Peter Rabl (76) war Chefredakteur, Geschäftsführer, Herausgeber, Hauptabteilungsleiter, Moderator, Kolumnist – von „profil“ und „Kurier“, im ORF und bei Puls 4. Mit 70 hat er alle journalistischen Tätigkeiten beendet. Doch er blieb hochaktiv auf Twitter/X und Bluesky
1. Sie haben sich mit 70 vom Journalismus zurückgezogen. Warum agieren Sie weiter auf Social Media?
Fingerspiele des weisen alten Profis. Andere lösen Kreuzworträtsel.
2. Sie sind zunehmend auf Bluesky, aber auch auf X: Wo wird künftig mehr Österreich-Diskurs stattfinden?
Mag Entweder-oder nicht so. Solang sich nicht mal Obama von dem Irren vertreiben lässt, bleibe ich doppelgleisig.
3. War der Journalismus früher oder ist er heute besser? Worin sehen Sie die größten Unterschiede?
In vielfacher Weise ganz anders. Ständige Zwänge zu sparen und gleichzeitig immer mehr Kanäle bespielen zu müssen, ändert sehr viel.
4. Bei welcher Medienmarke würden Sie heute als Redakteursaspirant beginnen wollen? Weshalb dort?
Ich würde heute bei keiner Medienmarke beginnen wollen, als Aspirant schon gar nicht.
5. Tageszeitung, Wochenmagazin, Fernsehen: Was hat Ihnen als Journalist warum am meisten behagt?
Habe in allen Sparten meist sehr gerne gearbeitet. Nur ein paar Jahre als Verlagsgeschäftsführer behagten mir eher nicht.
6. Was lesen Sie regelmäßig? Welche Sendungen sehen/hören Sie? Wem folgen Sie aufmerksam?
Lese regelmäßig Qualitäts-Medien national und international. Auf TV-Information verzichte ich weitgehend.
7. Zur Auszeichnung für Ihr Lebenswerk sagten Sie: „Ich glaub, ich hab’s verdient.“ Ihre Begründung?
Da lasse ich getrost meinen beruflichen Record für sich selbst sprechen.
8. Glauben Sie, dass Sie – wie 2018 vom Journalismus – mit 80 von Social Media Abschied nehmen?
Ich werde auch mit 80 machen, was mich anregt. Derzeit keine Pläne für Veränderungen in vier Jahren. Wait and see.
Das "Achterl"
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