Eines gleich einmal vorweg: Schwitzen ist wichtig. "Schweißdrüsen im menschlichen Körper und der Schweiß an sich haben sinnvolle Aufgaben. Sie regulieren den Wärmehaushalt und halten die Haut geschmeidig", erklärt Hautärztin Sabine Schwarz. Wir verlieren über diese Drüsen zwischen 0,5 bis 8 Liter, je nach Veranlagung und Betätigung einer Person. Zu viel sollte es dann aber doch nicht sein. Deshalb haben wir für Sie die besten Tipps, wie man lästigen Schweißflecken vorbeugen kann.
- 1. Pfefferminze ist eine Wunderwaffe
- 2. Trinken Sie gespritzte Buttermilch
- 3. Naturstoffe sind atmungsaktiver
- 4. Trinken Sie keine kalten Getränke
- 5. Mineralstoffe sind wichtig
- 6. Gehen Sie bei Hitze Walken oder Radfahren
- 7. Vermeiden Sie Stress im Alltag
- 8. Finger weg von scharfen Gerichten
- 9. Akupressur-Tipps gegen Schwitzen
1. Pfefferminze ist eine Wunderwaffe
Die Pfefferminze kühlt den Körper, was die Bereitschaft zum Schwitzen vermindert. Tipp: Ein paar Tropfen Pfefferminzöl auf einen mit kaltem Wasser befeuchteten Waschlappen träufeln und die Haut damit einreiben - schon ist man erfrischt. Als Durstlöscher: Pfefferminztee auf Raumtemperatur abkühlen lassen und mit einem Spritzer Zitrone versetzen. (Dr. Tamara Kopp, Hautärztin)
2. Trinken Sie gespritzte Buttermilch
Auch wenn es im ersten Moment etwas gewöhnungsbedürftig klingt: Normal temperierte Buttermilch mit Mineralwasser aufgespritzt kühlt den Körper von innen - und erfrischt auch noch. (Dr. Monika Weratschnig, Diätologin)
3. Naturstoffe sind atmungsaktiver
Das Kleid ist zwar schön, aber aus Kunstfaser? Ziehen Sie es lieber nicht an, denn das führt garantiert zu Schweißflecken - da kann das Stück noch so sexy sein. Tragen Sie im Sommer eher T-Shirts, Hemden, Kleider oder Blusen aus Naturstoffen wie Baumwolle, Leinen oder Seide. (Dr. Kaan Harmankaya, Hautarzt)
4. Trinken Sie keine kalten Getränke
So eine eiskalte Limonade aus dem Kühlschrank ist besonders an extrem heißen Tagen sehr verlockend. Obwohl der Körper förmlich danach schreit, sollte man doch lieber darauf verzichten. Denn Eiseskälte im Bauch verwirrt und überanstrengt einen schwitzenden Körper unnötig. Trinkt man besonders Kaltes, braucht der Körper für das Erwärmen viel Energie- und erzeugt dadurch wieder Wärme. Deswegen wird in südlichen Ländern auch bei großer Hitze häufig Tee getrunken. (Dr. Piero Lercher, Sport- und Ernährungsmediziner)
5. Mineralstoffe sind wichtig
Mit dem Schwitzen werden auch wichtige Mineralstoffe, wie Natrium, Chlorid, Kalium und Magnesium ausgeschieden. Vollkornbrot mit Sonnenblumenkernen ist reich an diesen Mineralien und kann die Defizite gut ausgleichen. Auch Pilze, Samen, Fisch, Weizen, Haferflocken, Naturreis, Hirse, Sojamehl, Milchprodukte und Nüsse enthalten viel Magnesium und Kalium. (Dr. Daniela Themmer, Allgemeinärztin)
6. Gehen Sie bei Hitze Walken oder Radfahren
Sport bei Hitze? Unbedingt, meinen die Experten. Bringen Sie Ihren Körper dabei so richtig ins Schwitzen. Denn je mehr Schweiß gezielt ausgeschieden wird, desto seltener tritt er unerwünscht auf. Bei schweren und geschwollenen Beinen sind Sportarten wie Schwimmen, Radfahren oder Walken zu empfehlen - und viel effizienter als eiskalte Fußbäder. Vergessen Sie aber nicht auf ausreichende Flüssigkeitszufuhr. (Dr. Alexander Flor, Venenspezialist)
7. Vermeiden Sie Stress im Alltag
Zugegeben, es ist leichter gesagt als getan. Aber es ist erwiesen, dass Stresssituationen und Aufregung den Körper schwitzen lassen. Gehen Sie also, soweit es geht, gelassen durch den Sommer. Autogenes Training hilft: Atmen Sie bewusst langsam ein und aus und halten abwechselnd das rechte und das linke Nasenloch zu. Wiederholen Sie diese Bauchatmung bis zu zwölf Mal. (Dr. Josef Wallentin, Allgemeinmediziner)
8. Finger weg von scharfen Gerichten
Chili, Pfeffer und Salziges sind scharf auf Schweißdrüsen und kurbeln diese besonders kräftig an. Greifen Sie stattdessen lieber zu Salat. Experten-Tipp: Am besten stündlich einige Stückchen Radieschen, grünen Apfel, Salatgurken oder Paradeiser essen. Diese gesunden Vitaminbomben versorgen den Wasserhaushalt und belasten - im Gegensatz zu anderen Obstsorten - Magen und Speiseröhre nicht, da sie keinen konzentrierten Zucker enthalten. (Dr. Martin Riegler, Refluxspezialist)
9. Akupressur-Tipps gegen Schwitzen
Einen Fingerbreit hinter dem Ohr, in Ohrläppchen-Höhe, am oberen Unterkiefer liegen die Energiepunkte, die man bei starkem Schwitzen aktivieren sollte. So einfach geht`s: Massieren Sie den Bereich auf beiden Seiten gleichzeitig in kreisenden Bewegungen mit den Zeigefingern. Zwei bis drei Minuten, zehnmal am Tag wiederholen. (Dr. Josef Wallentin, Allgemeinmediziner)
Dieser Beitrag ist ursprünglich in der News-Printausgabe Nr. 25/2014 erschienen.
Über die Autoren
Patrizia Steurer
Patrizia Steurer ist eine österreichische Redakteurin, die von Juli 2004 bis Dezember 2017 für das Magazin News tätig war. Derzeit ist sie als Journalistin bei Springer Medizin Österreich beschäftigt.
Monika Dlugokecki
Monika Dlugokecki (*1984 in Wien) ist eine österreichische Redakteurin, angehende Psychotherapeutin, Autorin, Auto-Podcast @mkdriveclub und Yoga-Trainerin (Kinder, Jugendliche und Erwachsene). Sie war zuletzt von März 2016 bis August 2022 als Woman-Redakteurin für die Verlagsgruppe News tätig.