von
Schon Flüssigkeiten mit Temperaturen ab 40 Grad können Kinderhaut erheblich schädigen, warnt die Apothekerkammer. Je länger die Haut Kontakt damit hat, desto größer der Schaden. Daher gilt: Ist etwa ein Unfall mit heißem Tee passiert, müssen die nassen Kleidungsstücke - auch die Windel - schnell weg vom Körper des Kindes. Denn sie speichern die Hitze.
Auch bei Verbrennungen sollten Eltern Kleidung und Schmuck von den verletzten Hautstellen entfernen. Kleben aber etwa Pullover oder Hose an der Wunde fest, sollten sie den Stoff nicht einfach abziehen - das kann die Verletzung verschlimmern, warnt die Apothekerkammer. Besser: mit einer Schere um den verklebten Stoff herumschneiden.
Bei Brandverletzungen ist ärztliche Abklärung gefragt. Ob ein zeitnaher Besuch in der Kinderarztpraxis reicht oder das Kind in die Notaufnahme muss, hängt von der Schwere der Verletzung ab. Medizinerinnen und Mediziner teilen Brandverletzungen ist verschiedene Grade ein. Eltern, die sich unsicher sind, wählen am besten den Notruf 112. Eine Orientierung:
Verletzungen ab Grad 2 sollten bis zur medizinischen Versorgung am besten mit einem metallbeschichteten Stück Gaze oder einem nicht mit der Wunde verklebenden Schnellverband bedeckt werden, rät die Apothekerkammer. Haben Eltern das nicht zur Hand, können sie ein fusselfreies Tuch locker auf die Brandwunde aufbringen.
Bei Kindern im ersten Lebensjahr sollten Eltern das lieber lassen - es besteht die Gefahr, dass der Körper auskühlt. Ist der Nachwuchs älter, können Eltern laut Paulinchen für etwa 10 Minuten handwarmes Wasser (circa 20 Grad) über die Verletzungen laufen lassen.
Sind die Verletzungen allerdings großflächig, betreffen mehr als 15 Prozent der Körperoberfläche, ist das der Initiative Paulinchen zufolge ebenfalls tabu - auch hier besteht die Gefahr, dass der Körper zu stark auskühlt.
BERLIN - DEUTSCHLAND: FOTO: APA/APA/dpa/gms/Till Simon Nagel/Till Simon Nagel
BERLIN - DEUTSCHLAND: FOTO: APA/APA/dpa/gms/Till Simon Nagel/Till Simon Nagel