Mutige hüpfen an insgesamt elf Stegen ins Wasser, wie beim neu gestalteten Areal auf der Höhe Große-Bucht-Straße. Vor allem Familien mit Kleinkindern fühlen sich hier wohl. "Meine Mädchen sind zwei und vier Jahre alt. Der Kiesstrand ist flach abfallend. Perfekt zum Planschen und Spielen", sagt Katharina Seidel, die mit Vorliebe ruhige Vormittage mit ihren Kleinen in der Badezone genießt.
Beliebt bei Jung und Älter ist das im Jahr 1918 eröffnete Strandbad Alte Donau, eines der ältesten öffentlichen Bäder Wiens. Von Mai bis Ende August vergnügen sich auf 42.000 Quadratmetern bis zu 5.000 Besucher täglich. Ein Ruderboot dient den acht Bademeistern als Rettungsinsel. Einsatzbereit sei es immer: "Es ankert ja gleich direkt vor meiner Hütte", sagt Meister Erwin. Das Publikum ist bunt gemischt. Man trifft sich am einen Kilometer langen Strand mit Schilfumrandung oder rund um die vier Pools, Familien ebenso wie Pensionistengruppen und Studenten. Die Kleinsten toben sich beim rosa Elefanten aus, die Großen hüpfen vom Holzsteg ins Wasser. "Wenn es heiß ist, wird's schon eng, aber das G'schäft läuft dann super", sagt Frau Moser, die seit zwei Jahren den Kiosk, designt im coolen 60er-Look, im Eingangsbereich führt. Im Angebot hat sie Eis, Getränke, Spielzeug, Sonnenschutz und Pflaster für diverse Wehwehchen.
Westlich an das Strandbad Alte Donau grenzt das ehemalige Arbeiterstrandbad, das in den 80er-Jahren geschlossen und dann verpachtet wurde. Nun ist es wieder in den Händen der Stadt Wien, und auf der 23.000 Quadratmeter großen Wiese gibt es kostenlos Zugang zur Alten Donau. Der alte Baumbestand musste großteils frisch gepflanzten Weiden weichen. "In erster Linie ist hier eine große, ganzjährig geöffnete Liege-und Picknickwiese, auf der sich jeder wohlfühlen soll, entstanden", sagt Umweltstadträtin Ulli Sima.
Am Wasser z'haus
"Wer dem Gänsehäufel nichts Positives abgewinnen kann, ist arm dran", sagen eingefleischte Stammgäste. Jahr für Jahr warten sie im Frühjahr schon sehnsüchtig auf die Eröffnung, um endlich wieder ihre Kabanen zu beziehen. Alles trifft sich dort: Jung und Alt, In- und Ausländer. Konflikte gibt es kaum, auf 330.000 Quadratmetern kann man sich gut aus dem Weg gehen.
An Spitzentagen verteilen sich bis zu 30.000 Leute auf der Badeinsel mit drei Stränden. Am Oststrand tummeln sich Frühaufsteher wie Frau Elke: "Ich bin schon in Pension. An jedem schönen und auch weniger schönen Tag komme ich gleich um neun Uhr, da wird aufgesperrt. Die Morgensonne ist hier einfach herrlich. Da brauche ich keinen Urlaub am Meer." Der Weststrand ist fest in der Hand von Kindern und Jugendlichen, die Nachmittagssonne strahlt hier bis in den späten Abend. Und der Südstrand ist für FKK-Fans reserviert. "Ja, natürlich verirren sich Gaffer hierher, aber das ist mir egal, ich habe ja nichts zu verbergen", sagt Hermine Deicher, seit 30 Jahren Anhängerin der Nacktbadekultur.
Auch aktiven Badegästen fehlt es im Gänsehäufel an nichts: Das Angebot reicht von Stand Up Paddling, Tennisplätzen bis zu Bocciabahn, Fitnessstation und Hochseilklettergarten. Auch der "Beachvolley Wien Bädersommer" macht im Gänsehäufel halt. Dort und in den Sommerbädern Hietzing, Kongreß-, Schafberg-, Krapfenwald-und Höpflerbad erwarten Gäste diesen Sommer 72 Aktionstage und sechs Events. Jetzt muss nur noch das Wetter passen.
Da hüpfen wir ins Wasser
Sommerbäder
Sommerbäder
Laaerbergbad mit Sportbecken, Wellen-, und Kinderpool, Eltern-Kind-Bereich. Sprungturm, Beachvolleyballplatz, heuer erstmals Animation, Kinderspielplatz, Restaurant. Ludwig-von-Höhnel- Gasse 2,1100 Wien
Kongreßbad mit Erlebnisbecken und Wasserrutsche (64 Meter), Bodenblubber, Strömungskanal und Whirl-Liegen, Animation, Fußballplatz, Riesenschach, Buffet. Julius-Meinl-Gasse 7a, 1160 Wien
Hadersdorf-Weidlingauer Bad mit Mehrzweckbecken mit Wasserrutsche, Kinderbecken, Spielplatz, Tischtennis, Buffet, Hauptstraße 41,1140 Wien
Krapfenwaldbad mit Sportbecken, Familienpool, Erlebnisbereich mit Massagedüsen, Street- Basketball, Kleinkinderrutschen, Trampolin-Sprunganlage, Restaurant, Krapfenwaldgasse 65-73,1190 Wien
Schönbrunner Bad Kleines, idyllisches Bad mitten im Schlosspark. Großes Sportbecken, Liegewiese . Schönbrunner Schlosspark
Schafbergbad Sportbecken mit Springturm und Wasserrutsche, Warmwasserbecken, Beach-Volleyballplatz, Eltern-Kind-Bereich, Ballspielplatz, Kiosk, Josef-Redl-Gasse 2, 1180 Wien
Höpflerbad Mehrzweckbecken mit Wasserrutsche, Kinderbecken, Beachvolleyballplatz, Trampolin, Endressstraße 24-26, 1230 Wien
Stadionbad zählt mit 165.000 Quadratmetern zu den größten Bädern Europas. Sieben unterschiedliche Becken, Buffet. Meiereistraße 7,1020 Wien
Badeschiff am Donaukanal, Schwimmen, Relaxen mitten in der Stadt, zwischen Schwedenplatz und Urania, 1010 Wien
Familienbäder
Kleinsommerbäder mit geringer Wassertiefe. Kids von Jahrgang 2003 bis 2017 kommen gratis ins Bad, Erwachsene zahlen drei Euro. Infos: www.wien.gv.at/freizeit/baeder/uebersicht/familienbaeder
Naturbadeplätze
Mühlwasser und Schillerwasser im 22. Bezirk bieten ein kilometerlanges Badeareal mit sonnigem, schilfbewachsenem Ufer, schattigen Wiesen und versteckten Plätze. Einladend ist auch der Hirschstettener Teich. Eintritt frei. Die Naturbadeplätze der Lobau zählen zu den schönsten Wiens. Achtung: Aus Rücksicht auf Tiere und Pflanzen im Nationalpark Donau-Auen sind in der Oberen Lobau nur einige Bereiche zum Baden freigegeben. Ideal zum Schwimmen für Kinder ist die Panozzalacke. Geringe Wassertiefe, weitläufige Spiel- und Liegewiese.
Donauinsel
Idyllische Badebuchten mit flachen Stränden, zahlreiche Uferstiegen vereinfachen den Zugang zum Wasser. Auf Sonnenanbeter warten über 50 schwimmende Inseln. In bestimmten Bereichen können auch Hunde schwimmen gehen.
FKK-Baden
Der FKK-Bereich im Norden der Donauinsel erstreckt sich von Kilometer 17,7 bis Kilometer 19,5. Im Süden der Donauinsel ist FKK am linken Hochwasserdamm und auf der Donauinsel selbst von Kilometer 2,1 bis Kilometer 5,1 gestattet. Bodenmarkierungen zu Beginn und Ende kennzeichnen die Bereiche.
Infos
Freibad-Saison bis Ende September, Tageskarte für Erwachsene: 5,50 Euro, ab 13 Uhr: 4,30 Euro. Monatskarten, die auch in allen städtischen Schwimmhallen gelten, rechnen sich bereits ab dem fünften Besuch: ab 22 Euro/Monat. Je mehr Monate man erwirbt, desto günstiger wird's. All-inclusive-Karte: ab 57,60 Euro. Infos: www.wien.gv.at/freizeit/baeder/uebersicht/sommerbaeder