Regionale Wertschöpfung und biologische Produkte: Nadja Blumenkamp, Chefin des Biohotels Rupertus in Leogang, setzt seit jeher aus Überzeugung auf grünen Lebensstil.
Biohotel Rupertus: Infos und Kontakt
Adresse: Hütten 40, 5771 Leogang, Salzburg, Österreich
Telefon: +43 6583 8466
E-Mail: info
rupertus.at Website: www.rupertus.at
Zimmer: über 50 Zimmer (darunter auch Suiten)
Preise: von rund 150 Euro/Person und Nacht bis 215 Euro/Person und Nacht (für eine Suite)
Inhaber: Nadja und Olaf Blumenkamp
Biohotel Rupertus: Lage
Das Biohotel Rupertus liegt in Leogang im Pinzgau, im Bezirk Zell am See. Das Hotel ist mit dem Auto von Westen aus über die A12 (Inntal-Autobahn), von Osten (Wien) aus über die A1 (Westautobahn) und von Süden aus über die A10 (Tauernautobahn) zu erreichen. Das letzte Stück fährt man über die B164. Das Hotel ist zudem gut mit der Bahn erreichbar (Link zur ÖBB-Homepage), wobei die Abholung von den Bahnhöfen Saalfelden (ca. 10 km), Hochfilzen (ca. 10 km) und Leogang (ca. 2 km) durch das Hotel kostenlos ist (Routenplaner).
Aktivitäten rund um das Biohotel Rupertus
Auf der einen Seite ragen die über 2.500 Meter hohen Leoganger Steinberge empor, auf der anderen Seite des Orts liegt der Asitz. Der Hausberg Leogangs ist im Winter Skigebiet, im Sommer Treffpunkt für Mountainbiker und Downhiller. Der Bikepark des Orts mit seinen vielfältigen Trails und dem 10.000 Quadratmeter großen Übungsareal inklusive Pumptrack und Fahrrad-Schlepplift zählt zu den bekanntesten Europas - ein perfekter Ort also für Aktivurlauber.
Bei der Wahl eines Reiseziels zählt vor allem, was man im Urlaub unternehmen und erleben möchte. Gleichzeitig spielt das Thema Nachhaltigkeit eine immer größere Rolle. Rund die Hälfte der 1.000 befragten Urlauberinnen und Urlaubern gab in einer von der österreichischen Hoteliervereinigung beauftragten Umfrage an, bei der Auswahl des Hotel und der Anreise auf Nachhaltigkeit Wert zu legen. 76 Prozent der Befragten sind Speisen aus regionalen Produkten wichtig, 51 Prozent wollen in ihrem Urlaub Bionahrungsmittel genießen.
Weitere Hotel-Tipps:
Nur Bio-Lebensmittel im Biohotel Rupertus
1977 errichteten Nadja Blumenkamps Eltern, Sophie und Gottfried Herzog, das Hotel Rupertus. "Damals war noch alles echt und ehrlich. Es war selbstverständlich, mit Produkten aus der Region zu kochen", erinnert sich Nadja Blumenkamp zurück. Niemand habe sich zu dieser Zeit mit dem Begriff "bio" auseinandergesetzt. Dann gab es erste Skandale, und durch die Rinderseuche BSE begann die Familie, nachzudenken. "Meine Patentante hatte eine Rinderzucht und gründete einen der ersten Bio-Betriebe", sagt Blumenkamp. Und auch ihr selbst wurde klar, dass sie regionale Lebensmittel, deren Ursprung sie kennt, bevorzugt.
Doch das reichte der Gastgeberin nicht: "Ich bin ein sehr aufrichtiger Mensch, und das, was ich aussage, muss erfüllt werden. Ein bisschen bio geht also nicht. Es müssen bei mir dann 100 Prozent sein."
Seit 2015 sind daher sämtliche Lebensmittel bis hin zum Kaffee sowie alle Kosmetika im Rupertus biologisch. Im Jahr darauf traten sie den Biohotels bei, die strenge Anforderungen an ihre Mitgliedsbetriebe stellen.
Es sind aber nicht nur die Lebensmittel, auf die die Blumenkamps großen Wert legen. Es ist der gesamte Lebensstil der Familie, den sie versuchen, so nachhaltig wie möglich zu führen. "Uns ist bewusst, dass wir als Unternehmen eine Verantwortung haben, etwas zum Kampf gegen den Klimawandel beizutragen", sagt Blumenkamp.
So ist es im Rupertus selbstverständlich, dass es täglich ein veganes Menü zur Auswahl gibt. Und da für das Papier der täglichen Speisekarten jährlich ca. 750 Kilo Holz benötigt werden, setzte die Familie im Jahr 2021 als Ausgleich einen kleinen Wald mit 100 Bäumen in Saalfelden.
Betriebe aus der Region
Betritt man die Zimmer, ist sofort der angenehme Geruch nach Holz wahrnehmbar. Er geht von den Vollholzmöbel aus, die ein Tischler aus der Gegend für das Hotel anfertigt. "Mir ist wichtig, dass die Wertschöpfung in der Region bleibt", sagt Nadja Blumenkamp. Bei Umbauarbeiten beauftragt sie daher regionale Firmen, mit denen sie bereits seit vielen Jahren zusammenarbeitet.
Seit 2017 beauftragt Nadja Blumenkamp zudem eine externe Firma, um den ökologischen Fußabdruck bestimmen zu lassen, und arbeitet stetig daran, diesen weiter zu verringern. Mit Erfolg: Lag er vor sechs Jahren bei 18,75 kg CO2 pro Gast und Nacht, waren es 2021 nur mehr 2,75 kg.
Wellnessbereich mit Auszeichnung
Auf Klimafreundlichkeit wurde auch beim Ausbau des Spas geachtet, bei dem unter anderem In- und Outdoor-Pool entstanden sind. Doch lässt sich ein energieintensiver Wellness-Bereich überhaupt mit Nachhaltigkeit vereinbaren? "Wir haben in Leogang ein Biomassewerk", erklärt Blumenkamp. Diese betreiben die Hotels des Ortes und die Bergbahn gemeinsam. Dazu setzt das Rupertus auf Wärmerückgewinnung, und am Dach befinden sich Photovoltaikanlagen. Im Winter sind zudem die Öffnungszeiten reduziert. "Wir haben den Pool in der Früh und dann wieder ab 15 Uhr geöffnet." Von den Gästen würde dafür Verständnis kommen. So gelang es, ein nachhaltiges Gesamtkonzept zu entwickeln, das sogar mit dem Spa Star Award ausgezeichnet wurde.
Missionieren wolle Blumenkamp aber keinesfalls. Im Gegenteil: "Wir wollen, dass alle Gäste ihren Urlaub genießen. Manche erfahren bei uns Neues und nehmen dann Ideen für einen ökologischeren Lebensstil mit nach Hause. " Und können so künftig ein bisschen mehr Nachhaltigkeit in ihren Alltag integrieren.
Erfahrungsberichte und Bewertungen
Auf diversen Buchungsseiten fallen die Bewertungen für das 4-Sterne-Biohotel Rupertus im Durchschnitt sehr positiv aus. Vor allem die hohe Qualität des Bio-Essens, die Sauberkeit und Freundlichkeit des Personals werden in den Kommentaren der User:innen gelobt. Die Zimmer wurden von vielen als geräumig und schön eingerichtet empfunden. Auch der Spa-Bereich mit den Pools und Saunen sowie die Nähe zum Bike-Camp Leogang kommt bei den Gästen gut an. Bemängelt wurde von Urlauber:innen kaum einmal etwas.
Booking.com: 9,1 Punkte von 10
Tripadvisor: 4,5 Punkte von 5
Google: 4,8 Sterne von 5
Dieser Beitrag ist ursprünglich in der News-Printausgabe Nr. 30/2023 erschienen.