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Künstliche Intelligenz und Emissionen

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Klaus Prettner erforscht an der WU Wien die Auswirkungen der Automatisierung und Digitalisierung auf Umwelt und Arbeitsmarkt

Künstliche Intelligenz und Automati­sierung spielen in der Arbeitswelt eine immer größere Rolle. „Es wird dabei allerdings ganz unter den Tisch fallen gelassen, welche enormen Mengen an Strom z. B. das Trainieren von KI-Modellen benötigt“, erklärt Klaus Prettner. Der Professor für Makroökonomie und Digitalisierung untersucht an der WU Wien unter anderem genau diese Problematik.

Denn den wenigsten Menschen ist bewusst: „Eine KI-Abfrage benötigt mehr als zehnmal so viel Strom wie eine Google-Abfrage“, sagt Prettner. Jetzt, wo die Technologie noch am Anfang stehe, habe dies zwar noch keine große Auswirkung. Doch der Einsatz von KI wächst rasant. „Daher gibt es in den USA bereits Diskussionen, stillgelegte Atomkraftwerke für KI und Serverfarmen wieder in Betrieb zu nehmen“, so der Ökonom.

Eine KI-Abfrage benötigt mehr als zehnmal so viel Strom wie eine Google-Abfrage.

Klaus PrettnerProfessor für Makroökonomie und Digitalisierung an der WU Wien

Deutlich höherer CO2-Ausstoß

Prettner und sein Team ermitteln, wie sich die neuen Technologien ökonomisch auswirken. „Wenn Menschen, die von Natur aus sehr energieeffizient sind, durch KI ersetzt werden, wird sehr viel mehr zusätzliche Energie benötigt“, ermittelte der Forscher. Der CO2-Ausstoß werde sich daher vorerst erhöhen, solange ein signifikanter Teil des Stroms durch fossile Energieträger erzeugt wird. Das konnte Prettner in theoretischen Modellen und empirischen Untersuchungen bestätigen.

In weiterer Folge erarbeitete der Forscher Vorschläge, wie eine Besteuerung der neuen Technologien aussehen könnte. Sein Ansatz ist dabei wegen des hohen Energiebedarfs eine CO2-Besteuerung anstelle einer schwer administrierbaren „Robotersteuer“.

Prettner ist überzeugt, dass „Bildung und Ausbildung, um mit diesen Technologien umgehen zu können“, künftig eine entscheidende Rolle spielen werden. „Die Nutzung von KI an Unis und Schulen zu verbieten, ist sinnlos“, sagt der Experte. Vielmehr müssten die Menschen darauf vorbereitet werden, mit den neuen Technologien richtig umzugehen.

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