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"Ohne Planungssicherheit macht es keinen Sinn, Millionenbeträge in eine Pistensanierung zu investieren", stellte "People's Air Group"-CEO Thomas Krutzler am Montag in einer Aussendung fest. Stattdessen wolle man gezielte Reparatur- und erhöhte Instandhaltungsmaßnahmen vornehmen, um weiterhin einen sicheren Betrieb zu gewährleisten, sagte er. Die geplante Betriebsunterbrechung der Linien- und Charterflüge zwischen dem 11. bis 29. August 2025 bleibe jedoch bestehen. Zu dieser Zeit steht nämlich die Inspektion des Flugzeugs der "People's Airline" - eines Embraer-Jets 170 - an.
Im vom Schweizer Bund diskutierten, aber noch nicht endgültig beschlossenen "Entlastungspaket 2027" geht es unter anderem um die Kürzung der Bundesbeiträge für die acht Schweizer Regionalflughäfen, die für die Flugsicherung ausgeschüttet werden. 2024 lautete der entsprechende Budgetpunkt auf 33,2 Millionen Franken (knapp 35 Millionen Euro). Für St. Gallen-Altenrhein resultieren aus diesem Titel pro Jahr Unterstützungen im Umfang zwischen drei und fünf Millionen Franken (3,15 bis 5,25 Millionen Euro). Der St. Galler Kantonsrat hat bereits Alarm geschlagen. "Das vorliegende Entlastungspaket 2027 ist für den Flugplatz St. Gallen-Altenrhein wirtschaftlich nicht tragbar und existenzgefährdend. Wird die beabsichtigte Kürzung der Bundesbeiträge beschlossen, dann droht das Aus für die einzige aviatische Schlüsselinfrastruktur in der Ostschweiz", heißt es in einer Anfrage an den Bundesrat.
Aber auch für Vorarlberg - im Bundesland selbst gibt es nur den Flugplatz Hohenems-Dornbirn für Sportfliegergruppen - hat der in Grenznähe gelegene Flugplatz St. Gallen-Altenrhein große Bedeutung. Seit dem Ende der 1980er-Jahre besteht eine Linienverbindung zwischen St. Gallen-Altenrhein und Wien, die 2024 von 42.000 Fluggästen genutzt wurde - was allerdings nur der Hälfte der Vor-Pandemie-Zeit entspricht. Außerdem werden Charterflüge zu Urlaubsdestinationen angeboten. Vorarlberg hat sich in der Vergangenheit zwar gegen einen Ausbau des Flugplatzes ausgesprochen, aber dennoch stets auch seinen Stellenwert betont.
So warnte am Montag auch die Industriellenvereinigung Vorarlberg (IV) vor einem wirtschaftspolitischen Fehltritt mit weitreichenden Folgen für den gesamten grenzüberschreitenden Wirtschaftsraum. "Der Flughafen Altenrhein ist keine nette Zusatzinfrastruktur, sondern ein zentraler Standortfaktor - insbesondere für Vorarlberg. Wer hier den Rotstift ansetzt, setzt langfristige Wertschöpfung, Wettbewerbsfähigkeit und Arbeitsplätze aufs Spiel", so IV-Geschäftsführer Simon Kampl. Er appellierte an die politischen Entscheidungsträger in der Schweiz und in Vorarlberg, wirtschaftliche Realität vor Kirchturmdenken zu stellen. Es gelte über politische Grenzen hinweg Verantwortung zu übernehmen und den Flughafen Altenrhein als gemeinsame Infrastruktur zu sichern und weiterzuentwickeln.