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Hubert Patterer: „Den Dritten wird es schon am Abend politisch nicht mehr geben“

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©KLZ/ Pajman / OTS
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Hubert Patterer (62) ist aktuell der längstdienende Chefredakteur eines Massenmediums in Österreich. Er leitet seit April 2006 die vor allem in der Steiermark, Kärnten und Osttirol verbreitete „Kleine“. Sie ist Österreichs zweitgrößte Kauftageszeitung.

News: Vom Gailtal nach Lienz, Klagenfurt, Graz und Wien: Wie sind Ihre Verhältnisse zu Stadt und Land?

Klassische West-Ost-Spange. Jetzt mit Schubumkehr: je weiter zurück, desto enger die Bindung. Weißensee, die -Karnischen. Altersphänomen?

News: Sie waren auch Sport-, Kultur- und Chronik-Ressortchef: Wo würden Sie warum heute starten wollen?

In der Chronik, das pralle Leben. Nah am Leser (und überprüfbar) wie sonst nirgendwo. Präzisionsressort: Dort lernt man auf Zeile schreiben.

News: Würden Sie lieber ein Buch über Rangnick, Handke oder einen (welchen?) Politiker schreiben? Warum?

Rangnick-Biografie nach dem WM-Titel. Ein ganzheitlicher Kopf. Der Handke-Interviewband steht schon als Trophäe im Regal.

News: Was war Ihre größte Herausforderung als CR und als Journalist? Wen möchten Sie noch kennenlernen?

Haider in Kärnten, Kahr in Graz, Pola-risierung Corona. Immer noch: mich. -Lebenslanges Projekt.

News: Aus Sicht des längstdienenden TZ-Chefredakteurs: Was verändern die neuen Kollegen am meisten?

Sie bringen das digitale Selbstverständnis mit, die neuen Erzählwelten. Und sie verändern einen selbst, den Blick auf die Welt und aufs Leben.

News: Sie erleben den elften Kanzler (inkl. Kanzlerin) aus der Redaktion. (Wann) wird das Dutzend voll?

Wenn, dann am 29. Glaub ich aber nicht. Wer Zweiter wird, wird Kanzler. Und den Dritten wird es schon am Abend politisch nicht mehr geben.

News: Warum meiden Sie eigene Aktivitäten auf Social Media, obwohl Sie einen Account auf X benutzen? 

Zeitfrage. Die Korrespondenz mit 190.000 Printlesern und 70.000 Digital-Abonnenten füllt mich aus. Kein -Äußerungsbedürfnis darüber hinaus.

News: Wie lange schreiben Sie im Schnitt an Ihren Sonntag-Leitartikeln mit dem Übertitel „Offen gesagt“?

Zwei Stunden Unterkante. Ich beneide Kollegen, die zur Feder greifen wie zum Colt (Pink, Fleischhacker). Bei mir ist Schreiben Steinbruch.

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