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Dies soll durch "F.acT" widerlegt werden. Das Land fördert das Kooperationsprojekt mit insgesamt rund 350.000 Euro. "Durch die Aufbereitung von Daten und Statistiken sollen Fakten von Mythen getrennt werden können", erklärte Tourismuslandesrat Mario Gerber (ÖVP), was angesichts des wirtschaftlichen Stellenwerts des Tourismus in Tirol zentral sei. Wissenschaftlich fundierte Kennzahlen könnten somit von Interessierten schnell und unkompliziert abgerufen werden und "den Grundsatz für Diskussionen bieten", berichtete der Landesrat. Dabei sei es besonders wichtig, dass ein "unabhängiges Institut" - konkret das Institut für Management und Marketing, KMU und Tourismus an der Uni Innsbruck - eine Datengrundlage biete.
Auch Wissenschaftslandesrätin Cornelia Hagele (ÖVP) unterstrich, wie wichtig der Tourismus für den Wohlstand in Tirol sei. Ihre Wissenschaftsabteilung steuere jährlich rund 150.000 Euro für die Plattform bei. Neben der Nachhaltigkeit sowie den drei Dimensionen "Soziales, Ökologie und Ökonomie", liege ihr vor allem am Herzen, die Bevölkerung über "den Wert des heimischen Tourismus" aufzuklären. "Unser Tourismus geht mit unserem Wohlstand Hand in Hand - das müssen wir der breiten Bevölkerung klar machen", betonte die Landesrätin. Der Wissenstransfer zwischen Wissenschaft und Wirtschaft sei auch deshalb so unerlässlich.
"Es muss mithilfe von einfachen visuellen Darstellungen - dafür bieten sich vor allem Dashboards an - gezeigt werden können, wie wichtig der Tiroler Tourismus für das Land ist", erläuterte Hubert Siller, Leiter des Departements für Tourismus und Freizeitwirtschaft am MCI. So bringe der Wintertourismus etwa vier Milliarden Euro, der Sommertourismus zusätzliche zweieinhalb Milliarden Euro an Wertschöpfung für Tirol. Die Tiroler Industrie sei im direkten Vergleich bei der Wertschöpfung zwar etwas "stärker", dafür induziere "der Tourismus Wertschöpfung in alle Bereiche der Tiroler Wirtschaft hinein", bekräftigte Siller. Dabei stufe er die Diskussion, "ob nun Industrie oder Tourismus wichtiger für Tirols Wirtschaft sind", jedenfalls grundsätzlich als verkürzt sowie nicht zielführend ein. Die neue Plattform solle hier jedenfalls Klarheit schaffen und als zentrale Anlaufstelle für "Tourismus, Medien, Politik und Bevölkerung" dienen.
Birgit Pikkemaat von besagtem beauftragtem Institut an der Uni Innsbruck erklärte indes, dass "wissenschaftliche Arbeit das zentrale Element bei F.acT" sei. Neben der wissenschaftlichen Grundlagenforschung sei es aber ebenso wichtig, "die Ergebnisse nach außen" zu tragen. Dafür werde eine eigene Webseite eingerichtet sowie monatlich ein Newsletter versandt, berichtete Pikkemaat.
"F.acT" baue auf der bestehenden Wissenschaftsplattform Tirol Tourism Research (TTR) auf und werde diese auch ersetzen, ließen die Verantwortlichen unisono wissen. Letztere war seit 2009 in Zusammenarbeit zwischen MCI und Tirol Werbung entwickelt und bedient worden.