Peter Filzmaier (56) ist der Politikerklärer der Nation. Neben diesem Medien-Standbein frönt er als Buchautor, Kolumnist und Kommentator seiner Leidenschaft für Sport. Ein Zerrissener im Superwahl- und -sportjahr 2024
News: Wenn Sie neu beginnen könnten: Würden Sie wieder Politik-Professor oder doch Sportjournalist?
Politikwissenschafter. Das kann ich besser. Als Möchtegern-Sportreporter verstehe ich nur von einer Sportart – Laufsport – wirklich etwas.
News: Welche Laufleistung hat Sie am meisten beeindruckt – und warum?
Sydney McLoughlins Weltrekord über 400 Meter Hürden. Ihre Zeit hätte sogar für das WM-Finale derselben Strecke ganz ohne Hürden gereicht!
News: Wenn Sie zwischen Leichtathletik, Radsport, Fußball im TV wählen müssten: Wie ginge das aus?
Fußball wäre da sicher die populärste Antwort. Doch ich sage Leichtathletik. Aber vor allem Laufbewerbe. Hammerwerfen muss nicht sein.
News: Erst Fußball-Euro, dann Tour de France und Olympia. Wann schalten Sie um in den Wahlmodus?
Leider noch während der Olympischen Spiele. Weil diese Woche haben ja die Sommergespräche des ORF begonnen.
News: Was bedeutet es für Sie, dass Christoph Hofinger weiter die ORF-Wahlforschung betreibt?
Sehr viel. Er ist der beste Hochrechner des Landes. Und ich analysiere ja Ergebnisse und Wahlmotive auch auf Basis seiner Daten.
News: Nach Podcast und Tour als Politikerklärer mit Armin Wolf:
Wie (un)wissend ist das Publikum?
Da sind zahlreiche Auskenner dabei. Mich beeindrucken aber viel mehr jene, die zugeben: „Das hätte ich nicht gewusst!“
News: Sie haben als Jugendlicher einen Lyrik-Preis gewonnen: Wie viel Emotion erlaubt Ihre Rationalität?
Thema des Literaturwettbewerbs war Worte statt Waffen. Dafür engagiere ich mich emotional und mein Engagement ist rational genauso richtig.
News: Wie wichtig ist es, Analysen mit Daten zu spicken und mit Gags zu würzen – bei Politik und Sport?
Analysen basieren auf Daten. Nach Wahlen sowieso und beim Sport kann man Meter und Sekunden nicht weglassen. Fad muss es trotzdem nicht sein.