News Logo
ABO

Kind krank? Verpassten Schulstoff häppchenweise nacharbeiten

Subressort
Aktualisiert
Lesezeit
3 min
Eltern sollten bei der Nacharbeitung des Schulstoffs Prioritäten setzen
©APA/APA/dpa/gms/Kirsten Neumann/Kirsten Neumann
  1. home
  2. Leben
  3. Gesundheit
Viele Schulkinder sind derzeit krank - die Grippewelle ist in vollem Gang. So manche Eltern machen sich da womöglich Sorgen über den verpassten Schulstoff und fragen sich, ob ihr Kind nicht zu stark abgehängt wird.

von

Pauken im Krankenbett ist aber nicht angesagt, findet der Erziehungsberater Ulric Ritzer-Sachs. "Wenn ein Kind so krank ist, dass es im Bett bleiben muss, dann wäre es Quatsch zu drängen: "Hey, du hast gerade einen wachen Moment, lies doch mal eben diesen Deutsch-Text durch" - denn krank ist krank", so Ritzer-Sachs. Erwachsene hätten immerhin auch ein Recht auf eine Krankschreibung und darauf, in dieser Zeit auch wirklich nicht zu arbeiten.

Wenn das Kind zwar noch krankgeschrieben ist, sich aber fit fühlt und etwa Fußball spielen möchte, könne es sich auch wieder mit dem Schulstoff auseinandersetzen.

Laut Ritzer-Sachs kann man aber nicht erwarten, dass das Kind den verpassten Stoff in der gleichen Qualität nacharbeitet, als wäre es in der Schule gewesen.

Auch sollten Eltern einen angemessenen Zeitrahmen einplanen. "Ich kann nicht, wenn ich Montag bis Donnerstag krank war, Freitag die ganze Woche nachholen", sagt er. Erholung sei weiterhin wichtig, den Stoff sollte man häppchenweise aufarbeiten. Dabei müssen Eltern und Kinder womöglich auch Prioritäten setzen: Welches Fach ist gerade am wichtigsten, wo steht etwa eine Arbeit an?

Die Eltern können dabei unterstützen, sollten sich aber stets bewusst sein, dass sie die Schule nicht ersetzen können und sollen. "Ich glaube, die allermeisten Eltern erinnern sich mit Schaudern daran, wie das bei der Pandemie war, als auf einmal alle Hilfslehrerinnen und Lehrer waren, und haben gemerkt: Das geht so nicht", so Ritzer-Sachs.

Stattdessen rät er Eltern, den Kontakt mit der Schule zu suchen, wenn das Kind beim Nacharbeiten an seine Grenzen stößt und etwa einzelne Hausaufgaben nicht geschafft hat oder für eine Arbeit noch nicht bereit ist.

Zum Beispiel in Form eines Elternzettels: "Mein Kind hat alles gegeben, hat es probiert. Es ging aber nicht, da werden noch Lücken sein. Ich bitte Sie, zu gucken, was man da machen kann". Wenn Eltern sich kooperativ zeigen, reagierten die meisten Lehrkräfte verständnisvoll, so Ritzer-Sachs.

BOCHUM - DEUTSCHLAND: FOTO: APA/APA/dpa/gms/Kirsten Neumann/Kirsten Neumann

Nur zur redaktionellen Verwendung in einem positiven Zusammenhang / for editorial use only

Über die Autoren

Logo
Monatsabo ab 20,63€
Ähnliche Artikel
2048ALMAITVEUNZZNSWI314112341311241241412414124141241TIER