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Kinder in Österreich bekommen mit neun das erste Handy

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Sicherheit und Erreichbarkeit als Argument für Anschaffung
©APA/APA/MAX SLOVENCIK/MAX SLOVENCIK
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Kindern in Österreich wird immer früher das erste Handy gekauft. "Im Schnitt ist das Einstiegsalter bei neun Jahren", sagte der Vorstand des Mobilfunk-Anbieters "Drei", Günter Lischka, am Freitag bei einem Pressegespräch in Wien. Das Unternehmen hat bei Marketmind eine Umfrage unter mehr als 1.000 Eltern von Acht- bis 14-Jährigen zu diesem Thema in Auftrag gegeben. Hauptargumente für diese Entscheidung sind Sicherheit und Erreichbarkeit, speziell für den Schulweg.

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"Mit 14 hat mehr oder weniger jedes Kind ein Smartphone", so Lischka. "Die heute 40-Jährigen haben damals im Durchschnitt mit zehn Jahren das erste Handy bekommen." Seit dem Handyverbot an Schulen sei das Thema wieder "heiß diskutiert". Denn auch bei der Umfrage zeigte sich, dass Eltern dennoch besorgt sind, dass die Kids ihr Smartphone exzessiv nutzen oder in sozialen Netzwerken frühzeitig mit ungeeigneten Inhalten konfrontiert werden. Erst etwa die Hälfte der Eltern trifft Vorkehrungen, um die Kinder am Smartphone vor übermäßiger Nutzung und problematischen Inhalten zu bewahren und die Privatsphäre zu schützen.

Gefahren für die Kinder sehen viele Eltern nämlich im Zugang zu ungeeigneten Inhalten wie Gewaltszenen, Pornografie oder extremistischen bzw. manipulativen Inhalten und Fake News im Internet oder sozialen Netzwerken (73 Prozent der Befragten), in Mobbing und dem Missbrauch der Privatsphäre (jeweils 65 Prozent) sowie bei Abo- und In-App-Käufen und ähnlichen Zusatzkosten (55 Prozent). "Auch wenn wirkliche Handysucht kein Massenphänomen darstellt, finden wir eine problematische Smartphone-Nutzung in allen Altersgruppen. Für die Kinder und Jugendlichen hat das Verhalten der Eltern dabei eine wichtige Vorbildwirkung", sagte Psychotherapeutin und Suchtexpertin Julia Dier.

Eltern greifen deswegen aus Angst in die Handynutzung ihrer Kinder oft ein. Etwa die Hälfte schränkt Bildschirmzeiten oder App-Nutzungen technisch ein (51 Prozent), 43 Prozent passen die Einstellungen zum Schutz persönlicher Daten an oder kontrollieren Browserverläufe und Chats (27 Prozent). Gleichzeitig sind rund 70 Prozent der Ansicht, dass ungeeignete Inhalte und nicht freigegebene Käufe über technische Schutzeinrichtungen blockiert werden sollten. Ein erweitertes Angebot an Beratung und Unterstützung wird positiv bewertet, vier von zehn Befragten sehen Kinder- und Jugendschutz-Services in Shops als hilfreich an. Denn in den "Drei"-Geschäften würden teilweise sogar Eltern mit Vier-, Fünf- und Sechsjährigen stehen und das erste Handy kaufen wollen, berichtete Lischka.

Deshalb hat "Drei" die Initiative "Safe" gegründet, um Kindern einen möglichst sicheren Einstieg in die digitale Welt zu ermöglichen. Das Mobilfunkunternehmen bietet in seinen Shops in ganz Österreich ein neues Service namens "Kinder- & Jugendschutz Go" an, das Kunden aller Betreiber angeboten wird. Shop-Mitarbeiter unterstützen bei wichtigen Einstellungen, wie dem Einrichten von Kinder-Accounts (iCloud oder Gmail), dem Festlegen von Bildschirmzeiten für Apps, der Aktivierung von Inhaltsblockierungen, der Weiterleitung von Kaufanfragen an Erziehungsberechtigte und auf Wunsch auch bei der Einrichtung der Standortabfrage.

Dabei hat "Drei" auch eine Kooperation mit dem österreichischen Start-up "Ohana" geschlossen, das 2022 eine Kindersicherungs-App entwickelt hat. "Bis dato gab es oft nur Überwachung. Aber keiner hat sich Gedanken gemacht, was macht das mit dem Kind und mit der Beziehung zwischen Eltern und Kind", sagte "Ohana"-Mitbegründer Christian Orgler. Auch die Kids müssen an das Thema herangeführt werden und haben ein Recht auf Privatsphäre. Bei der App werden keine Chat- und Browserverläufe überwacht, sondern es wird nur gewarnt, wenn die Kinder auf unangemessene Webseiten stoßen. Es gibt einen Lernmodus, der die Lern-Apps zulässt, aber etwa keine sozialen Plattformen, oder einen Schlafmodus, wo alles Ablenkende gesperrt ist. Allerdings muss bei der App ein Abonnement abgeschlossen werden.

(S E R V I C E - Bei Verhaltenssüchten bietet der Verein "Ergon" Hilfe unter https://verein-ergon.at/)

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