Manche sind schön schaurig, andere einfach nur schön - die unterirdischen Sehenswürdigkeiten dieser Welt. Wer nach Island reist, sollte sich den Thrihnukagigur Vulkan nicht entgehen lassen und Besucher von Schwedens Hauptstadt Stockholm sind gut beraten, einmal die unterirdischen Metro-Stationen besichtigt zu haben. Diese 9 im Untergrund verborgenen Plätze sind wirklich sehenswert.
1. Stockholm Metro Station
Die schwedische Metropole Stockholm hat so einige Sehenswürdigkeiten zu bieten - unter anderem auch im Untergrund: Dort befinden sich nämlich einige U-Bahnstationen von beeindruckender Atmosphäre, die einen kurzen Aufenthalt wert sind. Teilweise ist in den Stationen der blanke, unbearbeitete Fels zu sehen. Insgesamt sind über 90 von 100 Stationen in Stockholm mit Mosaiken, Skulpturen, Bemalungen und Installationen verschönert worden.
Folgende Stationen befinden sich im Untergrund:
Blaue Linie:
Kungsträdgården
T-centralen
Rådhuset
Solna Centrum
Tensta
Grüne Linie:
Hötorget
Thorildsplan
Bagarmossen
Rote Linie:
Tekniska Högskolan
Stadion
Weiterführender Link: www.visitstockholm.com/en
2. Coober Pedy
Der Ort Coober Pedy - in der Sprache der australischen Ureinwohner heißt das soviel wie "des weißen Mannes Loch - lockt jedes Jahr zahlreiche Touristen ins australische Outback. Denn ein Großteil des Lebens spielt sich hier unter der Erde ab. Das hat historische Hintergründe: Die Ortschaft wurde bereits Anfang des 20. Jahrhunderts durch die großen Vorkommen an Opalen bekannt. Rund 70 Prozent dieser Edelsteine weltweit stammen aus Coober Pedy, weshalb der Ort als "Opal-Hauptstadt der Welt" bekannt geworden ist. Im Laufe der Jahre hat sich aufgrund der Minenaktivitäten und der im Sommer vorherrschenden Hitze eine kleine Stadt im Untergrund entwickelt - mit Wohnungen, Shops, Restaurants, Kirchen und Hotels. Viele der rund 3.500 Einwohner, die sich aus über 40 Nationalitäten zusammensetzen, leben heute noch in unterirdischen Behausungen. Wer in Coober Pedy übernachtet, kann das auch unter der Erde tun.
Weiterführender Link: www.cooberpedy.net
3. Salzbergwerk Turda
Das Salzbergwerk in der nordwestrumänischen Stadt Turda ist ein beliebtes Touristenziel. Bereits zur Zeit der Römer wurde an diesem Ort das weiße Gold abgebaut. Das Bergwerk steht seit dem 17. Jahrhundert in Turda. Heute kann die bis zu 120 Meter tiefe Anlage von interessierten Besuchern besichtigt werden. Mit dem Lift geht es hinab in den unterirdischen Schacht, auf dessen Grund sich ein See befindet. Auf der Salz-Insel inmitten des Gewässers wurden zur Bespaßung der Touristen verschiedene Attraktionen, wie ein Riesenrad, ein Amphitheater, ein Kinderspielplatz und Tischtennisplatten errichtet.
Der Salzabbau ist immer noch ein wichtiger Wirtschaftsfaktor der Region.
Weiterführender Link:http://salinaturda.eu/
4. Vulkan Thrihnukagigur
Die beeindruckende Magmakammer des seit 4.000 Jahren Jahren inaktiven isländischen Vulkans Thrihnukagigur lockt jedes Jahr zahlreiche Besucher an. Der Vulkan befindet 15 Kilometer südlich der Hauptstadt Reykjavík, auf einer einer Halbinsel. Besondere Kenntnisse im Wandern oder Klettern sind nicht erforderlich, die Ausrüstung bekommt man vor Ort. Vom Parkplatz aus dauert die Wanderung - über ein Lavafeld - bis zum Vulkan rund eine Stunde. Danach geht es mit einer Art offenen Gondel 120 Meter in die Tiefe bis auf den Boden der Magmakammer, die in etwa so groß ist wie ein Basketballfeld.
Weiterführender Link: https://insidethevolcano.com/
5. "Reed Flut"-Höhle
"Reed Flute"-Höhle im Süden Chinas hat ihren Namen von dem Schilfrohr (engl. reed), das rund um den Höhleneingang wächst. Die Touristenattraktion liegt rund fünf Kilometer nordwestlich der Stadt Guilin und ist eine atemberaubend schöne Tropfsteinhöhle mit imposanten Stalaktiten und Stalagmiten, Steinsäulen und Felsformationen. Künstliche Farbenspiele unterstreichen die Atmosphäre in der 240 Meter langen Höhle. Die unterirdische Führung dauert rund eine Stunde.
Ebenfalls wissenswert ist: An den Wänden der Höhle sind über 70 Inschriften zu finden, die bis ins Jahr 792 nach Christus, in die Tang Dynastie (618–907), zurückdatiert wurden. Als Touristenattraktion existiert die "Reed Flut Cave" bereits seit 1962.
Weiterführender Link: www.travelchinaguide.com
6. In Tokios Kanalisation
Japans Hauptstadt besitzt auch eine unterirdische Attraktion: das gigantische Kanalisationssystem. Klingt im ersten Moment wenig einladend, der Ort ist aber aufgrund der massiven und hohen Säulen ein spektakulärer Anblick. Hinter der gewaltigen Anlage verbirgt sich ein ausgeklügelter Schutzmechanismus: Die Betonhallen in Tokios Untergrund sollen vor allem in der Taifunsaison die Stadt vor Regenmassen und Überfluten schützen, sie dienen als Entwässerungskanal und sind unter dem Namen "G-Cans" bekannt.
Rund 50 Meter unter der Erdoberfläche erstreckt sich ein über 60 Kilometer langer Tunnel mit einem Durchmesser von bis zu 10 Metern. Er verbindet die unterirdischen Wasserspeicher, die aus 59 Stützpfeilern bestehen, und riesige Hallen - ähnlich dem Inneren einer Kathedrale - bilden. Regnet es stark transportiert ein Pumpensystem die Wassermassen in den Fluss Edogawa ab, der wiederum in den Pazifik mündet. Die Pumpen können rund 200 Tonnen Wasser pro Sekunde aus der Stadt befördern.
Touristen haben während der Trockenzeit Zutritt zu den "G-Cans".
Weiterführender Link: www.ktr.mlit.go.jp/edogawa/gaikaku/
7. Cabinet War Rooms
Die "Cabinet War Rooms" befinden sich in London und beherbergen das Churchill Museum ("Churchill War Rooms"). Von diesem Ort aus hat Premierminister Winston Churchill, die britischen Kriegsstrategien im Zweiten Weltkrieg gelenkt. Die Räume sind seit den 1980er Jahren für Touristen zugänglich. Zu sehen bekommt man in den unterirdischen Räumen unter anderem den Kartenraum, der als Planungszentrum fungierte sowie den Kabinettsraum, in dem sich die damaligen britischen Entscheidungsträger getroffen haben. Außerdem kann man Churchills Schlafstätte in diesen Räumlichkeiten besichtigen.
Weiterführender Link: www.iwm.org.uk/visits/churchill-war-rooms
8. Wieliczka
Eine weitere Salzmine, die einen Besuch wert ist, liegt in der Nähe der polnischen Stadt Krakau. Auf der klassischen Führung durch die Mine wandelt der Besucher entlang von Salzseen, einzigartigen Kammern und Kapellen. Im Jahr 1978 hat die Unesco das alte Bergwerk zum Weltkulturerbe erklärt. Seit rund 3.500 Jahren vor Christus wurde in der Gegend um Wieliczka die Salzsiederei betrieben. Seit 1913 existiert das noch heute funktionstüchtige Bergwerk, das Touristen in bis zu 130 Meter Tiefe entführt. In der Mine gibt es auch einen Heilstollen, der bei der Behandlung von Atemwegserkrankungen helfen soll.
Weiterführender Link: www.salzbergwerkwieliczka.de/
9. Greenbrier Bunker
In der US-Stadt White Sulphur Springs springt einem das große Vier-Sterne-Hotel Greenbrier Resort sofort ins Auge. Das Resort ist seit den frühen 19. Jahrhundert Treffpunkt für die Reichen und Mächtigen des Landes. Heute beherbergt es oberirdisch ein Spa, drei Golfplätze, Reitwege, opulente Shops und noch viele Annehmlichkeiten mehr. Unterirdisch tut sich eine ganz andere Welt auf: Aufgrund des Kalten Krieges wurde im Jahr 1959 die Hotelanlage um eine unterirdische Bunkeranlage ergänzt. Sie befindet sich rund 200 Meter tief unter der Erde und sollte der damaligen US-Regierung als Zufluchtsort im Fall eines Atomwaffenkrieges dienen.
Teile des Bunkers können seit 1995 besichtigt werden. Mittlerweile hat sich Greenbrier zu einem Touristenmagneten entwickelt.