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Quebec: Wale und Wildnis

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Quebec

©Getty Images
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Wer die Millionenmetropole Montreal verlässt, befindet sich bald mitten in der Natur Quebecs. Eine Million Seen, riesige Wälder, in denen rund 70.000 Schwarzbären leben, der imposante Sankt-Lorenz-Strom und die raue Atlantikküste prägen die ostkanadische Provinz.

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Ein 32 Kilometer langes, weit verzweigtes unterirdisches Tunnelsystem verbindet die Hochhäuser und U-Bahn-Stationen Montreals. Mit Hunderten Shops, Imbissen, Frisör- und Nagelstudios gleicht die "Underground City" einem überdimensionalen Shoppingcenter. Vor allem im Winter, wenn die Temperatur auf bis zu minus 25 Grad fallen kann, ist es so für viele Menschen möglich, von zu Hause in die Arbeit zu kommen, ohne ins Freie gehen zu müssen.

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Montreal ist die größte Stadt Quebecs und gilt als kulturelles Zentrum Kanadas. Das ganze Jahr über finden hier Festivals statt

 © Getty Images

An der Oberfläche prägen moderne Wolkenkratzer mit ihren glitzernden Glasfassaden sowie Vieux-Montreal das Stadtbild. Die Altstadt reicht ins 17. Jahrhundert zurück. In den gepflasterten Gassen rund um die Place Jacques-Cartier werben unzählige Restaurants mit dem kanadischen Nationalgericht, der Poutine. Die Pommes frites mit Käse und brauner Bratensauce kann man kosten, muss man aber nicht unbedingt.

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Quebec City ist für seine gut erhaltene Altstadt bekannt. Im zentral gelegenen Château Frontenac (im Bild) befindet sich ein Fünf-Sterne-Hotel

 © Ville de Québec

Wildnis nahe der Großstadt

Die wahre Attraktion Quebecs ist allerdings die Natur. Wer möchte, begegnet tagelang keinem anderen Menschen. Wenig verwunderlich, beträgt die Bevölkerungsdichte doch gerade einmal 5,5 Einwohner pro Quadratkilometer.

Rund eine Million Seen, die von dichten Wäldern umgeben sind, prägen die Landschaft. Über 400 davon liegen im Parc national du Mont-Tremblant, nur rund eineinhalb Stunden Fahrzeit von Montreal entfernt und damit für kanadische Verhältnisse überdurchschnittlich nahe zur Großstadt. Dennoch sind viele der kleinen Sandstrände meist menschenleer. Nur in der Dämmerung kann es passieren, dass man sich den See mit einem Reh, das zum Trinken aus den Wäldern kommt, teilen muss.

Sobald die Sonne ganz untergegangen ist, bietet sich ein außergewöhnlicher Sternenhimmel, der dem Park die Auszeichnung International Dark Sky Place einbrachte.

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Die Ostküste Quebecs ist von steilen Felsklippen geprägt. Besonders eindrucksvoll ist die Landschaft des Forillon-Nationalparks

 © Shutterstock.com

Handyempfang gibt es hier – so wie eigentlich generell außerhalb der Städte und Dörfer – nicht. Jene Orte, an denen Wi-Fi verfügbar ist, sind in den Plänen der National- und Provinzparks verzeichnet. Doch diese liegen oft viele Kilometer weit entfernt. Und so fällt es leicht, mehrere Tage offline zu sein und ganz entspannt den Luxus der Nicht-Erreichbarkeit zu genießen.

Ein See wie ein Meer

Eine komplett andere Landschaft umgibt den Lac Saint-Jean weiter im Osten. Die Fläche des Sees ist doppelt so groß wie jene Wiens. Das gegenüberliegende Ufer ist nicht zu sehen und die Wellen vermitteln das Gefühl, im Meer zu baden. Dazu erstrecken sich rund 42 Kilometer an Sandstränden entlang des Ufers, sodass selbst an heißen Sommerwochenenden nur wenige Menschen gleichzeitig ihre Handtücher ausbreiten.

Im Fluss Saguenay, der vom Lac Saint-Jean aus 170 Kilometer nach Tadoussac fließt und hier in den Sankt-Lorenz-Strom mündet, tummeln sich jeden Sommer Dutzende Belaguawale. Diese können sogar vom Land aus beobachtet werden.

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Belugawale können in den Sommermonaten im Fjord-du-Saguenay von Land aus beobachtet werden

In Tadoussac werden Waltouren per Boot angeboten. Die Chancen, dabei neben Beluga- auch Finn- oder sogar Blauwale beobachten zu können, sind groß. Zählt doch der Sankt-Lorenz-Strom, der bis zu 100 Kilometer breit ist, im Sommer zu den walreichsten Gewässern überhaupt.

In Tadoussac muss man sich schließlich entscheiden: Folgt man dem Sankt-Lorenz-Strom stromabwärts zur rauen, felsigen Atlantikküste oder doch stromaufwärts zurück in die Betriebsamkeit der Großstadt Montreal.

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