaums ist der Frühling. Wird das junge, empfindlich Holz zu früh oder zu spät eingepflanzt, könnte es Frostschäden davontragen. Ist der Platz knapp, empfehlen sich selbstfruchtbare Sorten. Hier ist keine zweite Pflanze zum Bestäuben nötig.
Bei wenig Platz eignen sich selbstfruchtbare Sorten, wie zum Beispiel „Champion“, „Portugiesische Quitte“ oder „Bereczki“ – allesamt Birnenquitten. Bei ihnen ist keine zweite Pflanze zum Bestäuben notwendig. Bis die Pflanze Früchte trägt, dauert es vier bis acht Jahre.
Wer seinen Garten mit noch weiterem gesunden Obst & Gemüse schmücken möchte, findet hier eine Auswahl:
Wann werden die Früchte geerntet?
Geerntet werden können die Früchte zwischen Ende Oktober und November. An der Farbe sowie ihrer Oberflächenstruktur erkennt man, ob sie reif sind. Das ist dann der Fall, wenn die Früchte gelb sind und ihren dicken, flaumigen Pelz verlieren. Wenn die Früchte auch erst spät reifen, müssen sie auf jeden Fall vor dem Frost geschützt werden. Mit anderen Worten: Droht Frost, müssen sie bereits vor der vollen Reife abgenommen werden, um dann im Lager fertig zu reifen. Ebenfalls früher mit der Ernte beginnen sollte, wer die Quitten zu Marmelade verkochen möchte. In der Anfangszeit der Reife ist ihr Pektingehalt, also ihre Gelierfähigkeit, nämlich am höchsten.
Gegart, gekocht oder gebacken
Frisch gepflückt ist die Quitte steinhart. Ihre Haut ist fest, der Geschmack herb-säuerlich. Die dicke Schale schützt die Quitte vor Würmern, Insekten und Vögeln. Genießbar sind die Früchte erst, wenn sie gekocht, gegart oder geröstet sind. Damit der bittere Geschmack verloren geht und die Quitte weich wird, muss sie eine gewisse Zeitlang gekocht werden. Je nach Rezept kann bis zu einer Dreiviertelstunde notwendig sein.
Doch der Aufwand lohnt sich – von Quitten-Gelee auf dem Frühstückstisch bis zum Rotkrautsalat mit feiner Quitten-Vinaigrette, von eingelegten Quittenstückchen als winterliches Topping für Obsttorten bis hin zu einem Likör mit seinem unverwechselbaren Aroma.
Vitaminbombe für den Herbst
Die Quitte ist das Superfood für den Herbst. Neben einer hohen Menge an Vitamin C enthält sie auch Zink, Natrium, Eisen, Kupfer, Mangan, Fluorid und Folsäure. Außerdem ist sie, ähnlich der Schwarzen Johannisbeere, reich an Pektin. Pektin unterstützt die Verdauung, senkt den Cholesterinspiegel und bindet Giftstoffe zum Abtransport aus dem Körper. Die Gerbstoffe und das enthaltene Vitamin A wiederum lindern Gicht und Arteriosklerose.
Die Quittensamen wiederum enthalten eine große Menge an Schleimstoffen. „Quittenschleim“ war in vergangenen Zeiten eine gängige Arznei. Äußerlich angewendet hilft er zum Beispiel gegen Sonnenbrand, spröde Haut und entzündete Augen. Als Getränk wirkt er gegen Halsschmerzen und Bronchitis sowie gegen Magen- und Darmentzündungen.
3 einfache Rezepte
Das Quitten-Gelee eignet sich hervorragend zu Rinderbraten, Kotelett oder zum Käseteller
Die frische Quitten Marmelade ist perfekt für ein sommerliches Dessert
Der Quittenschleim schmeckt ähnlich wie Apfelmus und kann als Topping für verschiedenste Süßspeisen genutzt werden