Um 1898 als Sprechbühne erbaut, gilt die Volksoper Wien heute als das zweitgrößte Opernhaus der Stadt. Rund 300 Aufführungen werden pro Saison auf die Bühne gebracht. Dabei ist die Volksoper Wiens einziges Haus, das sich neben der Oper, dem Musical und dem Ballett auch der Operette widmet.
- Volksoper Wien Eckdaten
- Die Geschichte der Volksoper
- Wer ist der/die Direktor:in der Wiener Volksoper?
- Ensembles der Volksoper Wien
- Programm für Kinder und Jugendliche
- Kleiderordnung: Was zieht man in die Volksoper an?
- Wo sitzt man in der Volksoper am besten?
- Wo kann man bei der Volksoper parken?
- Restaurants & Cafés nahe der Volksoper Wien
Volksoper Wien Eckdaten
Eröffnet am 14. Dezember 1898
Architekten: Alexander Graf, Franz Freiherr von Krauß
Bauherr: Kaiser-Jubiläums-Stadttheater-Verein
Direktorin: Lotte de Beer
Adresse: Währinger Straße 78, 1090 Wien
Saison: September bis Juni
Plätze: 1.261 Sitzplätze, 72 Stehplätze, 2 Rollstuhl- und 2 Begleitplätze (bis zu 14 Rollstuhlplätze bei telefonischer Vereinbarung)
Praktische Links:
Die Geschichte der Volksoper
Die Eröffnung der Volksoper Wien im Jahr 1898 stand unter keinem guten Stern. In nur zehn Monaten sollte das "Kaiser-Jubiläums-Stadttheater" - so der damalige Name - errichtet werden. Was an Zeit fehlte, musste mit Geld wettgemacht werden. So kam es, dass die ursprünglich geplanten Baukosten um rund ein Viertel überschritten wurden. Die Mehrkosten wurden dem ersten Direktor des Hauses, Adam Müller-Guttenbrunn, aufgebürdet. Ernüchternd war wohl auch, dass Kaiser Franz Joseph I., zu dessen 50-jährigem Regierungsjubiläum die Volksoper erbaut wurde, deren Eröffnung fernblieb.
Bereits 1903 schlitterte das Opernhaus, in dem damals ausschließlich "arische Talente" auftreten und die "Werke christlicher Schriftsteller" aufgeführt werden durften, in Konkurs. Noch im selben Jahr übernahm Rainer Simons die Direktion. Fungierte das Haus bis dahin als Sprechbühne, wurden nun auch Singspiele und Opern aufgeführt. In der darauffolgenden Saison war erstmals von der "Volksoper" die Rede, ab 1908 wurde sie offiziell so genannt. Von da an ging es bergauf. Die Volksoper entwickelte sich zum zweitgrößten Opernhaus Wiens, bis 1928 der nächste Schlag folgte.
Die Inflation machte der Volksoper schon längere Zeit zu schaffen. Selbst diverse Rettungsversuche konnten sie nicht vor einer Schließung im Juli 1928 bewahren. Erst im November 1929 öffnete sie wieder ihre Tore. Und zwar als "Neues Wiener Schauspielhaus". Mit dem Anschluss Österreichs im Jahr 1938 übernahm die Stadt Wien das sodann "Städtische Wiener Volksoper" und später "Opernhaus der Stadt Wien" genannte Haus. Nachdem es den Zweiten Weltkrieg unbeschadet überstand, diente es der Wiener Staatsoper während deren Wiederaufbau als Ausweichbühne.
Nach der Wiedereröffnung der Staatsoper im Jahr 1955 etablierte sich die Wiener Volksoper wieder mit eigenen Spielplänen und den Schwerpunkten Operette und Musical, aber auch Oper und Ballett. Noch im selben Jahr wurde sie in die österreichischen Bundestheater integriert. Mehrere bauliche Erweiterungen wurden vorgenommen und machten die Volksoper zu jener modernen Spielstätte, wie wir sie heute kennen.
Wer ist der/die Direktor:in der Wiener Volksoper?
Lotte de Beer leitet die Wiener Volksoper seit September 2022. Die gebürtige Niederländerin studierte Klavier, Gesang und Schauspiel in Maastricht. Ihr Produktionsdebüt gab sie mit "Clara S." von Nicoleta Chatzopoulou an der Oper Leipzig. Sie inszenierte Stücke an diversen großen Opernhäusern Europas, etwa an der Bayerischen Staatsoper in München, der Nationale Opera en Ballet in Amsterdam und am Det Kongelige Teater in Kopenhagen, bevor sie zur Leiterin der Wiener Volksoper bestellt wurde. Lotte de Beer ist verheiratet und hat eine Tochter.
Die Direktor:innen der Volksoper Wien | |
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Adam Müller-Guttenbrunn | 1898 – 1903 |
Rainer Simons | 1903 – 1917 |
Raoul Mader | 1917 – 1919 |
Felix Weingartner | 1919 –1924 |
August Markowsky/Fritz Stiedry | 1924 |
Hugo Gruder-Guntram/Leo Blech | 1925 |
Hermann Frischler | 1925 – 1928 |
Jakob Feldhammer/Otto Preminger | 1929 – 1931 |
Leo Kraus | 1931 – 1933 |
Karl Lustig-Prean/Jean Ernest | 1934 – 1935 |
Alexander Kowalewsky | 1935 – 1938 |
Anton Baumann | 1938 – 1941 |
Oskar Joelli | 1941 – 1944 |
Hermann Juch | 1946 – 1955 |
Franz Salmhofer | 1955 – 1963 |
Albert Moser | 1963 – 1973 |
Karl Dönch | 1973 – 1986 |
Eberhard Waechter | 1987 – 1992 |
Ioan Holender | 1992 – 1996 |
Klaus Bachler | 1996 – 1999 |
Dominique Mentha | 1999 – 2003 |
Rudolf Berger | 2003 – 2007 |
Robert Meyer | 2007 – 2022 |
Lotte de Beer | ab 2022 |
Ensembles der Volksoper Wien
Der Chor der Volksoper Wien wurde 1946 als "Chorvereinigung staatliche Volksoper" gegründet und 1981 in "Konzertvereinigung Wiener Volksopernchor" umbenannt. Er besteht aus 64 professionell ausgebildeten und fest an der Volksoper engagierten Chorsängern und Chorsängerinnen, die aus 17 Nationen stammen. Roger Díaz-Cajamarca ist seit der Spielsaison 2022/23 Chordirektor. Holger Kristen hat seit 2012 die Position des stellvertretenden Chordirektors inne. Der Chor zeichnet sich vor allem durch seine dem umfangreichen Repertoire des Opernhauses geschuldete Vielseitigkeit aus. Ein Kinder- und Jugendchor rundet das Ensemble ab.
Das Symphonieorchester der Volksoper Wien gab 1917 unter dem Namen "Wiener Volksopernorchester" sein Debüt. 1939 durch die staatliche Verwaltung aufgelöst, wurde es nach Kriegsende als Interessensgemeinschaft neu gegründet. Damals war es vor allem für das Einspielen zahlreicher Schallplatten bekannt. 1978 entstand aus der Interessensgemeinschaft die Konzertvereinigung "Wiener Volksopernorchester", die ihr Können heute in namhaften Konzertsälen auf der ganzen Welt mit Schwerpunkt auf Asien zum Besten gibt.
Das Wiener Staatsballett unter der Leitung von Martin Schläpfer tanzt sowohl an der Staats- als auch an der Volksoper.
Programm für Kinder und Jugendliche
Neben Vorstellungen für das junge Publikum umfasst das Angebot der "Jungen Volksoper" verschiedene Aktivitäten rund um das Geschehen in der Volksoper. Im Rahmen der Kinderrätsel-Vorstellungen beispielsweise können die kleinen Besucher ausgewählte Produktionen genau unter die Lupe nehmen. Wer gerne singt, kann dies bei einem Chor-Workshop tun. Die Termine werden auf der Homepage der Volksoper Wien bekanntgegeben.
Bei einem Blick hinter die Kulissen können junge Besucher zwischen 15 und 25 Jahren eine Aufführung samt Vor- und Nachbereitung hautnah miterleben. Die Anmeldung erfolgt per E-Mail an junge@volksoper.at. Bei diversen Workshops kann man die Akteure persönlich kennenlernen, mit ihnen musizieren, singen und tanzen sowie in die Kostüm- und Maskenabteilung hineinschnuppern. Die Workshops werden für fünf Altersstufen ab vier Jahren angeboten.
Kinder und Jugendliche bis zum 15. Geburtstag erhalten für alle Vorstellungen in der Volksoper 75 Prozent Ermäßigung.
Interessierte können die Volksoper auch zu sich nach Hause holen: Auf der Homepage der Volksoper werden Videos, Rätsel, Bastelbögen und allerlei Hintergrundwissen zu verschiedenen Stücken bereitgestellt. Das Angebot wird laufend erweitert.
Kleiderordnung: Was zieht man in die Volksoper an?
In der Volksoper Wien herrscht kein spezieller Dresscode. "Wir freuen uns über angemessene Kleidung: In Jeans und Hemd sind Sie bei uns genauso richtig wie in Anzug oder Kleid", heißt es auf der Homepage des Opernhauses.
Wo sitzt man in der Volksoper am besten?
Natürlich ist der beste Platz immer auch eine Sache der persönlichen Vorliebe. Speziell in der Volksoper gibt es aber kaum "schlechte" Plätze, und die wenigen aufgrund von Säulen sichteingeschränkten sind am Sitzplan gut erkennbar. Sowohl die Sicht als auch die Akustik betreffend werden zum Beispiel die Reihen 6 bis 15 in der Mitte des Parketts empfohlen. Es werden aber auch günstigere Plätze gelobt, so etwa Platz 7 in Reihe 2 der Galerie auf der linken wie auch auf der rechten Seite des Saals.
Wo kann man bei der Volksoper parken?
In Wien gilt von Montag bis Freitag zwischen 9.00 und 22.00 Uhr eine zahlungspflichtige Kurzparkzone. Offiziell darf man während dieser Zeit nicht länger als zwei Stunden auf ein und demselben Parkplatz stehen. Die einfachste und darüber hinaus günstigste Variante ist daher die Nutzung der beim WIFI angesiedelten Parkgarage in der Semperstraße 32-36. Wer das reguläre Parkticket beim Rabattiergerät im Foyer der Volksoper stempelt, zahlt für 5,5 Stunden Parken nur 5,50 Euro.
Restaurants & Cafés nahe der Volksoper Wien
Wer Lust auf Wiener Küche hat, ist im Markt 58 (Marktgasse 58, 700 Meter von der Volksoper entfernt) bestens aufgehoben. Asiatisch isst man gut im Ginger&Spice (Nußdorferstrasse 30, 400 Meter entfernt) oder bei Kim kocht (Währinger Straße 46, 400 Meter entfernt). Burger und Bier genießt man in der Beaver Brewing Company (Liechtensteinstraße 69, 500 Meter entfernt). Auch zahlreiche Kaffeehäuser finden sich in unmittelbarer Umgebung der Volksoper, zu zum Beispiel das Café Schopenhauer in der Staudgasse 1 und das Café Weimar in der Währinger Straße 68.