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Hier müssen sich Touristen ab dieser Sommer-Saison per App oder Website ein Ticket kaufen und eine Reservierung tätigen. Die Preise dafür sollen bei ein bis zwei Euro liegen. Das Kapazitätslimit liegt bei 1.100 Besuchern, wobei 371 Plätze für Strandbäder und 729 für den frei zugänglichen Strandbereich reserviert sind. Besuchende, die zu spät am Strand eintreffen, müssen mit dem Verlust ihrer Reservierung rechnen.
Die App wird im Juli downloadbar sein. Bürgermeister Angelo Milia wies darauf hin, dass mit der Einführung des digitalen Zugangssystems die Gemeinde Teulada auch die Infrastruktur verbessert werde: Der Parkplatz wird modernisiert, Toiletten, Duschen und Fußduschen werden renoviert.
Die Gemeinde Teulada steht mit ihren Maßnahmen nicht allein da. Weil Italien in diesem Sommer wieder mit einem Tourismusboom rechnet, müssen Urlauber in vielen beliebten Badeortschaften den Strandbesuch im Voraus reservieren. Um etwa einen Massenandrang am Sandstrand von Brandinchi im beliebten Ort San Teodoro im Norden Sardiniens zu vermeiden, werden nicht mehr als 1.447 Badegäste pro Tag zugelassen.
Auch Lampedusa - international mittlerweile eher mit Massenlandungen afrikanischer Migranten als mit seinem türkisen Meerwasser assoziiert - setzt Badegästen Schranken. Der unter dem Namen "Kaninchenstrand" bekannt gewordene Spiaggia dei Conigli im Süden der Insel gilt als eine der schönsten Küsten Europas und erfreut sich so zunehmender Popularität. Die Behörden reagierten und lassen kommenden Sommer höchstens 550 Personen gleichzeitig zu.
Hotels sind in vielen Urlaubsorten in Italien bereits ausgebucht. Doch der Boom des Fremdenverkehrs, der Italiens Wirtschaft seit der Pandemie beflügelt, birgt Schattenseiten. Anrainer protestieren gegen die Besuchermassen, und die Behörden setzen Maßnahmen. Bei einer Konferenz in Amalfi diskutierten Vertreter von Orten wie Capri, Positano und Cinque Terre so kürzlich über strengere Besucherregelungen.
Außerdem führen immer mehr Gemeinden eine Tourismussteuer ein, die ein Geldsegen für viele Kommunen in Italien ist. 1.389 davon erheben heuer eine derartige Kurtaxe, was ihnen insgesamt fast 1,2 Mrd. Euro bescheren wird. Das sind um 15,8 Prozent mehr als 2024, geht aus Angaben der nationalen Beobachtungsstelle für die Kurtaxe hervor. Im vergangenen Jahr hatten die Gemeinden 1,24 Mrd. Euro kassiert, was einem Plus von 29,1 Prozent gegenüber 2023 entspricht.