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Schladminger Ski-WM 2013 war laut Studie "Turbo"

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Volle Tribünen 2013 bei der Ski-WM in Schladming
©APA/APA/HELMUT FOHRINGER/HELMUT FOHRINGER
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Während die Alpine Ski-WM in Saalbach/Hinterglemm über die Bühne geht, hat Schladming zwölf Jahre nach seiner Ski-WM am Montag die touristischen und wirtschaftlichen Effekte der Weltmeisterschaften in den Fokus gerückt: Laut einer Studie des economixs Instituts entstand in der Region seit 2013 eine zusätzliche Wertschöpfung von jährlich rund 242 Mio. Euro und durch die Ski-WM wurden etwa 485 mehr Arbeitsplätze pro Jahr geschaffen, führte Studienautor Florian Schwillinsky aus.

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Georg Bliem, Direktor der Planai-Hochwurzenbahnen und "Hausherr" in Schladming, sagte: "Die Ski-WM hat einen extremen Turbo ausgelöst". Wirtschaftliche Ziele nach der WM, die man sich eigentlich bis 2018 vorgenommen hatte, seien schon 2015 erfüllt worden. "Eine Ski-WM zahlt sich aus", ist Bliem überzeugt. Schwillinsky meinte ebenfalls: "Man kann immer über Kosten diskutieren, aber man muss sich auch ansehen, was danach herauskommt." Das könne sich im Fall von Schladming sehen lassen. Die jährlichen steuerlichen Mehreinnahmen bis 2024 belaufen sich laut der Studie im Vergleich zum Basisszenario zur Zeit vor der WM auf rund 481,5 Mio. Euro. Jeder Euro, der von der öffentlichen Hand investiert wurde, brachte in den Folgejahren 1,95 Euro an Mehreinnahmen aus dem Tourismus für die Gebietskörperschaften. Schwillinsky sprach von einem "schönen Return on Investment für die Gesellschaft".

Positive Entwicklungen seien auch beim Arbeitsmarkt zu verzeichnen: Derzeit sichere der Tourismus rund 8.130 Vollzeit-Arbeitsplätze in der Region, davon mehr als die Hälfte direkt in den Tourismusbetrieben inklusive Seilbahnen. "Zusätzlich werden durch den Tourismus in der Region Schladming-Dachstein 7.300 Arbeitsplätze in der Steiermark und 8.300 Arbeitsplätze österreichweit durch indirekte und induzierte Effekte gesichert", geht weiter aus der Studie hervor. Analysiert wurden die Jahre 2008 bis 2024.

Andreas Keinprecht, Vorsitzender des Tourismusverbands Schladming-Dachstein, sieht zwölf Jahre danach in der Ski-WM eine "entscheidende Grundlage für wirtschaftliche Effekte". Sie habe der Region ein nachhaltiges Wachstum gebracht und mittlerweile zu einer Ganzjahresdestination gemacht. Das unterstrich auch Geschäftsführer Mathias Schattleitner: "Neben dem Ski-Fest zählt natürlich auch, was bleibt danach." Er sieht in Schladming vor allem eine Professionalisierung: Die Bettenanzahl sei von 30.000 auf knapp 32.000 gestiegen. Das sei nicht viel, doch die Qualität habe sich gesteigert und die Gäste kommen vermehrt das ganze Jahr über. Die Nächtigungen seien daher bei fast gleicher Bettenanzahl von rund 2,8 Mio. im Jahr 2013 um etwa eine Mio. auf rund 3,9 Mio. im Jahr 2024 gestiegen, erklärte Schattleitner.

Der Geschäftsführer sagte auch, dass die Ski-WM zum "Durchbruch" auf den internationalen Märkten geführt habe: "Die Marke Schladming wurde als Premium-Produkt bekannter." Auf die Frage, ob sich Schladming in Richtung Kitzbühel entwickle, winkte Keinprecht entschieden ab: "Wir sind nicht Kitzbühel und wir wollen es nicht werden. Wir stehen für Sport, Familie und Spaß. Wir wollen keine Luxus-Destination werden." Statt Prestige setze die Metropole im Ennstal lieber auf Bodenständigkeit, steirische Kulinarik und steirischen Wein. "Luxus passt nicht zu Schladming", sagte auch Schattleitner.

Die Verantwortlichen in der Region machen sich übrigens schon Gedanken über eine Bewerbung für eine weitere Austragung der Ski-WM. In Schladming hatten schon 1982 Weltmeisterschaften stattgefunden. Ein drittes Mal sei geplant, sagte Bliem. Bürgermeister Hermann Trinker hatte erst im Jänner gegenüber Medien geäußert, dass spätestens 2040 in Schladming wieder Medaillen vergeben werden sollen.

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