von
- Name: Wolfgang Puck
- Geboren: 8. Juli 1949 in St. Veit an der Glan
- Beruf: Koch
- Restaurant: Spago in Los Angeles
- Familienstand: verheiratet in dritter Ehe mit Gelila Assefa (seit 2007), davor Barbara Lazaroff (1983-2003), Marie France Trouillot (1975-1980)
- Kinder: Byron Puck, Cameron Puck, Oliver Wolfgang Puck, Alexander Wolfgang Puck
Wolfgang Puck, der in den 1980er Jahren zu einem der Starköche Amerikas aufstieg, ist der "Tom Cruise unter den Köchen", sagt jemand an einer Stelle in der Dokumentation von David Gelb ("Jiro und das beste Sushi der Welt"). Es mangelt ihr wirklich nicht an Superlativen, Close-ups von leckeren Wiener Schnitzeln und Disney-freundlichem Hurraoptimismus. Sie zeigt aber auch die schwierige Beziehung, die Puck zu Österreich hat und wie er in Sankt Veit an der Glan in armen Verhältnissen aufwuchs - mit einem Stiefvater, der ihn schlug und terrorisierte.
"Aus dir wird nie etwas werden", hatte sein Stiefvater zu ihm gesagt, als er noch ein Kind war. "Wenn du ein richtiger Mann sein willst, halte dich von der Küche fern." Die Küche war für den jungen Puck ein Zufluchtsort, an dem er sich sicher fühlte. Es ist das erste Mal, dass er im Detail öffentlich darüber spricht. Für gewöhnlich sieht man den freundlichen Geschäftsmann immer kamerabereit, braun gebrannt, und unglaublich charmant mit seinen tadellosen, weißen Zähnen, die durch sein Millionen-Dollar-Lächeln glänzen. Das ist er alles immer noch, aber hier zeigt der 71-Jährige erstaunlicherweise eine verletzlichere Seite von sich. "Ich wollte ihm das Gegenteil beweisen", sagt Puck über seinen Stiefvater. Nun, das hat er erfolgreich getan.
Der Fluchtkünstler
Für die meisten bleibt der Amerikanische Traum genau das, ein Traum. Puck wurde zum Fluchtkünstler und nahm im Alter von 14 Jahren einen Job in der Küche als Reiniger und Kartoffelschäler im Hotel Post an. Er arbeitete sich nach Frankreich und dann nach Amerika durch. Nachdem er Ma Maison zu einem Szenelokal in Los Angeles gemacht hatte, wurde er mit der Eröffnung des legendären Spago im Jahr 1982 zu einer Berühmtheit und einem auteur - was für einen Koch zu dieser Zeit ungewöhnlich war. In den 1980er und 1990er Jahren wollte jeder in Hollywood dort essen. Sean Connery, Barbra Streisand, Dolly Parton, Burt Reynolds, Steven Spielberg. Die Doku hat mehr als nur einen Hauch von Nostalgie für die Yuppie-Kultur der damaligen Zeit.
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Revolution der amerikanischen Küche
Puck hat die Art und Weise, wie Amerikaner essen, revolutioniert; Dinge wie Pizza (mit Lachs und Kaviar) auf einer Gourmetspeisekarte waren davor nicht üblich. Er hatte eine offene Küche, was auch relativ neu war. Er wurde der offizielle Koch der Oscars. Mittlerweile besitzt er Restaurants auf der ganzen Welt. Amerikanische Flughäfen und Supermärkte führen sein Essen.
Superstar auf Kosten des Privatlebens
Der Film "Wolfgang", der jetzt bei Disney + erscheint ist auch jenen Menschen gewidmet, die ihm bei seinem Erfolg geholfen haben. Es gibt Interviews mit Restaurantkritikern, Hollywoodagenten, seinen Freunden und seiner Familie und Puck selbst, aber das meiste passiert um Barbara Lazaroff herum, seiner ersten Frau und Mitbegründerin der Marke Wolfgang Puck. Die Idee war, dass die Küche zur Bühne und der Koch zum Superstar wird - auf Kosten seines Privatlebens.
Die Familie in Kärnten
Wir sehen wie Puck seine Schwester in Österreich besucht und sie Kärntner Kasnudeln für ihn macht. Sie erzählt, wie vor langer Zeit ihre im Sterben liegende Großmutter "ihren" Wolfgang unbedingt noch einmal sehen wollte, aber der war damals nirgends aufzufinden. Er wollte "so weit wie möglich von zu Hause weg bleiben", sagt er. Jetzt steht er in einer Szene gedankenversunken am Grab der Großmutter. Die Ehe mit seiner ersten Frau ging in die Brüche, und als er im Fernsehen immer mehr zu einem Celebrity wurde, sah Puck immer weniger von seinen beiden Söhnen (sein Sohn Byron ist heute selbst Koch).
Wolfgang Puck geht damit sehr ehrlich um. Sein ganzes Leben lang, hatte er Angst vor dem Scheitern. Heute hat er eine Tragödie in einen Triumph verwandelt. "Am I a guy, who has never enough?", sagt er in einem der nachdenklicheren Momente in seinem kärntnerisch gefärbten Englisch. "Bin ich ein Typ, der nie genug hat?" Mag sein, aber ohne eine solche Leidenschaft gründet man wahrscheinlich kein Food-Imperium, und die Welt hätte vielleicht auf seine berühmte Räucherlachspizza verzichten müssen.