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Krebsforschung: Präzise Therapien gegen Hirntumore

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Der Neuro-Onkologe Johannes Gojo arbeitet an der MedUni Wien an der Entwicklung präziser, personalisierter Therapien gegen Hirntumore bei Kindern

Jedes Jahr erkranken rund 120 Kinder in Österreich an einem Gehirntumor. „Auch wenn es aus Österreich keine kompletten Zahlen gibt, so lässt sich doch aus Daten anderer Länder abschätzen, dass diese Zahl derzeit nicht steigt“, sagt Neuro-Onkologe Johannes Gojo. Allerdings werden in den letzten Jahrzehnten mehr Tumore entdeckt, da die Diagnosemöglichkeiten immer besser werden.

Vier von fünf dieser Krebserkrankungen sind heilbar. „Die Langzeitüber­lebensrate liegt bei 80 Prozent“, erklärt der Mediziner, der an der MedUni Wien daran forscht, die Therapien auch für die restlichen 20 Prozent deutlich zu verbessern. Zudem sollen die Langzeitfolgen für Überlebende reduziert werden.

Personalisierte Behandlung und neue Therapien

Das Gehirn entwickelt sich vom Baby- bis zum Erwachsenenalter ununterbrochen. Daher treten auch in jedem Alter unterschiedliche Tumortypen auf. Die meisten Fälle sprechen auf europaweite Standartprotokolle zur Behandlung an, somit sind die Heilungschancen sehr gut. „Es gibt aber auch Tumortypen, die schwer zu therapieren sind“, weiß Gojo. „Unser Ziel ist es daher, präzisionsonkologische Therapien zu entwickeln, die exakt gegen einen speziellen Tumor und das jeweilige molekulare Profil gerichtet sind.“

Damit das gelingt, betreibt das Team rund um Johannes Gojo unter anderem Grundlagenforschung. So sollen die ­Mechanismen der Krebsentstehung entschlüsselt werden. Das gewonnene Verständnis trägt dazu bei, zielgerichtete Behandlungsmethoden zu entwickeln.

„Die Zukunft bei der Behandlung von Gehirntumoren von Kindern wird noch personalisierter, dazu gibt es viele internationale Initiativen“, so Gojo. Auch gebe es mittlerweile Zulassungen für neue Therapien, wenn auch viel weniger als für Erwachsene. Hier habe sich in den vergangenen zehn Jahren viel getan.

Der Mediziner ist daher zuversichtlich, dass in den kommenden Jahren laufend weitere Behandlungsmöglichkeiten neue Chancen für Hochrisikopatienten bieten.

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