Christian Nusser (60) war Chefredakteur von „TV-Media“, „Österreich“, „Heute“ und ist das nun beim Portal Newsflix. Er leitete Radiosender und Online-Auftritte. Sein Polit-Blog „Kopf-Nüsse“ punktet mit Insiderwissen und stilistischer Brillanz.
News: Abgesehen von „Heute“ und Newsflix (wegen aktueller Befangenheit): Was war Ihr liebster Job?
Vater sein. Beruflich die Entwicklungsarbeit an NEWS Deutschland. Ein Jahr Arbeit, viel gelernt, nie erschienen.
News: Sie leiteten Wochenmagazin, Tageszeitung, Radio, Online: Warum nie eine Funktion fürs Fernsehen?
Das Fernsehen hat mich nie gefragt und ich habe mich nie gefragt, warum mich das Fernsehen nie gefragt hat.
News: Sehen Sie grundsätzliche Unterschiede in der Publikumswirkung von Kauf- und Gratismedien?
Wer kauft, besitzt gedanklich ein Stück. Wer entnimmt, lädt sich zum Kaffee ein. Der Unterschied ist vorrangig beim Image grande.
News: Sie gelten als hochqualitative Edelfeder, haben sich aber via Boulevardmedien profiliert. Warum?
Ich bin kein Snob.
News: Welchen Stellenwert hat Social Media? Würde Ihr Blog Kopfnüsse ohne sie so gut funktionieren?
Es wäre jedenfalls mühsamer, sie wie ein Staubsaugervertreter von Haus zu Haus tragen zu müssen.
News: Zwischen welchen zwei Kolleginnen oder Kollegen sitzen Sie am liebsten in einem Polit-Talk?
Und warum?
Eine Fangfrage, schön. Zwischen Christian Rainer wegen seiner schönen Socken und Wolfgang Fellner wegen der Manieren.
News: Welche Medien lesen Sie noch regelmäßig auf Papier? Welches deutsche Medium ist Ihre Nr. 1?
„Die Zeit“, das Rätsel im Magazin ist eine Leidenschaft, die Leiden schafft. Und Muse. Sonst bin ich ausdigitalisiert. Ohne Rangliste.
News: Sie waren einst auch Musikjournalist. Wie würden Sie „If I had a Hammer“ heute weiterspinnen?
(If I had a hammer) und lebat in Austria, hassat Karl Nehammer, wär gern dei Hawara. Dafür muast mi voten, also gemma geeemma, das wär der hammer. Für mi. Den Karl. Nehammer. Aha! Fürs ganze Land.