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Damit hat die Branche den Einbruch aus der Corona-Zeit endlich hinter sich gelassen. Der Anteil der Gäste aus dem Ausland stieg mit 85,3 Mio. Übernachtungen von 16,6 Prozent im Jahr 2023 auf nun 17,2 Prozent, konnte aber das Vor-Pandemie-Niveau von 18,1 Prozent nicht erreichen.
Für das laufende Jahr rechnet die Deutsche Zentrale für Tourismus (DZT) mit einer weiteren Steigerung auf rund 91 Mio. Übernachtungen internationaler Gäste. Entscheidend seien ein hohes Sicherheitsniveau, weltbekannte Wahrzeichen sowie ein hohes Qualitätslevel der Infrastruktur.
Besonders stark ist in den vergangenen Jahren die Zahl der Übernachtungen auf Campingplätzen auf 42,9 Mio. gestiegen. Im Vergleich zu 2019 konnten sie fast ein Fünftel (19,9 Prozent) mehr Übernachtungen verbuchen und damit ihre starke Entwicklung aus den Corona-Jahren verstetigen. Die Hotellerie hängt immer noch 2,2 Prozent hinter den Werten aus 2019 hinterher.
Die herausragenden Werte beim Camping seien trotz zahlreicher Überschwemmungen in den Tallagen Süd- und Westdeutschlands erreicht worden, sagt Geschäftsführer Frank Schaal vom Bundesverband der Campingwirtschaft. "Der August 2024 war der beste jemals verbuchte Campingmonat aller Zeiten. Die Branche hat nicht erst wegen Corona gute Zahlen geschrieben. Letztlich haben sich die Übernachtungszahlen in den letzten 25 Jahren verdoppelt."
Die ungebrochene Reiselust der Menschen belegt auch die in Hamburg vorgelegte 41. Tourismusanalyse der Stiftung für Zukunftsfragen. Von rund 3.000 Befragten haben 63 Prozent im vergangenen Jahr eine mindestens fünftägige Reise unternommen, wie der wissenschaftliche Leiter Ulrich Reinhardt berichtet. Das waren zwei Prozentpunkte mehr als im Jahr zuvor und so viele wie seit fast 20 Jahren nicht mehr. "Urlaub scheint die populärste Form des Glücks auch in Krisenzeiten zu sein", folgert Reinhardt.
Die Branche sieht auch für 2025 bei der Kundschaft eine ungebrochene Lust auf Reisen. Schon jetzt haben nach Auswertungen des Deutschen Reiseverbandes (DRV) mehr Menschen ihren Urlaub insbesondere für den Sommer gebucht als in den Vorjahren - der Trend zum Frühbuchen setze sich fort.
Die Zahlen zeigten, dass Deutschland als Reiseland wieder eine starke Anziehungskraft besitze, sagt der Präsident des Deutschen Tourismusverbands (DTV), Reinhard Meyer. "Es gilt, die Rahmenbedingungen für die Branche weiter zu verbessern, damit Deutschland in seiner Wettbewerbsfähigkeit gegenüber anderen Destinationen gestärkt wird."
Der DRV prognostiziert für den Gesamtmarkt der Urlaubs- und Freizeitreisen im laufenden Touristikjahr ein stabiles Umsatzwachstum von sechs Prozent im Vergleich zum Vorjahr auf rund 85 Mrd. Euro. Rund die Hälfte dieses Umsatzes entfalle auf Pauschal- und Bausteinreisen von Veranstaltern. Im Ausland seien für den Sommer die Urlaubsländer rund ums Mittelmeer besonders gefragt.