Der vielfältige Beruf des Zahntechnikers ist sehr gefragt. Die Ausbildung zum Zahntechniker:in dauert 3,5 bis 4 Jahre und die Voraussetzung ist ein mindestens positiver Pflichtabschluss. Die Ausbildung ist einzigartig und das Gehalt variiert. Ein Überblick.
- Was macht ein/e Zahntechniker:in?
- Passt der Beruf zu mir?
- Zahntechniker:in Einsatzbereiche
- Ausbildung
- Wie lange dauert die Ausbildung?
- Wer stellt Auszubildende zum Zahntechniker/in ein?
- Weiterbildungsmöglichkeiten
- Gehalt: Wie viel verdient ein/e Zahntechniker / eine Zahntechnikerin?
- Jobaussichten
- Work-Life-Balance
Was macht ein/e Zahntechniker:in?
Sie fertigen zahnmedizinische Produkte wie Implantate oder künstliche Gebisse an. Zu den Produkten, die Zahntechniker:innen herstellen, gehören sämtliche Produkte für das menschliche Gebiss. Zahnspangen und Schienen sind ebenso ein Bestandteil des Sortiments. Hier müssen die Fachkräfte besonders ruhige Hände haben, damit sie die Teile passgenau anhand der vorliegenden Abdrücke fertigen können. Die Abdrücke werden von einem Zahnarzt an die Fachkräfte übergeben. Nicht nur die Herstellung, sondern auch die Reparatur und die Reinigung von zahnmedizinischen Produkten gehören zum Berufsalltag. Um diese Arbeiten durchführen zu können, muss ein Zahntechniker:in viele verschiedene Werkzeuge beherrschen können. Die Kommunikation zwischen Zahnärzten und Zahntechniker ist ebenso ein wichtiger Bestandteil der Arbeit. Hier wird sich oft gegenseitig darüber beraten, welche Lösung für den Patienten am besten ist. Damit die Patienten ihre Implantate richtig reinigen und wissen, wie sie damit umzugehen haben, werden diese von den Zahntechniker:innen aufgeklärt.
Passt der Beruf zu mir?
Der Beruf erfordert eine hohe Genauigkeit und ein gutes Fingerspitzengefühl. Deswegen finden sich viele Perfektionisten in dem Beruf. Nur so können Prothesen und andere kieferregulierende Hilfsmittel sorgfältig hergestellt werden. Falls dem Zahntechniker:in ein Fehler passiert, muss der Patient länger auf sein Hilfsprodukt warten und die Kosten für die Produktion steigen. Die spätere sichere Beherrschung von Geräten wie Löt- und Schweißkolben ist ein Muss für diesen Beruf. Gerade in der heutigen Zeit, in der jeder zweite Jugendliche eine Zahnspange trägt. Weitere Anforderungen an einen Zahntechniker:in sind laut der Unizahnklinik in Wien folgende:
Freude im Umgang mit Menschen
Gute Sprachkenntnisse in Deutsch und Englisch
Handwerkliches Geschick
Gute Aufnahmefähigkeit
Organisationstalent
Unter Zeitdruck arbeiten können
Wenn dieses Anforderungsprofil mit den Charaktereigenschaften übereinstimmen, könnte der Beruf passend sein.
Auf der Suche nach anspruchsvollen Jobalternativen? Hier einige Anregungen:
Zahntechniker:in Einsatzbereiche
Als Zahntechniker oder Zahntechnikerin arbeitet man meistens in einem dentalen / zahntechnischen Labor, einer kleinen Werkstatt oder in einer großen Produktionshalle. Der Einstieg in eine Zahnarztpraxis ist aber genauso möglich. Ebenso werden Zahntechniker:innen regelmäßig in Zahnkliniken gesucht. Durch Weiterbildungen und ein eventuelles Studium können auch Stellen in der Forschung oder der Materialentwicklung weitere Einsatzbereiches von Zahntechnikern sein.
Ausbildung
Damit man als Zahntechniker:in arbeiten darf, ist eine abgeschlossene Berufsausbildung erforderlich. Diese dauert in der Regel zwischen 3,5 und 4 Jahren. Um für die Ausbildung zugelassen zu werden, benötigen Bewerber:innen mindestens einen positiven Pflichtabschluss. Die Chancen einen Ausbildungsplatz zu finden, steigen bei einer Matura. Einen Teil der Ausbildung verbringen die Azubis in der Berufsschule. Entweder verbringen die Azubis dort zwei Tage in de Woche oder die Ausbildung findet im Blockunterricht statt.
Während der Ausbildung lernen die angehenden Fachkräfte zuerst mit Gips umzugehen und diesen mithilfe von Maschinen und Werkzeugen zu einem Gebissabdruck-Modell zu formen. Weitere Tätigkeiten, die den Arbeitsalttag von Azubis bestimmen, sind das Entfernen von Zahnstein auf Prothesen und allgemeine Reinigungsarbeiten. Der Praxispartner lehrt die Azubis so an, dass diese am Ende ihrer Ausbildung sämtliche zahnmedizinische Produkte selbst herstellen können. Hierfür werden besondere Programmkenntnisse am Computer benötigt. In der Berufsschule lernen die Azubis folgende Inhalte:
Werkstoffkunde
Hygienemanagement
Anatomie des menschlichen Gebisses
Herstellung von zahnmedizinischen Modellen
Umgang mit medizinischen Simulatoren
Rekonstruktionsmaßnahmen von Zähnen
Metallkunde
Kunststoff- und Keramikkunde
Qualitätsprüfung
Zahnmedizinische Füllungen planen, anfertigen und befestigen
Am Ende der Ausbildung müssen die Azubis ihre Abschlussprüfung bestehen, um als Zahntechniker arbeiten zu können. Diese ist in einen theoretischen und einen praktischen Teil aufgeteilt.
Wie lange dauert die Ausbildung?
In der Regel dauert die Ausbildung in Österreich 4 Jahre. Hingegen in Südtirol (Italien) nur 3, wie in Deutschland.
Wer stellt Auszubildende zum Zahntechniker/in ein?
An folgende Unternehmen in Österreich können Interessenten Bewerbungen senden:
Zahnkliniken
Zahnarztpraxen
Dentallabore
Viele der österreichischen Zahntechnikerlehrlinge gehen in Baden zur Berufsschule. In Wien gibt es zudem eine weitere Berufsschule für Lehrlinge.
Weiterbildungsmöglichkeiten
Grundsätzlich besteht nach dem Bestehen der Gesellenausbildung die Möglichkeit Zahntechnikermeister zu werden. Für die Fortbildungsprüfung des Technischen Fachwirts ist es notwendig, dass der Bewerber nachgewiesene EDV-Kenntnisse hat. Die Zusatzqualifikation teilt sich in verschiedene Module auf:
Totalprothetik
KFO
Kunststoff
Modellguss/Fügetechnik
CAD/CAM
Verblendtechnik
Edelmetall-Kombi
Edelmetall-Brücke
Aufwachtechnik und Modelherstellung
Bei der Fachtheorie wird notwendiges Wissen in den Bereichen der Mathematik, Biologie/Anatomie/Physiologie und Werkstoffkunde gelehrt. Während des Vorbereitungskurses zum Meister wird, außerdem die Grundlagen des Controllings und Rechnungswesen beigebracht. Die Dauer der Fortbildung beträgt 12 bis 18 Monate.
Weiter besteht die Möglichkeit für 10 Semester Zahnmedizin an einer Universität zu studieren. Hierfür muss allerdings eine Matura vorliegen und der Aufnahmetest muss bestanden werden.
Auch außerhalb dieser Fortbildungsoptionen gibt es reichlich fachpraktisch Kurse für Zahntechniker und Zahntechnikerinnen.
Gehalt: Wie viel verdient ein/e Zahntechniker / eine Zahntechnikerin?
Je nachdem, wo ein Zahntechniker:in angestellt ist, unterscheidet sich das Gehalt. So verdienen Zahntechniker und Zahntechnikerinnen in großen Herstellungsbetrieben mehr, als Zahntechniker:innen in kleinen Zahnarztpraxen. Zahntechniker:innen, die Weiterbildungsmaßnahmen besucht haben, können auch mit mehr Gehalt rechnen.
Die Kollektivvertraglichen Mindestlöhne liegen in der Gruppe V bei 1.533 €. Zahntechniker:innen der Gruppe I bekommen hingegen mindestens 2.934 €
Hinzu kommen noch eventuelle Zuschläge für Nachtarbeit. Hier bekommen die Fachkräfte für jede angefangene Stunde zwischen 22:00 und 6:00 einen Zusatz von 3,04 €.
Jobaussichten
Die Chancen nach erfolgreicher Ausbildung einen Job zu finden oder übernommen zu werden, sind groß. Die Gesellschaft wird immer älter und damit auch ihre Zähne. So ist es unumgänglich, dass mehr und mehr Prothesen und zahnmedizinische Hilfsmittel angefertigt werden müssen. Der Stellenmarkt ist voll von Gesuchen nach Zahntechnikern und Zahntechnikerinnen. Nicht nur, dass die Gesellschaft in Österreich immer älter wird. Auch junge Menschen achten immer mehr auf gerade Zähne. Noch nie haben so viele Menschen eine Zahnspange getragen, wie aktuell. Da diese auch mal repariert wird, ist die Arbeit der Fachkräfte nach dem Herstellen noch nicht beendet. Bei dem Beruf handelt es sich also um einen Job mit Zukunft.
Work-Life-Balance
Die Work-Life-Balance von Zahntechnikern ist stark davon abhängig, wo diese beschäftigt sind. In der Regel sind die Arbeitszeiten in Zahnarztpraxen ähnlich wie die Öffnungszeiten und es kommt selten zu Überstunden. In der industriellen Fertigung hingegen wird in Schichten produziert. Hier kann es auch vermehrt zu Überstunden kommen. Wenn Zahntechniker:innen eine gute Work-Life-Balance suchen, sind kleine Praxen oder kleine Betriebe die beste Wahl.