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Die Aktivisten hinterließen Blätter mit einem Robin-Hood-ähnlichen Hut mit dem Logo von Airbnb. Bei einer ähnlichen Protestaktion im vergangenen Oktober hatten die anonymen Aktivisten den Anstieg der Zahl der Touristenwohnungen in Rom angeprangert: "Die profitableren Kurzzeitmieten verdrängen die Langzeitmieten und nehmen den Familien Platz weg, um Platz für Touristen zu schaffen", hieß es.
Dieser Trend verstärke sich, da sich Rom auf das katholische Jubiläumsjahr 2025 vorbereite, das circa 32 Millionen Pilger in die Stadt locken werde. "Allein in Rom befinden sich mehr als 50.000 Menschen, die Wohnungsprobleme haben, das sind mehr als das Dreifache der 16.000 im Jahr 2022. Im Großraum der Hauptstadt leben 22.000 Menschen auf der Straße", hieß es.
Die Schlüsselkasten ermöglichen es Touristen, ohne persönlichen Kontakt mit dem Besitzer in eine Ferienwohnung zu gelangen. Die Metallkästen, aus denen Touristen die Schlüssel für gemietete Apartments im Rahmen der Selbstanmeldung abholen, sind ein Zeichen für die steigende Zahl von Ferienwohnungen, die auf Plattformen wie Airbnb verfügbar sind.
In Rom und in anderen italienischen Kulturstädten wächst der Protest gegen den Massentourismus. Am morgigen Freitag planen Bürgerverbände eine Demonstration im römischen Viertel Pigneto mit dem Slogan "Rom ist nicht ein Hotel". "Die Höhe der Mieten in Rom ist unerträglich geworden. Wegen des Tourismus sind Wohnungen zu einem Luxusgut für wenige geworden. Ganze Viertel verlieren ihre Identität. Die Einwohner sind zum Leben in Außenrandvierteln gezwungen, oder sie müssen die Stadt verlassen", betonte dein Sprecher des Komitees "Social Forum per l ́Abitare".
Bei ihren Bemühungen, um mehr Kontrollen bei der Vermietung von Ferienwohnungen will die italienische Regierung die Schlüsselkasten mit Code aktiv bekämpfen. In einem neuen Rundschreiben stellte das Innenministerium in Rom klar, dass der Betreiber ausschließlich Personen mit Ausweis beherbergen darf und die Personalien der Gäste innerhalb von 24 Stunden an die örtlich zuständige Polizeidienststelle zu melden sind. Der Betreiber müsse die Gäste persönlich treffen.