Paros und Antiparos: Der Inbegriff des griechischen Inseltraums

Die in der Ägäis gelegenen Kykladen gelten als Inbegriff des griechischen Inseltraums. Und so ziemlich in der Mitte der Inselgruppe befindet sich Paros, das entsprechende Erwartungen für einen gelungenen Sommerurlaub perfekt erfüllt -Sonnengarantie, kristallklares Wasser, schöne Strände, traditionelle Ortschaften, unberührte Natur, üppige Oleander, leuchtendes Blau und Weiß, kulinarische Genüsse und herzliche Menschen. Herz, was willst du mehr?

Tatsächlich ist der Zeitpunkt, heuer Griechenland -und insbesondere Paros - zu besuchen, so günstig wie schon lange nicht mehr. Die Urlauber kommen derzeit zwar gerade wieder, aber der Ansturm ist im Vergleich zur Zeit vor der Pandemie trotzdem überschaubar. Sie machen nur rund ein Drittel gegenüber früher aus, so Daniel Kummerer vom Griechenland-Spezialveranstalter DK Touristik. Und was auch überall spürbar ist, ist die Gastfreundschaft und gute Laune der Menschen. Sie sind froh, dass die Urlauber wieder da sind, wie Avgi Kalogianni versichert. Die gebürtige Athenerin lebt seit zehn Jahren auf Paros und erweist sich als kundige Fremdenführerin, die alle Details und Histörchen von Paros und der kleinen Schwesterinsel Antiparos kennt: "Der Winter war für die Einheimischen sehr zäh, weil alles geschlossen war und sie nicht ihr normales Leben führen konnten. Jetzt herrscht viel Euphorie." Rund 60 Prozent der 15.000 Insulaner sind bereits geimpft, und überall wird auf Hygiene und Sicherheit Wert gelegt -auch bereits bei der Anreise.

Zu bieten hat das westlich von Naxos gelegene Paros jedenfalls viel - weit mehr als nur einen entspannten Badeurlaub. Wobei: Zu einem solchen laden freilich zahlreiche Strände ein: Etwa Kolimbithres an der Nordküste, der durch natürliche Felsformationen in Badebuchten unterteilt ist. Oder Santa Maria, Golden Beach, Monastiri Beach, die Strände in Piso Livadi, Aliki Piso Livadi, Pounta oder Krios nahe Parikia. Parikia ist der Hauptort von Paros und wartet nicht nur mit nettes Shops, Lokalen und idyllischen Gässchen auf, sondern auch mit reichlich Kultur: etwa mit dem Venetian Castle, in dessen Mauern gut sichtbar antike Überbleibsel eingearbeitet sind. Oder mit dem beeindruckenden byzantinischen Kirchenkomplex Panagia Ekatontapiliani (Heilige Maria der 100 Pforten), dessen Ursprung auf das vierte Jahrhundert zurückgeht und das zahlreiche prächtige Ikonen und Heiligtümer vorzuweisen hat.

Mit rund 196 Quadratkilometern Größe und dem 771 Meter hohen Profitis Ilias als höchstem Gipfel ist Paros durchaus überschaubar. Man kommt überall recht schnell hin, und auch eine Umrundung der für ihren Marmor berühmten Insel während eines Tages ist kein Problem. Für einen Stopp bietet sich beispielsweise Naoussa an, einer der stimmungsvollen Hafenorte des Mittelmeers, dessen zahlreiche Lokale am Wasser abends auch jetzt ausgesprochen gut besucht sind. Auch das Schmetterlingstal nahe Parikia, der nette Strandort Piso Livadi oder das idyllische Bergdorf Lefkes, der frühere Hauptort der Insel, wo man gut wandern kann und einen tollen Blick auf Naxos hat, sind einen Ausflug wert. Oder eines der Museen der Insel: etwa das Folkore-Museum in Alikia mit zahlreichen Schiffsminiaturen und Ägäis-Attraktionen im Minimundus-Stil.

Auf der kleineren und noch naturnäheren Schwesterinsel Antiparos geht es viel ruhiger zu -mit ein Grund, warum sich dort in den letzten Jahren etliche US-Stars Häuser gekauft haben. Angefangen beim 1988 zur griechisch-orthodoxen Kirche konvertierten Schauspieler Tom Hanks, der seit 2020 auch die griechische Staatsbürgerschaft hat und auch diesen Sommer wieder seine Insel besuchen dürfte. Auch Madonna und Beyonce haben Bleiben auf Antiparos, Matthew McConaughey oder Whoopi Goldberg waren ebenfalls schon dort. Die meisten Urlauber wohnen aber auf Paros und kommen mit der Fähre nach Antiparos, schließlich dauert die Überfahrt vom Hafen Pounta aus nur sieben Minuten. Oder sie umrunden das Eiland mit einem traditionellen Fischerboot, dem Kaiki -ein besonderes und vor allem entspannendes Erlebnis.

Die typischen Klischees wie frisch gefangene Oktopusse, die vor Tavernen mit Tischen am Wasser auf einer Leine zum Trocknen in der Sonne aufgehängt sind, blau-weiße Kykladenarchitektur, versteckte Buchten, der Geruch nach Meer und mediterranen Kräutern sowie die den Griechen eigene Gelassenheit finden sich aber da und dort. Also nichts wie hin.

MEIN TIPP: Unbedingt einen Kaiki-Cruise rund um Antiparos unternehmen. Abfahrtsort ist Pounta auf Paros. Mit dem traditionellen Holzmotorboot der einheimischen Fischer geht es von 10 bis ca. 17 Uhr entspannt die Küste entlang, unterbrochen von mehreren Badestopps, um sich im glasklaren Nass zu erfrischen. Etwa in der Blue Lagoon. Zur Stärkung gibt es Snacks und Drinks und zum Lunch ein leckeres BBQ am Strand.

Wer momentan nach Griechenland reist, muss sich zuvor elektronisch registrieren (https://travel. gov. gr). Das PLF-Formular mit QR-Code muss ausgedruckt mitgeführt werden. Achtung: Der QR-Code wird erst um null Uhr des Einreisetages via E-Mail verschickt (funktioniert angeblich immer, also nicht nervös werden). Einreisende müssen zudem mindestens 14 Tage zuvor die Impfung gegen Covid-19 abgeschlossen haben (also beide Stiche), einen gültigen negativen PCR-Test (Laboratory Report) oder den Nachweis, genesen zu sein, vorweisen. Kinder unter sechs Jahren sind von der Verpflichtung, die für den See-, Luft-und Landweg gilt, ausgenommen.* Wer diese Voraussetzungen nicht erfüllt, wird z. B. von den Airlines nicht mitgenommen. Der QR-Code wird auch bei der Einreise kontrolliert; unabhängig davon kann bei der Einreise zusätzlich ein Test nach dem Zufallsprinzip durchgeführt werden. Erfolgt der Rückflug mit Umsteigen, muss ebenfalls noch ein Antigen-Test durchgeführt werden. Vor Ort selbst müssen alle Personen ab vier Jahren in öffentlichen, geschlossenen Räumen, aber auch im Freien einen Mund-Nasen-Schutz tragen und die Abstandregeln einhalten. Die Sicherheits-und Hygienevorkehrungen sind sowohl in Hotels als auch in den Restaurants generell hoch; die Atmosphäre ist dennoch entspannt. *(Stand 15.6.)

• Hin & retour: Paros buchbar z. B. in allen Ruefa Reisebüros und unter www.ruefa.at. Samstag bis Sonntag 9 Tage bzw. 8 Nächte ab/bis Wien nach Paros via Athen bis 2. Oktober 2021 mit Aegean und Olympic. Hin: 10.25-16.40, retour: 11.35-15.30.
• Hoteltipp: 4**** Hotel Paros Bay in Parasporos bei Parikia. Nächtigung/Frühstück inkl. Flug & Transfer um 949 Euro (z. B.: 11.09.-19.09.); Veranstalter DK Touristik bietet in Paros 13 Hotels von drei bis fünf Sterne.
• Kulinariktipps: Taverne "Aeolis" in Parikia, Fischrestaurant "Mouragio" in Aliki, Weingut Moraitis, Restaurant "Barbarossa" (beide in Naoussa).
• Ausflugstipps: Folklore Art Museum Aliki, Bergdorf Lefkes, Paros Insel-Tour, Kaiki-Cruise um Antiparos und Despotiko.