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Hund & Katze: So können uns unsere Haustiere krank machen

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Hund & Katze: So können uns unsere Haustiere krank machen

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Egal ob Hund oder Katz - wir lieben unsere Haustiere! Sind sie doch stets treue Begleiter und oftmals Tröster in schwierigen Zeiten. So graben wir unsere Hände, wenn nicht gar unser Gesicht in das kuschelige Fell des Vierbeiners - und vergessen dabei, dass er auch jede Menge Parasiten mit sich herumschleppt. Parasiten, die für uns mitunter gar nicht so ungefährlich sind. Wie können uns unsere Haustiere krank machen? News.at befragte dazu die Expertin.

"Der Hund ist jenes Haustier, von dem wir die meisten Parasiten bekommen können", erklärt Prof. Julia Walochnik, Parasitologin an der MedUni Wien. "Der Hund war das erste Tier, das domestiziert wurde. Im Unterschied zum Rind, Schaf oder Schwein lebt er viel enger mit dem Menschen zusammen. Während die Nutztiere in Ställen untergebracht sind, teilt sich der Hund den Lebensraum, wenn nicht sogar das Bett, mit seinem Besitzer."

Der Hundespulwurm

Einer der häufigsten Parasiten ist der Hundespulwurm. Ist der Hund infiziert, kann sich auch der Mensch recht schnell anstecken. Übertragen wird der Spulwurm über den Kot. Dabei reicht es schon, wenn man über das Fell des Hundes streichelt, in dem die Eier des Wurms kleben, danach etwas isst oder sich mit der Hand in den Mund fasst. So oder so - die Infektion erfolgt stets oral.

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Der Hundespulwurm

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Im Menschen angekommen beginnt die parasitäre Reise: "Die Larven schlüpfen im Darm und gehen auf Organwanderung. Das machen sie auch beim Hund. Nachdem sie beim Menschen aber im falschen Wirt sind, finden sie nicht mehr in den Darm zurück, wo sie eigentlich hin wollen. In den meisten Fällen krabbeln sie daher durch den Körper und sterben früher oder später ab", entwarnt die Expertin. Eine Gefahr besteht in diesem Falle nicht.

Larven im Auge oder im Gehirn

Doch es kann auch anders kommen. Nämlich dann, wenn die Würmer beispielsweise ins Auge oder ins Gehirn gelangen. "Mit ein paar hundert Mikrometer sind die Larven relativ groß. Wenn sie nun durchs Auge oder durchs Gehirn krabbeln, verursacht das einen Schaden", so Walochnik. Um diese Gefahr zu eliminieren, müssten alle Hunde regelmäßig entwurmt werden.

Lebensbedrohlich: der Hundebandwurm

Wesentlich gefährlicher als der Hundespulwurm, mit dem sich ein großer Teil der Bevölkerung im Laufe des Lebens infiziert, ist der Hundebandwurm. "Der Parasit nistet sich in der Leber ein und wächst zum Teil recht schnell heran. Dabei wird die Leber massiv geschädigt", erklärt Walochnik. Wird die Infektion rechtzeitig erkannt, reicht meist eine medikamentöse Therapie. Die ist aber sehr langwierig, teuer und obendrein reich an Nebenwirkungen.

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Beim Hundebandwurm handelt es sich um Keimgewebe, das wie bei einer Krebserkrankung metastasieren und zu einer sehr schweren Infektion führen kann. In den meisten Fällen muss der Parasit beim Menschen chirurgisch entfernt werden. "Wenn man die Infektion nicht rechtzeitig erkennt oder die Zyste so liegt, dass sie chirurgisch nicht entfernt werden kann, kann die Sache auch tödlich ausgehen", gibt die Parasitologin zu bedenken.

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Der Hundebandwurm

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Auch beim Hundebandwurm erfolgt die Infektion über den Kot. Von Hund zu Hund ebenso wie von Hund zu Mensch. Darüber hinaus können sich Hunde anstecken, wenn sie ein infiziertes Tier, etwa ein Schaf oder ein Schwein, fressen. In Österreich kommt der Hundebandwurm sehr selten vor. Weiter verbreitet ist er dagegen in südlicheren Ländern, etwa in Rumänien oder der Türkei. Ganz auszuschließen ist eine Ansteckung hierzulande dennoch nicht. Etwa wenn der Besitzer seinen Hund mit auf Urlaub in eines der entsprechenden Länder nimmt, das Tier sich dort ansteckt und in weiterer Folge seinen Besitzer infiziert.

Giardien verursachen starken Durchfall

In Mitteleuropa relativ häufig sind Giardien. Dabei handelt es sich um Durchfallerreger, die bei vielen Tieren, wie etwa bei Hund und Katze, ebenso wie beim Menschen vorkommen. "Es ist zwar noch nicht ganz geklärt, ob die Erreger, die das Tier befallen, dieselben sind, die auf den Menschen gehen. Da hierzulande aber praktisch keine menschlichen Fäkalien in die Umwelt gelangen, muss man davon ausgehen, dass es tierische Stämme sind, mit denen man sich bei uns infiziert", so Walochnik. Die Folge ist ein langwieriger, manchmal auch schwierig behandelbarer Durchfall, begleitet von starken Blähungen, Aufstoßen und einem Gefühl des Unwohlseins. Behandelt wird die Erkrankung per Medikament.

Gefahr fürs ungeborene Kind: Toxoplasmose

Dann wäre da noch die Toxoplasmose. "Die Katze ist der sogenannte Endwirt. Sie scheidet die Oozysten aus. Die Infektion erfolgt dabei oral", erklärt die Expertin. Etwa wenn man eine Katze, die die Einzeller ausscheidet, streichelt und die Finger dann in den Mund steckt. Oder wenn sich das Tier im Gemüsebeet erleichtert und man die Früchte danach verzehrt.

In Österreich ist ein Drittel der Bevölkerung mit Toxoplasmose infiziert. Die meisten von ihnen wissen es nicht einmal. Es stört sie auch nicht weiter. Problematisch wird die Sache aber dann, wenn das Immunsystem des Betroffenen nicht einwandfrei funktioniert. In dem Fall können sich die Parasiten uneingeschränkt vermehren. Und auch bei Schwangeren ist höchste Vorsicht angesagt, wobei die Gefahr nicht der werdenden Mutter, sondern dem ungeborenen Kind gilt.

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Gefahr im Katzenkot: Toxoplasmose

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Infiziert sich die Mutter während der Schwangerschaft zum ersten Mal mit Toxoplasmose, kann das Kind abgehen, tot geboren werden oder schwer geschädigt, zum Beispiel mit einem Wasserkopf, zur Welt kommen. "Je früher die Infektion erfolgt, desto schwerer die Folgeschäden. Steckt sich die Frau in einem späteren Schwangerschaftsstadium an, sind die Schäden nicht mehr ganz so groß. Dann kommt es meist zu Augenschäden, die allerdings bis hin zur Erblindung führen können", so Walochnik.

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Eine Gefahr besteht allerdings nur im Falle einer Erstinfektion. So gibt es in Österreich seit den 1970er Jahren eine verpflichtende Toxoplasmose-Vorsorgeuntersuchung für Schwangere. Wird eine Erstinfektion entdeckt, wird die Frau medikamentös behandelt. "Daher ist das Problem in Österreich sehr gut im Griff", entwarnt die Expertin.

So schützen Sie sich

Ob Spulwurm, Bandwurm oder Toxoplasmose – wie können wir uns schützen? "Aus parasitologischer Sicht ist es völlig unangebracht, sich von Tieren im Gesicht abschlecken zu lassen", so Walochnik. Außerdem sollte man sich nach dem Tierkontakt – und das gilt für sämtliche Tiere – grundsätzlich die Hände waschen. Vor allem bevor man isst, sich ins Auge oder an Schleimhäute fasst. Denn, so die Expertin, Parasiten, die für das Tier harmlos sind, können für den Menschen nicht nur unangenehm, sondern auch sehr gefährlich sein.

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