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Neuer Ansatz gegen Coronaviren entdeckt

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Die Erkenntnisse könnten die Entwicklung von antiviralen Medikamenten vorantreiben
©APA/EVA MANHART
Forschende der Universität Bern haben einen neuen Ansatz zur Bekämpfung von Coronaviren entdeckt. Sie untersuchten dafür einen Mechanismus, mit dem das Coronavirus menschliche Zellen manipuliert, um sich zu vermehren. Die Erkenntnisse könnten die Entwicklung von antiviralen Medikamenten vorantreiben, teilte die Universität Bern am Dienstag mit. Im Hinblick auf mögliche zukünftige Coronavirus-Epidemien seien solche neue antivirale Wirkstoffe dringend nötig.

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Das Nsp1-Protein ist eines der ersten Virusproteine, das bei einer Infektion durch Coronaviren in der menschlichen Zelle produziert wird. Frühere Studien hatten bereits gezeigt, dass eine zentrale Funktion von Nsp1 darin besteht, die Wirtszelle dazu zu bringen, mehr Virusproteine zu produzieren als zelleigene Proteine.

In ihrer Studie untersuchten die Forschenden diesen Mechanismus nun genauer. Die Forschungsergebnisse wurden in der Fachzeitschrift "Cell Reports" veröffentlicht. Darin zeigten sie, dass es dem Protein durch zwei unabhängige Mechanismen gelingt, die infizierte Wirtszelle zur Produktion von mehr Virusproteinen zu bringen. Einerseits hemmt es die Produktion von zelleigenen Proteinen, und andererseits zerstört es gezielt die zelleigene mRNA, welche die Baupläne für lebenswichtige Wirtsproteine enthält.

Allerdings kommt die zweite Funktion - die Zerstörung der wirtseigenen mRNA - nicht bei allen Coronaviren vor. Die Ergebnisse der Studie legen laut der Universität Bern nahe, dass die Medikamentenentwicklung auf die Bindung von Nsp1 an menschliche Ribosomen fokussiert werden sollte, und nicht auf den Abbau von mRNA.

WIEN - ÖSTERREICH: FOTO: APA/EVA MANHART

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