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Fasten: Vom Intervallfasten bis zum Heilfasten

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Fasten: Vom Intervallfasten bis zum Heilfasten

©Elke Mayr
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Regelmäßiges Fasten ist gesund. Doch nicht jeder sollte fasten. Zudem sind gewisse Regeln einzuhalten. Worauf vor, während und nach der Fastenwoche zu achten ist und die gängigsten Fastenkuren im Check.

Medizinischer Check up

Bevor Sie mit der Kur beginnen, statten Sie Ihrem praktischen Arzt einen Besuch ab. Fasten tut dem Körper gut, ist aber nicht für jeden geeignet. Erst wenn er Ihnen das OK für die Fastenwoche gibt, können Sie loslegen.

Tipps für die Fastenwoche

Beginnen Sie die Fastenwoche mit einem Entlastungstag. Verzichten Sie auf alles, was den Körper unnötig belastet. Dazu zählen Alkohol, Nikotin, Schwarz- und Grüntee. Auch Fleisch, Fisch, Fett, Zucker und Salz sollten Sie meiden. Erlaubt sind dagegen Lebensmittel wie Müsli, Rohkost, gedünstetes Gemüse, Obst und Reis.

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© Elke Mayr

Der tägliche Speiseplan könnte folgendermaßen aussehen: Morgens ein bis zwei Tassen Kräutertee; ein halber Teelöffel Honig ist erlaubt. Mittags eine große Tasse Gemüsesuppe oder mit Wasser verdünnter Gemüsesaft. Nachmittags ein bis zwei Tassen Früchtetee und am Abend gibt's dann nochmal einen Viertelliter Gemüsesuppe oder verdünnten Obst- oder Gemüsesaft. Wichtig dabei ist, dass Sie ausreichend trinken.

Höchstleistungssport ist jetzt tabu. Leichte Sportarten wie Walking, Schwimmen oder Radfahren sind hingegen erlaubt. Ideal wäre es, wenn Sie sich für das Fasten eine Woche Urlaub nehmen. Der Körper befindet sich während der Fastenwoche in einem Ausnahmezustand. Gönnen Sie ihm daher ausreichend Ruhe.

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Weil beim Fasten Gifte abgebaut und ausgeschieden werden, kann es sein, dass sich der Körpergeruch verstärkt und die Zunge belegt ist. Duschen Sie regelmäßig und putzen Sie öfter als gewohnt die Zähne. Es kann auch sein, dass die Haut während des Fastens etwas trockener wird. Verwenden Sie nach dem Duschen daher ein feuchtigkeitsspendendes Pflegeprodukt.

Auch interessant: Die größten Hygiene-Fehler

Aufbautage nach dem Fasten

Nach der Fastenwoche muss sich der Magen erst wieder an normale Kost gewöhnen. Daher sind sind mindestens zwei Aufbautage notwendig. Beginnen Sie den ersten Tag mit einem Apfel am Vormittag. Mittags dann einen Teller Gemüsesuppe und etwas Reis. Nehmen Sie aber noch kein Fett zu sich. Abends wieder Gemüsesuppe, diesmal mit Knäckebrot. Am zweiten Tag essen Sie Reis oder Erdäpfeln mit gedünstetem Gemüse. Ebenso Obst, Rohkost oder probiotisches Joghurt. Ein Glas Sauerkrautsaft bringt die Verdauung wieder in Schwung.

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Wer nicht fasten sollte

Personen, die an einer Essstörung wie Esssucht, Magersucht oder Bulimie leiden sollten, ebenso wie Kranke oder Menschen, die dauerhaft Medikamente einnehmen, nicht fasten. Ungeeignet ist die Kur auch für Schwangere, Stillende, Kinder und alte Menschen sowie Personen, die unter großem Stress stehen, an einer Depression leiden oder psychisch labil sind.

Passend zum Thema: Die größten Fehler beim Fasten

Die gängigsten Fastenkuren im Check

Viele Fastende fühlen sich in der Anfangsphase müde und erschöpft. Doch das Durchhalten macht sich bezahlt: Schon nach wenigen Tagen hebt sich die Stimmung, vom verbesserten Körpergefühl ganz zu schweigen.

Saftkur

Beim Saftfasten führen Sie Ihrem Körper die notwendigen Vitamine und Mineralstoffe in Form von Obst- und Gemüsesäften, Gemüsesuppen, Mineralwasser und zuckerfreien Kräutertees zu. Gesüßt wird ausschließlich mit Honig oder Agavendicksaft. Pro: Bei der Saftkur wird der tägliche Vitamin- und Mineralstoffbedarf ausreichend abgedeckt.

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Modifiziertes Fasten

Beim modifizierten Fasten - auch eiweißergänztes Fasten genannt - werden dem Körper täglich hochwertige Eiweißgemische, Kohlenhydrate sowie Vitamine, Mineralstoffe und essenzielle Fettsäuren zugeführt. Das Eiweiß kann in Form von Buttermilch oder einem speziellen Eiweißkonzentrat aufgenommen werden. Das verhindert den Eiweißverlust des Körpers und veranlasst ihn, mehr Fett als Eiweiß abzubauen.

Buchinger-Heilfasten

Diese Methode geht auf den deutschen Arzt Otto Buchinger zurück. Hier wird dem Körper mit Gemüsesuppen und Säften eine geringe Menge Kalorien, dafür aber eine umso größere Menge an Vitaminen und Mineralstoffen zugeführt, was die Belastung für den Stoffwechsel verringert.

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Intervallfasten

Beim Intervallfasten folgt auf eine Phase, während der man essen darf, eine Phase des Fastens. Diese zwei Phasen erstrecken sich über 24 Stunden. Eine gängige Variante ist die 16:8-Methode, also 16 Stunden fasten, 8 Stunden die Möglichkeit zum Essen. Wobei Intervallfasten nicht gleich Intervallfasten ist, wie der Wiener Mediziner Johannes Huber zu bedenken gibt. "Spät zu essen und auf das Frühstück zu verzichten ist das Schlechteste, was man sich antun kann", warnt er. Seine Empfehlung: "Die ersten acht Stunden des Fastens müssen immer vor Mitternacht sein."

Der Grund: Wer das Frühstück auslässt, dessen Stoffwechsel kommt nicht in die Gänge. Und ohne gut funktionierenden Stoffwechsel kein Gewichtsverlust. Auf der anderen Seite braucht der Körper am Abend eine essenstechnische Pause, damit sich die Zellen regenerieren können - was nicht möglich ist, wenn er nachts damit beschäftigt ist, das Essen zu verarbeiten, das man ihm kurz vor dem Zubettgehen zugeführt hat.

Franz-Xaver-Mayr-Kur

Altbackene Semmeln, eingeweicht in Milch. Prinzipiell dürfen Sie so viele Semmeln zu sich nehmen, wie Sie wollen. Diese sollten allerdings drei Tage alt sein. Jeder Bissen muss dabei so lange gekaut werden, bis ein leicht süßlicher Geschmack entsteht - dazu jeweils einen Teelöffel Milch. Schon bei dem ersten Sättigungsgefühl müssen Sie mit dem Essen aufhören. Vergessen Sie nicht, reichlich Wasser oder ungesüßte Kräutertees zu trinken. Contra: Bedenklich ist die eingeschränkte Vitaminzufuhr! Außerdem ist zu hinterfragen, inwieweit Milch und weißes Mehl der schlanken Linie zuträglich sind.

Molke-Fasten

Beim Molke-Fasten wird auf feste Nahrung komplett verzichtet. Über den Tag verteilt trinken Sie 1 Liter Molke (reduziert den Eiweißverlust des Körpers), 0,5 Liter Obstsaft (versorgt Sie mit Vitaminen, Mineralien und Kalorien) und 3 Liter kohlensäurefreies Wasser (reduziert das Hungergefühl). Außerdem nehmen Sie jeden Morgen ein Glas (0,2 Liter) Sauerkraut- oder Pflaumensaft zu sich. Das reinigt den Darm und hilft, Schadstoffe aus dem Körper zu entfernen.

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Tee-Fasten

Beim Tee-Fasten wird nicht nur auf feste Nahrung verzichtet, sondern auch auf Säfte. Getrunken wird ausnahmslos Tee und kohlensäurearmes oder -loses Wasser. Diese extremere Form des Fastens sollten Sie allerdings nur dann durchführen, wenn Sie absolut gesund sind. Contra: Wo bleiben die Vitamine und Mineralstoffe?!

Kurzzeitfasten: Mit Esspausen gesünder, länger und schlanker leben

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Getreidekur

Getreide eignet sich ganz besonders gut zum Entwässern. Das gekochte Getreide wird mit gedünstetem Gemüse, Obst oder Obstkompott zu einer vollwertigen Mahlzeit ergänzt. Kräuter und Gewürze sorgen für den Geschmack und kleine Mengen an Nüssen, Samen, Linsen, Bohnen oder Tofu unterstützen bei der Sättigung. Hochwertige kaltgepresste Öle sind ebenfalls erlaubt. Pro: Eine Reiskur beispielsweise hilft bei Magenproblemen.

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Fasten: So halten Sie durch!

Um beim Fasten durchzuhalten, ist unter anderem "das richtige Mindset" entscheidend. "Dazu gehört ein bisschen Vorbereitung. Wenn ich mir überlege, auf etwas zu verzichten - im Bereich Ernährung zum Beispiel auf Zucker, Alkohol oder Fleisch -, dann ist es sinnvoll, sich Alternativen zu überlegen, wenn der Gusto genau auf das kommt. Man kann zum Beispiel verschiedene Zuckeralternativen ausprobieren oder ein paar vegane Produkte testen, wenn man auf Fleisch verzichtet", sagt Ernährungsexpertin Ursula Pabst im Gespräch mit News.

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Zudem sei es wichtig, sich aktiv fürs Fasten zu entscheiden. Fasten müsse etwas Freiwilliges sein, so die Ernährungsexpertin. Sie empfiehlt, die Ernährungsgewohnheiten schrittweise umzustellen. Nach dem Motto "weniger ist mehr". "Wer auf alles auf einmal verzichtet, also ohne Zucker, vegan und ohne Alkohol leben will, der wird früher oder später an die Grenze der Machbarkeit kommen und vielleicht bald drauf pfeifen." Allzu großes Kopfzerbrechen sollte man sich auch nicht machen, wenn man einmal etwas isst, das nicht auf dem Fasten-Speiseplan steht. Im Idealfall lernt man aus dem Umfaller und fastet danach weiter, so Papst gegenüber News.

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