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Klimakrise als mehrfache Bedrohung für die Haut

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Auswirkungen von steigender Hitze und UV-Belastung
©APA, HELMUT FOHRINGER, THEMENBILD
Die Folgen der Klimakrise können grundsätzlich eine Bedrohung für die Gesundheit sein. Die Auswirkungen auf unser größtes Organ standen bei einer Pressekonferenz in Wien anlässlich des Monats der Hautgesundheit im Mai im Mittelpunkt. "Höhere Temperaturen, zunehmende UV-Belastung, schlechtere Luftqualität und teils neue Krankheitserreger" nannte Klimawissenschafterin Helga Kromp-Kolb als mögliche Auslöser, Hautkrebs aufgrund der UV-Strahlen ist dabei nur eines der Phänomene.

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"Ein weiterer Aspekt ist, dass viele spezifische Hauterkrankungen gerade im Sommer zunehmen", sagte Robert Müllegger, Präsident der Österreichischen Gesellschaft für Dermatologie und Venerologie (ÖGDV). Die Symptomatik bei der Autoimmunerkrankung Lupus werde etwa durch Hitze verschlechtert und Luftschadstoffe können zudem die Haut schädigen. "Es kann nicht genug strapaziert werden: Der Klimawandel führt auch zu einer massiven Zunahme der UV-Belastung. Bis auf Vitamin D hat diese nur nachteilige Auswirkungen. Neben beschleunigter Alterung der Haut ist UV der wichtigste Krebsbeschleuniger für den schwarzen Hautkrebs, eines der tödlichsten Melanome und den häufigeren weißen Hautkrebs. "Bei den über 70-Jährigen habe mehr als die Hälfte eine Vorstufe vom weißen Hautkrebs", so Müllegger. Ebenso würden auch Hautinfektionen zunehmen, denn die durch Schwitzen erzeugte Feuchtigkeit sei ein Nährboden für Bakterien.

Zwar wurden erfolgreiche Maßnahmen gesetzt, um die Ozonschicht zu schützen und damit die UV-Strahlung zu reduzieren. Jedoch sorgte die Klimakrise dafür, dass die UV-Belastung aus anderen Gründen gestiegen ist: Laut einer im Vorjahr im "Photochemical & Photobiological Sciences" veröffentlichten Studie hat sich die UV-Strahlung in den vergangenen Jahrzehnten in Teilen Mitteleuropas unerwartet stark erhöht. Begründet wurde dieser Trend mit der Abnahme der Bewölkung, die als mögliche Nebenwirkung des Klimawandels gilt.

Eine weitere Folge ist der frühere Eintritt des Frühjahrs, sagte Kromp-Kolb, was wiederum auch eine frühere Pollensaison einleiten würde. Stefan Wöhrl, Leiter des Floridsdorfer Allergiezentrums, warnte vor den Folgen der dadurch verlängerten Pollenflugzeiten wie auch vor neuen Allergenen. Und eine Pollenallergie kann wiederum zu einer der sogenannten atopischen Erkrankungen führen, zu denen die Neurodermitis zählt, die wiederum als eine der häufigsten Hautkrankheiten gilt.

Das Gesundheitswesen stehe insgesamt vor schweren Belastungen aufgrund des fortschreitenden Klimawandels, resümierte Umweltmediziner Hans-Peter Hutter. Er erinnerte dabei auch daran, dass das Verhalten der Menschen ebenfalls ein Faktor sei, was sowohl bei den Hitzetoten wie auch den Hauterkrankungen gelte. Ein Tennismatch bei 35 Grad Celsius sei da in beiden Fällen ein Beispiel dafür.

( S E R V I C E - www.meinehautgesundheit.at )

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