Wolfgang Ambros: Der österreichische Sänger & Mitbegründer des Austropops im Porträt

• Name: Wolfgang Ambros

• Geboren am: 19. März 1952 in Wien

• Beruf: Liedermacher und Sänger

• Familienstand: seit 2017 in 3. Ehe mit Uta Schäfauer verheiratet, 2004 bis 2013 mit Anne Reger liiert, 1982 bis 2012 mit Margit Ambros verheiratet

• Kinder: Matthias (aus 2. Ehe mit Margit), Zwillinge Rosalie und Sebastian (aus der Beziehung mit Anne Reger)

Seit über 50 Jahren ist Wolfgang Ambros, von Fans und Weggefährten auch liebevoll "Wolferl" genannt, im Musikgeschäft tätig. Er gilt als "Godfather des Austropop", hadert selbst jedoch mit dem Begriff. "Ich weiß bis heute nicht, was ein Austropop ist", erklärt er im März 2022 in einem APA-Interview anlässlich seines 50-jährigen Bühnenjubiläums.

Wolfgang Ambros wird am 19. März 1952 in der Wiener Semmelweisklinik geboren. Seine ersten Lebensjahre verbringt er im niederösterreichischen Wolfsgraben im Bezirk St. Pölten, wo sein Vater Volksschuldirektor ist. Ambros' Mutter arbeitet als Lehrerin. Später zieht die Familie nach Pressbaum.

Links zu Wolfgang Ambros:
• Wolfgang Ambros auf Facebook
• Wolfgang Ambros auf Instagram
• Homepage von Wolfgang Ambros

Seine Volksschulzeit verbringt Wolfgang Ambros in Wolfsgraben, anschließend wechselt er aufs Gymnasium mit Internat nach Wien. Zuerst besucht er das Bundeskonvikt im 2. Bezirk. "Ich war ja so was von armselig, unwissend. Die bösen Stadtkinder, die mit allen Wassern gewaschen waren, sind auf mich losgegangen. Ich war Kanonenfutter für die", blickt Ambros im APA-Gespräch zurück. Die Mutter spricht schließlich ein Machtwort und "Wolferl" darf die Schule wechseln. Es wird das Gymnasium Astgasse in Wien 14. Als er dort "durchfliegt", wie auf Ambros' Homepage zu lesen ist, entscheidet er sich nach einem Jahr Hauptschule für die "Graphische Lehr- und Versuchsanstalt", wo er sich zum Siebdrucker ausbilden lässt.

Auf der "Graphischen" lernt Wolfgang Ambros Joesi Prokopetz kennen. Eine Bekanntschaft, die prägend für sein weiteres Leben sein wird, denn zu Prokopetz' Gedichten schreibt Ambros seine ersten Lieder. Den Abschluss macht er dort allerdings nicht, denn einmal mehr "fliegt" er laut eigener Aussage aus der Schule. Dies hat "disziplinäre Gründe", da Ambros nach dem Abgang seiner "ersten großen Liebe", wie er sie nennt, keine Lust mehr aufs Lernen hat. Nachzuhören ist dies in seinem Lied "Erste große Liebe".

Wolfgang Ambros verdient sein Geld fortan als Schreibmaschinenmechaniker, Auslagenarrangeur und Plattenverkäufer im Musikhaus "3/4" in der Seilergasse. Der Geschäftsführer vermittelt dem damals 17-jährigen Ambros einen Job in London. Da er keine Arbeitsgenehmigung hat, wird er nach einem Jahr wieder ausgewiesen.

Zurück in Wien trifft Wolfgang Ambros in einem Kaffeehaus zufällig seinen ehemaligen Klassenkollegen Joesi Prokopetz wieder. Wie schon während der gemeinsamen Schulzeit vertont Ambros, der nun wieder als Plattenverkäufer - diesmal im "Musik-Palais" in der Wiener Innenstadt - arbeitet, Prokopetz-Gedichte. Eines davon ist "Da Hofa".

Wir schreiben das Jahr 1971. Eine Kundin des "Musik-Palais" stellt den Kontakt zwischen dem talentierten 19-jährigen Jungmusiker Wolfgang Ambros und dem damaligen Top-Produzenten Peter Müller her. Innerhalb von zwei Stunden wird das "Hofa"-Demo eingespielt, erinnert sich Ambros auf seiner Homepage. Die Produktionksosten für die damals revolutionäre Single belaufen sich auf 6.000 Schilling.

Nach einem Auftritt in der TV-Sendung "Spotlight" mit Peter Rapp steigt "Da Hofa" auf Platz 1 der Ö3-Hitparade ein und bleibt etliche Wochen lang auf dieser Position. Über 30.000 Exemplare der Single werden verkauft. Dabei ist Wolfgang Ambros selbst mit der Aufnahme zunächst nicht zufrieden. "Das war vermutlich meinem grundsätzlichen Unvermögen geschuldet, kommerzielle Potenziale zu erkennen", sagt er im Jubiläums-Interview mit der APA. "Ich habe damals nicht verstanden, dass dieses Lied deshalb so interessant ist, weil es kein normaler Rumsti-Bumsti-Rock ist."

Im Februar 1972 legt Wolfgang Ambros seine erste Langspielplatte "Alles andere zählt net mehr" nach, von der rund 15.000 Stück verkauft werden, was zur damaligen Zeit eine Sensation darstellt. Zusammen mit Joesi Prokopetz und Manfred "Fredi" Tauchen, einer gemeinsamen "Hawelka"-Bekanntschaft, gründet Wolfgang Ambros noch im selben Jahr die Projektgruppe "Dröhnung". Das bekannteste Werk des Trios ist das Konzeptalbum "Der Watzmann ruft".

Weitere Persönlichkeiten im Porträt:
Melissa Naschenweng: Volksmusik-Rockerin in Pink
Adele Neuhauser: Die Tatort-Schauspielerin mit Herz
Armin Assinger: Der "Mister Millionenshow"
Viktor Gernot: Immer auf der Suche nach Aufmerksamkeit
Ina Regen: Liedermacherin und "plötzlich Star"
Herbert Prohaska: Die Legende unter den TV-Analytikern

In den kommenden zwei Jahrzehnten gelingen Wolfgang Ambros zahlreiche Hits. Lieder wie "Skifoan", "Es lebe der Zentralfriedhof", "Zwickt's mi", "Gezeichnet fürs Leben", "Du verstehst mi net" und viele mehr, sorgen dafür, dass sich der gebürtige Niederösterreicher langsam aber sicher den Status als "Godfather" des Austropop erarbeitet, auch wenn er selbst dies nicht so sieht. Ambros gelingt, was viele nicht schaffen: Er polarisiert, ist dabei aber äußerst erfolgreich.

In den 90ern wird es musikalisch gesehen etwas ruhiger um den Solokünstler Wolfgang Ambros, dafür erlebt er ab 1997 zusammen mit Georg Danzer und Rainhard Fendrich als "Austria 3" einen weiteren Höhenflug.

Ursprünglich wollen Ambros, Danzer und Fendrich bloß anlässlich einer Benefizveranstaltung für Obdachlose gemeinsam auftreten. Der große Zuspruch des Publikum veranlasst die drei Austropop-Stars jedoch dazu, auch weiter zusammenzuarbeiten und auf Konzerten ihre jeweils größten Hits zum Besten zu geben. "Austria 3" existiert bis ins Jahr 2006, kurz darauf erkrankt Georg Danzer an Lungenkrebs und stirbt ein Jahr später.

Nach Danzers Tod wird immer wieder über ein Revival nachgedacht, nicht nur aufgrund eines Streits zwischen Ambros und Frendrich, der inzwischen beigelegt wurde, kommt es jedoch nie dazu. Immerhin: Im Jahr 2013 treten die beiden gemeinsam am 30. Wiener Donauinselfest auf und präsentieren einige Lieder von "Austria 3".

Im Jahr 2011, Wolfgang Ambros steht damals kurz vor seinem 60. Geburtstag, veröffentlicht er seine Autobiografie. Es sei ein Wunder, dass es ihn überhaupt noch gibt, meint er damals. "Katzen haben sieben Leben - ich habe offenbar zwölf." Im Buch erzählt er unter anderem, dass er im Alter von ungefähr zwei Jahren fast in einer Regentonne ertrunken wäre. Ein paar Jahre später habe er Tollkirschen gegessen. Auch Unfälle mit dem Roller, Auto oder als er von der Leiter stürzte, hätten ihn nicht ins Grab gebracht. Auch schwere Krankheiten wie Malaria und Krebs hat Wolfgang Ambros im Laufe seines Lebens besiegt. In den letzten Jahren hat er vor allem mit seiner lädierten Wirbelsäule zu kämpfen, nach einer OP ist er auf einen Gehstock angewiesen.

So erfolgreich Wolfgang Ambros' musikalische Karriere verläuft, so turbulent ist sein Privatleben. Im Jahr 1972, kurz nach seinem Durchbruch mit "Da Hofa", heiratet der damals 20-Jährige seine Freundin Christl. Hauptsächlich, um drei Tage Urlaub vom Bundesheer zu bekommen, wie sich "Wolferl" in seiner Biografie erinnert. Auf dem Papier besteht die Ehe bis Anfang der 80er-Jahre, das Paar lebt da aber schon etliche Jahre getrennt.

Am 19. März 1982 heiratet Wolfgang Ambros Margit Cermak. Einen Monat später kommt der gemeinsame Sohn Matthias zur Welt. Die Ehe hält lange, aber nicht für immer. Im Jahr 2004 trennt sich Margit nach 22 gemeinsamen Jahren. Es soll bereits gekriselt haben, als sich die Künstlerin in den neun Jahre jüngeren Philipp Hornstein, der in einem News-Interview öffentlichkeitswirksam über die Beziehung plaudert, verliebt, ist die Ambros-Ehe aber definitiv zu Ende.

Die Scheidung von Margit folgt erst neun Jahre später im Jahr 2012. Da ist Wolfgang Ambros schon längst mit Anne Reger liiert. Die Sozialpädagogin aus Bayern ist einige Jahre jünger als der Liedermacher und macht ihn im Mai 2010 im Alter von 58 Jahren nochmals zum Vater, als sie die Zwillinge Rosalie und Sebastian zur Welt bringt. Was zunächst wie die Erfüllung eines Traums aussieht, endet ernüchternd. "Seit die Kinder auf der Welt waren, war nichts mehr los mit uns zwei. Sie hat jede Nacht bei den Kindern geschlafen. Wir waren wie entfernte Bekannte, kein Liebespaar mehr", erklärt Wolfgang Ambros 2015 im Gespräch mit Claudia Stöckl bei "Frühstück bei mir".

Im Oktober 2013 verlässt Anne Reger den Austropop-Star. Zunächst sieht es so aus, als könnte man ein Patchwork-Glück aufrecht erhalten, denn als Wolfgang Ambros im Juli 2015 das Große Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich erhält, begleitet ihn nicht nur seine neue Freundin Uta Schäfauer. Auch seine Kinder Matthias, Rosalie und Sebastian sowie seine Ex-Freundin Anne sind mit dabei.

Zwischenzeitlich lebt Ambros mit seiner Ex-Freundin, deren Ehemann, einem Hotelchef, und den gemeinsamen Zwillingen unter einem Dach. Zwar sei Annes geheime Hochzeit "ein Schock" für ihn gewesen, inzwischen sei man aber "auf dem Weg zu einer perfekten Patchwork"-Familie erklärt Ambros im Ö3-Frühstück.

In der Sendung "Vera" mit Vera Russwurm klingt die Sache im März 2022 nicht mehr so harmonisch. Er habe keinen Kontakt mehr zu seinen Zwillingen, sie hätten sich von ihm entfremdet, erzählt er der ORF-Talkmasterin. "Ich hoffe, dass sich das mit Eintreten der Pubertät ändert", gibt sich der Sänger aber trotz allem optimistisch.

Seit Juli 2014 ist Wolfgang Ambros mit Uta Schäfauer liiert. Man kennt einander schon lange, im Gespräch mit Claudia Stöckl bezeichnet sie der Austropop-Star als "meine Gelegenheitsliebe seit 30 Jahren". "Sie war schon davor die Einzige, die wirklich da war, als ich nach meiner Operation ins tiefste Loch gefallen bin. Da ist sie gekommen, wann immer sie konnte", sagt er in "Frühstück bei mir".

Am 17. Februar 2017 schließen Wolfang Ambros und Uta Schäfer offiziell den Bund fürs Leben. Am Standesamt seines Wohnorts Waidring in Tirol (Bezirk Kitzbühel) gibt sich das Paar das Jawort. Als Ambros' Trauzeuge fungiert sein Freund Heinz Kienpointner, der frühere Langzeit-Bürgermeister von Waidring. Der Ort im Pillerseetal ist seit Jahrzehnten einer der Lebensmittelpunkte des gebürtigen Niederösterreichers. Im Jahr 2010 hat er schließlich seinen Hauptwohnsitz in die Tiroler Gemeinde verlegt.

^{Dieser Beitrag enthält Affiliate-Links. Wenn Sie auf einen solchen klicken und über diesen einkaufen, bekommen wir von dem betreffenden Online-Shop oder Anbieter eine Provision. Für Sie verändert sich der Preis nicht.}