Neue Studien enthüllen: Natürliche Farbstoffe in Obst und Gemüse könnten die schädlichen Auswirkungen von Mikroplastik auf die Fortpflanzung mildern.
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Mikroplastik ist überall: in der Luft, im Wasser, in Lebensmitteln – und auch in unserem Körper. Studien zeigen, dass winzige Plastikpartikel hormonelle Prozesse stören und die Fruchtbarkeit beeinträchtigen können. Doch es gibt Hoffnung: Neue Forschungsergebnisse legen nahe, dass Antioxidantien, insbesondere Anthocyane, einen Schutzmechanismus gegen diese unsichtbare Gefahr bieten könnten.
Mikroplastik und seine Risiken für die Reproduktion
Mikro- und Nanoplastikpartikel (MPs/NPs) können in den menschlichen Körper gelangen, indem sie eingeatmet oder mit der Nahrung aufgenommen werden. Studien schätzen, dass Menschen wöchentlich rund fünf Gramm Mikroplastik konsumieren – das entspricht dem Gewicht einer Kreditkarte. Die Auswirkungen auf die Gesundheit sind besorgniserregend. Mikroplastik kann als endokriner Disruptor wirken und das empfindliche Gleichgewicht von Östrogen und Testosteron stören. Wissenschaftliche Untersuchungen legen nahe, dass MPs/NPs die Spermienzahl und -qualität senken sowie die Eierstockfunktion beeinträchtigen können. Zudem gibt es Hinweise darauf, dass Mikroplastik mit Hodentoxizität, Erektionsstörungen und niedrigeren Empfängnisraten in Verbindung steht.
Anthocyane als natürliche Schutzstoffe
Anthocyane, die farbgebenden Pigmente in vielen Früchten und Gemüsesorten, könnten eine Schutzfunktion gegen Mikroplastik-bedingte Zellschäden haben. Wissenschaftler vermuten, dass sie freie Radikale neutralisieren und so oxidativen Stress sowie Entzündungen reduzieren können. Diese sekundären Pflanzenstoffe können zudem mit Steroidrezeptoren interagieren und das hormonelle Gleichgewicht stabilisieren. Untersuchungen zeigen, dass Cyanidin-3-Glucosid (C3G), ein Hauptbestandteil vieler anthocyanreicher Lebensmittel, reproduktive Funktionen unterstützen kann.


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Welche Lebensmittel könnten helfen?
Um möglichen Mikroplastik-Schäden entgegenzuwirken, kann es sinnvoll sein, mehr anthocyanreiche Lebensmittel in den Ernährungsplan aufzunehmen. Heidelbeeren, Brombeeren, Himbeeren und Erdbeeren enthalten besonders viele dieser wertvollen Pflanzenstoffe. Auch Kirschen, Pflaumen, Granatäpfel und rote Trauben liefern hohe Mengen an Anthocyanen. Wer lieber herzhaft isst, kann auf Rotkohl, Auberginen, violette Karotten und rote Zwiebeln setzen. Sogar essbare Blüten wie Hibiskus und Holunderblüten bieten eine natürliche Quelle für diese schützenden Antioxidantien. Auch wenn noch weitere Forschungen notwendig sind, um ihre genaue Wirkung auf den menschlichen Körper zu verstehen, gibt es viele Hinweise darauf, dass eine anthocyanreiche Ernährung die Gesundheit fördern kann.
Zukünftige Forschung: Mikroplastik und mögliche Gegenmaßnahmen
Die Wissenschaft steht erst am Anfang, die genauen Mechanismen der Mikroplastik-Toxizität zu verstehen. Besonders wichtig wären Humanstudien, da bisherige Erkenntnisse vor allem auf Tierversuchen beruhen. Auch die Erforschung der langfristigen Folgen einer chronischen Mikroplastikbelastung sowie der Auswirkungen von Nanoplastik auf Zellstrukturen sind essenzielle Themen für die Zukunft. Unklar ist bislang auch, wie sich Mikroplastik in verschiedenen Organen anreichert und ob es über Generationen weitergegeben werden kann.
Könnte die Ernährung helfen?
Die Belastung durch Mikroplastik ist kaum zu vermeiden, doch eine gezielte Ernährung könnte helfen, einige der negativen Auswirkungen abzumildern. Eine bewusste Ernährung mit viel Obst und Gemüse, insbesondere mit anthocyanreichen Lebensmitteln, könnte einen natürlichen Schutz gegen Mikroplastik-bedingte Zellschäden bieten. Während die Forschung weiterläuft, ist es ratsam, auf eine vielseitige und antioxidantienreiche Ernährung zu setzen, um den Körper bestmöglich zu unterstützen.