Grüner See: See in der Steiermark mit magischer Farbe

Der Grüne See liegt in Österreich und ist ein Bergsee in der Steiermark, in der Gemeinde Tragöß-Sankt Katharein. Das Stillgewässer befindet sich an der Südseite der Hochschwabgruppe 776 Meter über dem Meeresspiegel und erstreckt sich über eine Fläche von ungefähr 6 Hektar. Die nächstgrößere Stadt in dieser Region ist Bruck an der Mur.

Wenn der Schnee im Frühjahr schmilzt versinkt alles - Bänke, Bäume, Wiesen, Wege, eine Brücke - in einem unwirklich anmutenden Unterwasserpark. Sogar Hollywoodschauspieler Ashton Kutcher outete sich als Fan des Grünen Sees. Der Mime hatte 2014 auf seiner Facebook-Seite einen Link zu einer Website geteilt, die die Region in der Nähe von Bruck an der Mur als das "real life Atlantis" bezeichnete - ein österreichisches Atlantis und ein Naturparadies.

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Da sich der See mit Schmelzwasser füllt, ist das Wasser sehr kalt. Die Temperatur des Stillgewässers beträgt in der Regel zwischen 4 und 6 Grad Celsius.

Zum Baden ist der See also nicht geeignet, schon gar nicht seitdem der Tourismusverband Tragöß mit Jahresbeginn 2016 ein Bade- und Tauchverbot verhängt hat. Im Sommer lässt sich der See also nur bestaunen, im Herbst und Winter kann die Region des Gewässers direkt bewandert werden.

Ja und nein. Das Wasser an sich ist natürlich nicht grün, aber der See in der Nähe von Bruck an der Mur wird dennoch als "smaragdgrün schimmernd" wahrgenommen. Weil sich der See ausschließlich aus klarem Schmelzwasser speist, ist er ungewöhnlich rein. Genau das lässt ihn grün erscheinen: Reines Wasser absorbiert nämlich die roten Anteile im Licht und hebt die blau-grünlichen hervor. Heller Kalkstein als Untergrund erhöht zusätzlich die Helligkeit unter Wasser.

An guten Tagen kann man zwischen 40 und 50 Meter weit sehen. "Das gibt es sonst nur im tropischen Meer. In normalen Seen reicht die Sicht meist bis zu fünf Metern", erklärte der Schweizer Fotograf Marc Henauer.

Gar nicht mehr. Mit einer Wassertemperatur zwischen vier und sechs Grad ist der See ohnehin zu kalt zum Baden, aber selbst als Paradies für Taucher ist es nicht mehr nutzbar. Der Tourismusverband Tragöß verbietet das Tauchen und Schwimmen seit 2016, um die Wasserqualität und die Farbe des Grünen Sees zu erhalten.

Davor tauchten bis zu 1.500 Besucher im Jahr durch den Grünen See. Weil diese Saison nur wenige Wochen dauerte, hatte das Naturjuwel, das seit 2006 unter Schutz steht, an sich noch ausreichend Zeit, sich zu erholen. Mit zunehmendem Besucherandrang musste zum Schutz des Sees jedoch das Schwimmen und Tauchen untersagt werden. Hunde sind übrigens am See willkommen, dürfen allerdings genauso wenig wie die Menschen zur Abkühlung in den Grünen See springen.

"Es fühlt sich an wie im Märchen", sagte der Schweizer Fotograf Marc Henauer noch 2014. "Die Sonne erschafft fantastische Strahlen unter Wasser. Man glaubt zu träumen und erwartet beinahe, Kobolde und Elfen zu sehen", scherzte der passionierte Taucher.

Der Wasserstand (aktueller Wasserstand abrufbar auf der Homepage des Fremdenverkehrs- u. Verschönerungsvereins Tragöß) des Grünen Sees ist stark jahreszeitenabhängig. Insofern könnte man sagen, dass der See zwischen Mai und Juni am schönsten ist, weil der Wasserspiegel seinen Höchststand von bis zu 8 Metern erreicht. Im Hochsommer und Herbst hingegen verschwindet der Grüne See in Tragöß fast zur Gänze - Wanderwege und Wiesen sind dann wieder frei zugänglich. Der Rundweg um den See dauert circa 1 Stunde.

Wer mit dem Auto anreist, der fährt aus Richtung Wien kommend am besten über die A2 (Südautobahn), über den Semmering und weiter bis Bruck an der Mur. Von dort aus sind es noch rund 25 Kilometer bis Tragöß (Parkplatz Grüner See). Aus Richtung Süden bzw. Graz kommend, reist man auf der A9 (Pyhrnautobahn) an und fährt ab Knoten Deutschfeistritz auf der S35 bis Bruck an der Mur weiter. Gäste aus dem Westen Österreichs fahren über Salzburg auf der A9 bis zum Knoten St. Michael und von dort aus weiter Richtung Leoben und Bruck an der Mur.

Die Anreise mit Bahn (ÖBB) und Bus ist ebenfalls möglich. Zunächst fährt man bis zum Bahnhof Bruck an der Mur, von dort aus geht die Busline 175 (Fahrplan) bis nach Tragöß-Oberort bzw. zur Haltestelle Tragöß-Oberort Grüner See (die Busse fahren nicht immer bis zur Endhaltestelle "Tragöß-Oberort Grüner See" und an Wochenenden nur während der Wandersaison). Vom Ortsteil Tragöß-Oberort ist es noch 1 Kilometer bis zum Tourismusbüro Grüner See bzw. zum Parkplatz Grüner See - und von dort sind es weitere 25 Gehminuten bis zum Grünen See.

In der Nähe des Grünen Sees kann man auf zwei gebührenpflichtigen Parkplätzen parken:

• Parkplatz Grüner See: Hier befinden sich auch das Tourismusbüro Grüner See sowie der Parkautomat und ein Wechselautomat. Vom Parkplatz Grüner See aus sind es noch rund 25 Gehminuten zum See.

• Parkplatz Jassing: Er liegt 5 km und rund 2 Stunden Gehzeit vom Grünen See entfernt.

Die Parkplatzgebühren für die Parkplätze betragen: 6 Euro für 24 Stunden (weitere 24 Stunden kosten ebenfalls 6 Euro), Saisonkarte Sommer: 60 Euro (01.05. - 31.10.), Saisonkarte Winter: 50 Euro (01.11. - 30.04.). Übernachtungsgäste parken gratis (Gästekarte beim Vermieter erhältlich). Campen und Übernachten ist auf den Parkplätzen nicht erlaubt.

Der Grüne See liegt im Hochschwabgebiet mit 100 Gipfeln und 40 Tälern. Die Region dient daher im Sommer als guter Ausgangspunkt für Wanderungen und Bergtouren in die umliegenden Berge. Von Juli bis September finden laut Tourismusbüro Grüner See auch 1 mal wöchentlich geführte Wanderungen statt.Unweit vom See entfernt liegt auch die malerische Marienklamm. Die Wanderung startet man am besten von Tragöß-Oberort, von dort biegt man nahe der Kirche in den Haringgraben Weg ein und wandert zunächst rund 45 Minuten auf der Asphaltstraße bis ein Wegweiser schließlich den Waldweg zur Marienklamm weist.

Wer im Sommer lieber baden geht, der ist beim Freizeitsee Zenz (Wassertemperaturen bis zu 26 °C) richtig - er liegt nur 5 Kilometer vom Grünen See entfernt, am Fuße des Trenchtlings. Ein Campingplatz, ein Restaurant und das Freibad runden den Aufenthalt am Freizeitsee ab. Der Eintritt ins Freibad kostet für Erwachsene 5 Euro (Tageskarte) und für Kinder von 4 bis 14 Jahren 4 Euro (Tageskarte), ab 16 Uhr wird es jeweils um einen Euro günstiger. Neben Schwimmen, Surfen sowie Kanu- und Bootsfahren ist hier zudem das Fischen erlaubt (Tageskarte 15 Euro). Im Winter kann man am See Eislaufen.

Überhaupt hat die Region um den Grünen See auch im Winter einiges zu bieten: Dann kann man beispielsweise um den Grünen See herum Langlaufen. Das 15 km lange Loipennetz führt über verschneite Wiesen und durch winterliche Wälder. Ein Tageskarte (Preise Saison 2022/2023) kostet für Erwachsene 10 Euro, Jugendliche (10 - 16 Jahre) zahlen 6 Euro und Kinder bis 10 Jahre sind gratis. Wer keine eigene Ausrüstung besitzt, kann sich diese im Ausrüstungsverleih direkt bei der Loipenkassa leihen. Tourenskigeher:innen und Schneeschuhwanderer - und wanderinnen kommen hier ebenfalls auf ihre Kosten.

Rund um den Grünen See gibt es mehrere Übernachtungsmöglichkeiten: Besucher:innen der Region haben die Wahl zwischen Gasthöfen, Frühstückspensionen, Privatzimmern oder dem Campingplatz Zenz (er liegt am Freizeitsee Zenz, rund 5 Kilometer vom Grünen See entfernt). Die Tagespreise inlusive einer Nacht betragen dort für Wohnmobil/wagen 11 Euro, ein großes Zelt 11, ein kleines Zelt 7 Euro, Erwachsene zahlen 9,80 Euro und Kinder (4 bis 14 Jahre) 7 Euro.

Die nächstgelegene Unterkunft zum Grünen See - nur wenige Gehminuten vom See entfernt - ist der Gasthof Seehof (DZ ab knapp 54 Euro/Person/Nacht), der von der Familie Wenninger betrieben wird. Die ganztägig geöffnete Küche wartet mit Schmankerln aus der Region auf und die Zimmer sind modern eingerichtet.

Weitere Tipps für Unterkünfte:
Auf der Homepage des "Fremdenverkehrs- u. Verschönerungsvereins Tragöß - St. Katharein" findet man weitere Gasthöfe, Frühstückspensionen und Privatzimmer rund um den Grünen See.

Im Ortszentrum von Tragöß-Oberort bietet der Gasthof zur Post (DZ ab 64 Euro/Nacht mit Frühstück) ruhige und gemütliche Gästezimmer an - mit Blick auf die umliegenden Berge. Auf Wunsch kann man eine Halbpension dazu buchen, außerdem warten Kegelbahn und Sitzgarten auf Übernachtungsgäste. Betreut werden Besucher:innen dabei von der Familie Petutschnig.