Nach siebzehn Jahren auf Bali übernahmen Sabine und Alexander Springenschmidt das Romantik Seehotel Jägerwirt. Hier wollen sie einen Ort für "bewusst lebende, kritisch denkende Menschen" schaffen, die Wert auf Erfolg genauso wie auf mentale Wellness, Hobbys und Zeit mit der Familie legen.
Seehotel Jägerwirt: Infos und Kontakt
Adresse: Jägerwirtsiedlung 63, 8864 Turracherhöhe, Steiermark, Österreich
Telefon: +43 4275 82570
E-Mail: urlaub
seehotel-jaegerwirt.at Website: www.seehotel-jaegerwirt.at
Zimmer: etwa 56 Zimmer (darunter Doppelzimmer und Suiten)
Preise: von rund 85 Euro/Nacht bis180 Euro/Nacht (für eine Suite für 6 Personen/75 m²)
Standort(e): Turracher Höhe
Inhaber: Sabine und Alexander Springenschmidt
Seehotel Jägerwirt: Lage
Das Seehotel Jägerwirt liegt genau auf dem Grenzpass zwischen Kärnten und der Steiermark und ist über die Turracher Bundesstraße (B 95) zu erreichen (Routenplaner).
Mit jeder Serpentine, die sich die Straße auf die Turracher Höher schlängelt, sinkt die Temperatur. Schließlich auf fast 1.800 Metern angekommen, ist es hier selbst an heißen Sommertagen, wenn die Luft in der Stadt steht, angenehm erfrischend. Es waren genau diese sauberer Luft sowie das trinkbare Leitungswasser, die Alexander und Sabine Springenschmidt während ihres 17-jährigen Aufenthalts auf Bali vermissten.
Alexander Springenschmidt, der ursprünglich Englisch und Sport als Lehramt studierte, liebte schon immer das Abenteuer. So durchquerte er unter anderem Malaysia von Ost nach West mit dem Mountainbike.
Als er Sabine kennenlernte, beschlossen sie, gemeinsam nach Bali zu reisen - und blieben. Sie errichteten das Chillhouse, ein Gästehaus mit Pool und Restaurant. "Wir setzten auf rein vegane Küche. Außerdem verarbeiteten wir nur Produkte aus der Region", erklärt Alexander Springenschmidt. Sie bauten zudem eine Surfschule mit 40 Surflehrern sowie ein Yogastudio auf und errichteten den ersten Mountainbikepark Balis. Auch ihre drei Kinder kamen auf der indonesischen Insel auf die Welt. Nachhaltigkeit war den beiden immer schon wichtig. So entwickelten sie etwa einen "Zero Waste Burger". Dazu verarbeiteten sie Frucht- und Gemüsefleisch, das beim Saftpressen übrig blieb, zu Burgerpattys.
Familie Springenschmidt: Rückkehr nach Österreich
Der Vulkanausbruch im Jahr 2017 änderte jedoch alles. "Von einem Tag auf den anderen hatten wir plötzlich keine Buchungen mehr", sagt Springenschmidt. Außerdem stand der Schulstart ihrer Zwillingsbuben an. Sie verkauften Yogastudio, Surfschule und Bikepark und entschieden sich, nach Österreich zurückzukehren.
Das Gästehaus behielten sie. "Ich habe das Chillhouse noch drei Jahre weiter geleitet", erinnert sich Alexander Springenschmidt zurück. "Das funktionierte per WhatsApp auch aus der Ferne sehr gut. Doch irgendwann stellte sich die Frage: Warum mache ich das? Schließlich haben wir es gebaut, um dort zu leben. Darum haben wir das Chillhouse mittlerweile verpachtet."
"High Flow Zeitmanagement"
Während der Coronapandemie reflektierte Alexander Springenschmidt viel. "Ich habe ein geiles Leben, nehme mir viel Zeit für meine Familie und für Sport, gleichzeitig ziehe ich mein Business durch und bin erfolgreich. Die Menschen haben mich immer schon gefragt, wie ich es schaffe, Freizeit und Job unter einen Hut zu bringen."
Da kam Spingenschmidt auf die Idee, den Menschen seine Erfolgsstrategie, die er "High Flow Zeitmanagement" nannte und mittlerweile patentieren ließ, näherzubringen. Er startete ein Coaching-Business und schrieb das Buch " Wochenende ab Mittwoch".
Das Buch und der Podcast:
Wie man mit weniger Aufwand mehr erreichen kann, erklärt Alexander Springenschmidt in seinem Buch "Wochenende ab Mittwoch". Er betreibt auch den gleichnamigen Podcast.
Das Ziel seiner Methode: die eigene Produktivität erhöhen, um die Effizienz zu steigern. Dazu muss strukturiert gearbeitet und die Zeit optimiert werden. Es sei zudem wichtig, immer den Kopf frei zu haben: "Man muss lernen, dass viel egal ist", so Springenschmidt.
Die Zeit der Pandemie war aber nicht einfach für die Familie. Sabine schlitterte in ein Burnout. "Wir erkannten, dass es so nicht weitergehen kann, und ich habe ihr geholfen, die Tage zu strukturieren und einen Plan zu erstellen. Sabine konnte das Burn-out schließlich überwinden", sagt Alexander Springenschmidt. Das zeigte ihm, dass seine neu entwickelte Methode auch zur Burn-out-Prävention eingesetzt werden kann.
Mentale Wellness, Wandern & Kulinarik
Im Herbst vergangenen Jahres übernahmen Sabine und Alexander Springenschmidt schließlich das Seehotel Jägerwirt von Sabines Eltern. Das Haus liegt direkt am Turracher See, der überwiegende Teil der 64 Zimmer hat Seeblick. Im Sommer starten direkt vor dem Hotel Wanderwege und es gibt Bike-Trails. Urlauber können am See stand-up-paddeln und angeln. Im Winter befinden sich die Pisten der schneesicheren Turracher Höhe in unmittelbarer Nähe.
Die Springenschmidts haben eine genaue Vorstellung, was sie aus dem Hotel machen wollen: Es soll ein Ort sein, an dem sich Menschen wohl fühlen. An dem nicht jeder für sich am Tisch sitzt, sondern an dem Gäste auch untereinander ins Gespräch kommen. "Der Community-Gedanke ist uns sehr wichtig", erklärt Sabine Springenschmidt.
Das Essen spielt im Hotel eine zentrale Rolle. "Wir wollen Essen, das dem Körper guttut. Daher bieten wir zusätzlich ein veganes Menü an", so die Gastgeberin.
In den Mittelpunkt rücken soll zudem die mentale Wellness: "Es gibt so viele tolle Wellnesshotels. Doch dort geht es immer nur um das körperliche Wohlbefinden. Bei uns ist das anders." Dazu bietet Alexander Springenschmidt regelmäßig Coachings und Workshops direkt im Hotel an. Denn, sind beide überzeugt: "Der Gast will neue Erfahrungen mit nach Hause nehmen. Und da wir nach diesen Grundsätzen leben, können wir sie auch vermitteln."
Erfahrungsberichte und Bewertungen
Auf diversen Buchungsseiten sind die Bewertungen für das 4-Sterne-Seehotel Jägerwirt durchwegs positiv. Vor allem der Panoramablick auf den See und die Berge werden in den Kommentaren der User:innen gelobt. Die Zimmer wurden von vielen als sauber und gemütlich eingerichtet empfunden. Auch die glutenfreie und vegane Küche kommt bei den Gästen gut an, genauso wie die Angebote für Kinder. Von einem User wurde die langsame E-Ladestation erwähnt (wobei laut Auskunft der Geschäftsleitung das Limit für die Ladestation erreicht ist). Und der Wellnessbereich kann zu Spitzenzeiten schon einmal gut gefüllt sein.
HolidayCheck: 5,6 Punkte von 6
Tripadvisor: 4,5 Punkte von 5
Google: 4,5 Sterne von 5
Dieser Beitrag ist ursprünglich in der News-Printausgabe Nr. 27/2023 erschienen.