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"Die Grundstimmung bei den Nächtigungen ist über viele Jahre positiv. Mit Ausnahme der Corona-Zeit sind die Zahlen kontinuierlich gestiegen", sagte Riegler, denn gleichzeitig hätten die weltweit massiven Krisen die Aussichten der vergangenen Jahre berechtigte Gründe zur Sorge gegeben. Die fünf Hotel-Neueröffnungen mit rund 1.350 Betten und somit einem Bettenplus von 16 Prozent seien ein Zeichen, dass die Hotellerie weiterhin Potenzial in der Stadt sehe. Es werde aber auch in öffentliche Leitveranstaltungen investiert werden müssen, damit der Tourismus weiter wachsen könne, "ein zu harter Sparkurs kann bedrohlich für den Tourismus sein", gab Riegler zu bedenken.
Insgesamt kamen 2024 um rund 64.600 mehr Nächtigungsgäste in die steirische Landeshauptstadt als im Jahr 2023. Besonders erfolgreich verliefen die klassischen Reisemonate im Sommer, aber auch der Herbst sowie der Advent. Neben den österreichischen Gästen waren es vor allem deutsche Gäste (19 Prozent), gefolgt von polnischen und italienischen Personen, wie Dieter Hardt-Stremayr, Geschäftsführer der Graz Tourismus und Stadtmarketing Gesellschaft darlegte.
Im Trend liege vor allem der klassische Städte- und Kulturtourismus, der Bereich der Gruppenreise sei das gesamte Jahr deutlich spürbar gewesen. "Der Kongress- und Seminarbereich erholt sich zunehmend und erreicht wieder die Zahlen von 2019" und das Businessreise-Segment habe sich einigermaßen stabilisiert, führte Hardt-Stremayr weiter aus. Die zusätzlich hohen Bettenkapazitäten bringe die Ertragslage der Betriebe jedoch unter Druck, gab der Tourismus-Chef zu bedenken. "Was wir nicht wollen, ist ein Verdrängungswettbewerb zulasten der Traditionshäuser", brachte Wirtschaftsstadtrat Riegler die Problematik rund um die starke Erhöhung der Bettenkapazitäten auf den Punkt.
Im österreichischen Städtevergleich rangiert Graz mit einem Nächtigungsplus von 7,9 Prozent auf Platz zwei der Zuwächse. Wien erzielte eine Steigerung von 9,3 Prozent und hielt bei 18,9 Mio. Nächtigungen. Weitaus mehr Nächtigungen als Graz (3,18 Mio.) hat etwa die Stadt Salzburg gezählt. Hier war es jedoch zu einem Nächtigungsminus von 2 Prozent gekommen.