Neurodermitis äußert sich oft im Kindesalter mit juckender und trockener Haut. Die Krankheit ist durch Allergien bedingt und sollte durch konsequente Hautpflege behandelt werden.
Neurodermitis tritt häufig bereits im Kindesalter auf und macht sich durch trockene, juckende Haut und Ekzeme bemerkbar. Hier erhalten Sie einen Einblick in die Erkrankung, die häufigen allergischen Begleiterscheinungen und die Therapie.
Was ist Neurodermitis?
Neurodermitis wird auch atopische Dermatitis genannt. Sie ist eine Erkrankung des atopischen Formenkreises, wie auch Asthma bronchiale, allergische Rhinitis (Nasenentzündung) und Konjunktivitis (Entzündung der Bindehaut) sowie Nahrungsmittelallergien. Diesen Krankheiten ist gemein, dass beim Betroffenen oft eine Atopie vorliegt. Das bedeutet, dass die Patienten mehr Antikörper gegen bestimmte Stoffe entwickeln und somit häufiger unter Allergien leiden.
Die genauen Ursachen der Neurodermitis sind bis heute nicht geklärt. Es wird zum einen eine genetische, also vererbbare Komponente vermutet und zum anderen gewisse Situationen, die als Auslöser der Krankheit wirken können. Die Krankheit tritt häufig schon bei sehr kleinen Kindern im Alter von drei bis sechs Monaten auf. Im Laufe der Jahre verwächst sie sich in den meisten Fällen, sodass Neurodermitis bei Erwachsenen nur noch selten auftritt.
Häufig verläuft die Krankheit schubweise, wobei verschiedene Situationen die Symptome verschlimmern können. Diese sind:
Viel Staub in der Umgebung
Jahreszeiten mit einer hohen Luftfeuchtigkeit, v.a. Winter
Stress, Belastungssituationen für die Psyche
Infekte
Welche Symptome treten auf?
Die Leitsymptome der Neurodermitis sind trockene Haut und starker Juckreiz mit daraus resultierendem Kratzen. Es kommt zu Rötungen, Bläschen, Krustenbildung und zum Nässen der Haut. Je nach Lebensalter sind verschiedene Stellen des Körpers betroffen. Beim Säugling sind dies das Gesicht und der Kopf sowie die Hinterseite der Arme und die Vorderseite der Beine. Die Windelregion ist charakteristischerweise frei von Hauterscheinungen.
Beim Kind und Jugendlichen ebenso wie beim Erwachsenen sind eher die Vorderseite der Arme und die Hinterseite der Beine betroffen. Die Symptome der Neurodermitis können denen der Schuppenflechte, auch Psoriasis genannt, ähneln. Letztere tritt allerdings eher in einem späteren Alter auf und ist bevorzugt an der behaarten Kopfhaut und dem Rumpf sowie den Vorderseiten der Beine lokalisiert.
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Wie behandelt man Neurodermitis?
Der Patient sollte zunächst darüber informiert werden, dass Neurodermitis nicht heilbar ist. Daher ist die Hautpflege der wichtigste Eckpfeiler der Behandlung. Hier wird darauf gesetzt, die Haut möglichst feucht zu halten, wofür sogenannte Emollentien verwendet werden. Diese Cremes oder Salben* verhindern, dass Wasser aus der Haut austritt, oder binden zusätzliches Wasser in der Haut. Zudem gibt es verschiedene Öle zum Baden,* die zur Linderung des starken Juckreizes bei Neurodermitis beitragen sollen. Ferner können im akuten Schub der Erkrankung Salben eingesetzt werden, die das Immunsystem der Haut schwächen und somit auch die allergischen Reaktionen, die der Neurodermitis zugrunde liegen. Während des Schubes hat sich zudem die Therapie mit UV-Licht bewährt.
Neben der direkten Hauttherapie kann im fortgeschrittenen Stadium eine Therapie mit Medikamenten notwendig werden, die auf den ganzen Körper wirken, also systemisch. Auch hier wird das Immunsystem heruntergefahren, um so die allergische Entzündung der Haut zu reduzieren. Gleichzeitig kann der Patient mit Antihistaminika behandelt werden. Sie helfen zusätzlich, den starken Juckreiz erträglicher zu machen.
Generell sollten an Neurodermitis erkrankte Personen Stoffe meiden, die bei ihnen Allergien auslösen. Dabei kann es sich um Milben, Pollen, Tierhaare oder aber auch allergene Lebensmittel handeln. Man sollte genau auf die Reaktionen des Körpers achten, wenn er diesen Stoffen ausgesetzt ist. Auf diese Weise lassen sich mögliche Trigger der Allergie identifizieren. Ebenfalls hilfreich sein kann ein Allergietest beim Arzt. Des Weiteren sollten sich Erkrankte keinem Wärmestau aussetzen. Dieser kann durch einen Saunabesuch ebenso wie durch zu warme Kleidung verursacht werden.
Verschiedene Klimata können für die Hautgesundheit einer an Neurodermitis erkrankten Person förderlich sein. Hier sind vor allem das Meeresklima und das Klima im Gebirge zu nennen. Eine Kur in diesen Klimazonen gilt oft als Geheimtipp gegen die Hauterkrankung.
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Kann man Neurodermitis vorbeugen?
Da die Ursachen der Neurodermitis noch nicht vollends geklärt sind, ist es schwierig zu sagen, ob und wie man ihr vorbeugen kann. Was man heute allerdings weiß, ist, dass das Stillen von Säuglingen über vier bis sechs Monate dem Ausbruch von Erkrankungen des atopischen Formenkreises entgegenwirkt. Wenn mit dem Zufüttern begonnen wird, sollten Säuglinge, die beispielsweise aufgrund der genetischen Prädisposition gefährdet sind, an einer Neurodermitis zu erkranken, hypoallergene Nahrung erhalten. Sie soll das Allergierisiko minimieren. Werdenden Müttern wird zudem tunlichst geraten, auf Rauchen zu verzichten. Zigaretten haben einen erheblich schädigenden Einfluss auf das ungeborene Kind und können zahlreiche schwerwiegende Folgen nach sich ziehen.
Um im schon erkrankten Stadium weiteren Schüben vorzubeugen, gilt es, die auslösenden Trigger zu vermeiden. Das kann man etwa durch die richtige Kleidungswahl erzielen. Das Gewand sollte nicht zu warm sein, nicht zu eng anliegen und nicht kratzen. Auch die Ernährung spielt eine gewichtige Rolle. Es empfiehlt sich, die Mahlzeiten mit frischen Zutaten, von denen bekannt ist, dass sie nicht allergen wirken, zuzubereiten.
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