Für die Hälfte ist der Stress rund um die Festtage belastend. In die Kirche geht nur noch eine Minderheit.
Die einen lieben Weihnachten, die anderen lehnen die oft zitierte „besinnliche Zeit” mit jeder Faser ihres Körpers ab – eben weil sie meist gar nicht so besinnlich ist, wie sie vorgibt zu sein. Und immer gilt es den Spagat zwischen Feststimmung und familiären Stress zu meistern.
Viel Essen, ein bisschen streiten, ein wenig beten
Aber egal, wie man zu Weihnachten steht, für neun von zehn Österreicher:innen ist es ein wichtiges Fest – besonders für Familien mit Kindern – wie eine aktuelle Umfrage von TQS Research & Consulting und Horizoom zeigt. Demnach zählen beim Fest der Liebe vor allem die gemeinsame Zeit mit der Familie (87 Prozent), sowie gutes Essen und Naschereien: Weihnachtskekse sind für zwei Drittel (66 Prozent) wichtig, festliche Mahlzeiten für 64 Prozent, wobei sehr stark auf regionale Küche Wert gelegt wird: So dominiert das Raclette im Westen, während Oberösterreicher am häufigsten Bratwürstel nennen.
Allerdings empfinden 45 Prozent die Weihnachtszeit als wenig bis gar nicht erholsam, oft bedingt durch Stress bei den Vorbereitungen oder emotionale Belastungen. Jeweils ein Viertel nennt emotionale Überlastung und die Vorbereitungen als Ursache, jeweils 17 Prozent Meinungsverschiedenheiten zu Geschenken oder Diskussionen über Politik. Nur 38 Prozent der Befragten geben an, dass es bei ihnen zu keinen Diskussionen oder Meinungsverschiedenheiten in der Weihnachtszeit kommt.
Auch wenn Traditionen vorgeblich eine große Rolle spielen, spielt die Kirche eine eher untergeordnete Roll. Nur 14 Prozent nennen Gottesdienste relevant, trotz des im christlichen Glauben begründeten Hintergrundes des Weihnachtsfestes.
Junge großzügiger als Alte
Bei Geschenken zeigt sich Zurückhaltung: Bei jeder zweiten befragten Person bleiben die Ausgaben für Präsente im Vergleich zum Vorjahr unverändert. Knapp über ein Drittel der Befragten geben heuer sogar weniger Geld für Geschenke aus als im Vorjahr.
Interessant: Jüngere Personen schenken im Vergleich zu Älteren deutlich mehr: 34 Prozent der 16 bis 29-jährigen geben an, heuer viel mehr bzw. etwas mehr für Geschenke auszugeben. Im Schnitt geben Herr und Frau Österreicher 50 Euro für ein Weihnachtsgeschenk aus.
„Last Christmas” spaltet die Nation
Das wohl kontroverseste Lied ist „Last Christmas“ von Wham. Der Song landet sowohl bei den meistgemochten als auch bei den unbeliebtesten Songs auf Platz 1. Auf dem zweiten Platz von den beliebtesten Weihnachtsliedern ist „Stille Nacht“ gefolgt von „All I want for Christmas“ von Mariah Carey. Bei den unbeliebtesten Songs landet „Jingle Bells“ auf dem zweiten Platz, gefolgt von „O Tannenbaum“ ein.
Studiendetails:
Online-Befragung von TQS Research & Consulting im Online-Access-Panel von Horizoom mit n=1.000 Befragungsteilnehmenden im Alter von 16 bis 65 Jahren, repräsentativ quotiert nach Alter, Geschlecht, Bundesland, Bildung. Erhebungszeitraum: 27. November bis 4. Dezember 2024.