Kopfläuse sind hartnäckig und unangenehm, entgegen Gerüchten aber kein Zeichen mangelnder Hygiene. Wie Sie die lästigen Parasiten erkennen und schleunigst wieder loswerden.
"Kopfläuse sind auf die menschliche Kopfhaut spezialisiert und überleben auch nur dort", erklärt Mag. Raimund Podroschko, Vizepräsident der Österreichischen Apothekerkammer. "Haustiere übertragen daher keine Läuse. Eine Übertragung erfolgt über den direkten Kontakt der Köpfe bzw. der Haare. Aus diesem Grund sind auch vorwiegend Kinder betroffen, da sie beim Spielen und Lernen ihre Köpfe zusammenstecken."
Wie erkenne ich einen Lausbefall?
Klagt das Kind über eine juckende Kopfhaut, sollte der Kopf an Schläfen, Nacken und über den Ohren untersucht werden. An diesen Stellen sind die Lauseier, im Fachjargon Nissen genannt, nämlich besonders gut auszumachen. Zudem kann man die nassen Haare über einem weißen Blatt Papier mit einem feinen Kamm durchkämmen. Fallen kleine gräuliche bis bräunliche Läuse darauf, hat sich der Verdacht bestätigt.
Je früher ein Befall entdeckt wird, desto besser: Kopfläuse ernähren sich nämlich vom Blut der Menschen, das sie aus der Kopfhaut saugen. Dabei hinterlassen Sie ihren Speichel, der wiederum für den Juckreiz verantwortlich ist. Wurden die Läuse erst einmal entdeckt, sollte umgehend mit der Behandlung begonnen werden. Podroschko: "Kopfläuse verschwinden nicht von selbst." Ohne adäquate Behandlung können sie sich ungestört vermehren, womit auch der Juckreiz zunimmt. Das Kratzen wiederum kann dazu führen, dass sich die Kopfhaut entzündet.
Wie werde ich die Läuse wieder los?
"Da Läuse am Haar haften und sich im Gegensatz zu Schuppen nur sehr schwer lösen, reicht ein handelsübliches Haarshampoo nicht aus", weiß Podroschko. Die Verwendung eines Lausshampoos beziehungsweise Lausmittels aus der Apotheke ist daher unumgänglich. Das Haar muss außerdem mit einem Nissenkamm durchgekämmt werden. Damit ist es aber noch nicht getan.
Nach der ersten Anwendung des Lausshampoos können sich noch Nissen im Haar befinden. Daher sollte nach sieben bis zehn Tagen die Behandlung wiederholt werden, um auch später geschlüpfte Larven abzutöten. Auch danach empfiehlt es sich, die Haare auszukämmen und auf Nissen sowie Läuse zu kontrollieren. Um einer Verbreitung der Kopfläuse vorzubeugen, sollten am besten alle Familienmitglieder kontrolliert und gegebenenfalls behandelt werden.
Was tun, wenn die Behandlung nicht hilft?
Wenn nach einer sorgfältig durchgeführten Behandlung mit einem Lausshampoo keine Besserung eintritt und/oder andere Körperstellen stark jucken, sollte ein Arzt konsultiert werden, um die Ursache des Juckreizes abklären zu lassen. Schließlich existieren neben den Kopfläusen auch andere Parasiten, wie etwa die Krätzenmilbe, Filzläuse oder Kleiderläuse, die den menschlichen Körper befallen können.