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"Durch die Gärung entstehen noch mal Sekundäraromen", sagt Klaus Rummel. "Saft hat die Eigenschaft, dass er süß ist. Alkoholfreier Wein hat zwar eine gewisse Süße, aber auch die Geschmacksvielfalt von Wein."
Wein ohne Alkohol ist somit zuerst einmal ein ganz normaler Wein, dem dann wieder der Alkohol entzogen wird. Das funktioniert mit der sogenannten Vakuumdestillation. "Bei einer Temperatur von 30 Grad bekommt man unter Vakuum den Alkohol schonend heraus und der Geschmack ist trotzdem noch drin", erklärt der Weinbauer.
Allerdings: Komplett alkoholfrei ist der Wein am Ende nicht. In Deutschland und Österreich dürfen Weine aber als "alkoholfrei" deklariert werden, wenn sie weniger als 0,5 Volumenprozent Alkohol enthalten.
Laut dem Deutschen Weininstitut ist bisher vielen Menschen nicht bekannt, dass es alkoholfreien Weiß-, Rot- und Roséwein gibt. Auch wenn alkoholfreie Weine das kleinste Segment in der Weinbranche seien, wachse jedoch die Nachfrage.
"Alkoholfreier Wein läuft wie verrückt", bestätigt Klaus Rummel. Allerdings gebe es auf dem Sektor noch viele suboptimale Qualitäten. Letztlich überzeuge guter Geschmack. "Aus guten Trauben kann man guten Wein und hinterher guten alkoholfreien Wein machen", sagt der Weinbauer. "Wenn aber irgendetwas in dieser Kette nicht stimmt, geht es immer schief."
BERLIN - DEUTSCHLAND: FOTO: APA/APA/dpa/gms/Zacharie Scheurer/Zacharie Scheurer