Österreich ist in puncto Wasser gesegnet. Hier gibt es das kostbare Gut in Hülle und Fülle. Steigende Temperaturen und zunehmende Trockenheit könnten über kurz oder lang allerdings zu Wasserknappheit vor allem im Osten des Landes führen. Wie viel Wasser wir täglich verwenden, wie viel wir tatsächlich brauchen und wo man wie viel Wasser problemlos einsparen könnte.
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Wie viel Wasser verbraucht man zum ...?
Der Wasserverbrauch in österreichischen Haushalten liegt bei rund 130 Litern pro Tag und Person. Mit 34 Prozent macht Duschen und Baden laut der Österreichischen Vereinigung für das Gas- und Wasserfach den Löwenanteil aus, knapp gefolgt vom Toilettengang, bei dem pro Kopf rund 40 Liter Wasser täglich heruntergespült werden. Der tägliche Pro-Kopf-Wasserverbrauch im Überblick:
Verwendungszweck | Liter | Prozent |
---|---|---|
Duschen, Baden | 44 | 34 |
WC | 40 | 31 |
Wäschewaschen | 15 | 11 |
Körperpflege | 9 | 7 |
Wohnungsreinigung | 8 | 6 |
Geschirrspülen | 6 | 5 |
Gartenbewässerung | 5 | 4 |
Kochen und Trinken | 3 | 2 |
Gesamt | 130 | 100 |
Welches Land verbraucht wie viel Wasser?
Verbraucht eine Person in einem österreichischen Haushalt täglich in etwa 130 Liter Wasser, so liegt ihr jährlicher Wasserverbrauch bei rund 47.450 Litern. Ein Vier-Personen-Haushalt wiederum kommt aufgerundet auf 200.000 Liter, also 200 Kubikmeter Wasser pro Jahr.
Im EU-Vergleich befindet sich Österreich laut wasserwerk.at im Mittelfeld. Während man in Frankreich täglich mit 112 Litern Wasser pro Kopf auskommt, ist der Pro-Kopf-Verbrauch mit 213 Litern in Italien deutlich höher. Ungeschlagener Spitzenreiter im internationalen Vergleich ist laut einer auf Wikipedia veröffentlichten Statistik, die auf Daten aus dem Jahr 2014 basiert, Dubai. Hier verbraucht eine Person täglich 500 Liter Wasser und somit das Fünfundzwanzigfache einer Person in Indien.
Wie viel kostet Wasser in Österreich?
Im weltweiten Vergleich sind die Kosten für Leitungswasser in Österreich ausgesprochen niedrig. Das liegt daran, dass Wasser hierzulande eine natürliche Ressource und damit praktisch gratis ist. Kosten fallen lediglich für die Gewinnung, die Aufbereitung und den Transport an. Auch die Entsorgung verursacht Kosten. Diese werden - als Abwasser bezeichnet - aber meist separat verrechnet.
Je nach Region liegt der Preis zwischen 0,15 und 0,30 Cent pro Liter. Bei einem Tagesverbrauch von 130 Litern sind das im Monat rund sechs bis acht Euro pro Kopf. In Graz ist Wasser derzeit am teuersten. Geht man von einem Pro-Kopf-Jahresverbrauch von 50.000 Litern aus, muss eine Person laut Angabe der Stadt Wien in der steirischen Hauptstadt jährlich knapp 165 Euro berappen. Das ist mehr als das Doppelte, was man derzeit in Bregenz zahlt. Hier liegen die jährlichen Gebühren, bezogen auf dieselbe Menge Wasser, bei rund 70 Euro pro Kopf.
In Wien wurden die Wassergebühren mit Jänner 2023 angehoben. Damit zahlt man in Österreichs Bundeshauptstadt 0,214 Cent pro Liter. Und das wird nicht die letzte Erhöhung gewesen sein. Mit den steigenden Temperaturen und zunehmender Trockenheit klettert auch der Wasserbedarf in die Höhe - zum Trinken, Abkühlen und Bewässern. Um den erhöhten Bedarf decken zu können, muss auch mehr Wasser gefasst, aufbereitet, transportiert und nicht zuletzt geklärt werden, was wiederum die Modernisierung und Erweiterung bestehender Anlagen sowie den Bau neuer notwendig macht.
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Wasser sparen. Aber wo und wie?
Mit teilweise bis zu 40 Prozent ist das Einsparpotenzial laut einer im Sommer 2022 im Auftrag von Ikea durchgeführten Marketagent-Umfrage enorm. Wo genau aber können wir sparen? Hier ein paar Vorschläge:
... bei der Körperpflege
Beim Duschen mit einem herkömmlichen Duschkopf verbraucht man im Schnitt zwölf bis 15 Liter Wasser pro Minute. Bei einer zehnminütigen Dusche sind das bis zu 150 Liter, womit der durchschnittliche tägliche Gesamtwasserverbrauch bereits überschritten ist. Wasserspar-Duschköpfe helfen den Verbrauch zu drosseln. Mit den sparsamsten Modellen fließen lediglich sechs Liter pro Minute - und das bei gleichem Duschkomfort.
Ist Duschen wassersparender als Baden? Jein!
Wer glaubt, Duschen sei in jedem Fall wassersparender als Baden, der irrt. Es kommt nämlich darauf an, wie lange man unter der Dusche steht. Während eine volle Badewanne rund 200 Liter Wasser fasst, fließt bei einer rund 15-minütigen Dusche mit einem herkömmlichen Duschkopf nahezu die gleiche Menge Wasser.
Abgesehen davon gilt natürlich die Duschdauer zu reduzieren. Ist es wirklich notwendig, zehn Minuten unter dem fließenden Wasser zu stehen? Und während dem Einseifnen und Shamponieren das Wasser bitte abdrehen. Dasselbe gilt fürs Händewaschen, wobei auch hier die Technik beim Sparen helfen kann. Wasserspar-Strahlregler verringern den Wasserfluss und damit den Verbrauch.
Und dann wäre da noch die Sache mit dem Baden: Eine Badewanne fasst - je nach Größe und Modell - 180 bis 220 Liter Wasser. Bei einer fünfminütigen Dusche verbraucht man, sofern man einen wassersparenden Duschkopf verwendet, lediglich 36 Liter. Allein bei der Körperpflege gibt es also schon enormes Einsparpotenzial.
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... beim Zähneputzen
Bis zu 20 Liter spendet ein herkömmlicher Wasserhahn pro Minute. Wassersparende Armaturen reduzieren den Verbrauch auf rund die Hälfte. So oder so sollte man während dem Zähneputzen das Wasser abdrehen. Anderenfalls gehen bei zwei Minuten Putzen 20 bis 40 Liter grundlos verloren. Um sich besser vorstellen zu können, um welche Mengen es sich hier handelt: Das sind zwei bis vier Kübel Wasser.
Passend dazu: Praktische Tipps zum Stromsparen
... beim Geschirrspülen
Ein voll beladener Geschirrspüler verbraucht zehn bis 13 Liter und damit deutlich weniger Wasser, als wenn man das Geschirr per Hand spült. Besonders sparsame Modelle kommen auch schon mit sieben Litern aus - vorausgesetzt, das Geschirr ist nicht allzu stark verschmutzt. Damit das Gerät auch wirklich effizient arbeiten kann, sollte es stets voll beladen sein. Und vorspülen bitte nur, wenn es wirklich notwendig ist.
Geschirrspüler versus Handwäsche
In einen Geschirrspüler passen rund 13 Gedecke. Pro Gedeck rechnet man mit drei Tellern, einer Tasse samt Untertasse, einem hohen Glas, einer Gabel, einem Messer und zwei Löffeln. Bei einem Verbrauch von sieben bis 13 Litern Wasser kommt man so pro Gedeck auf rund einen halben bis einen Liter Wasser. Bedenkt man, dass beim Wasserhahn zehn bis 20 Liter Wasser pro Minute fließen, so dürfte man das Wasser pro Gedeck gerade einmal drei bis sechs Sekunden laufen lassen - vorausgesetzt man benutzt eine wassersparende Armatur -, um auf denselben Wasserverbrauch wie die Geschirrspülmaschine zu kommen.
... auf dem WC
Mit 40 Litern macht die WC-Spülung den Löwenanteil des täglichen Wasserverbrauchs aus. Das Einsparpotenzial ist also auch hier enorm. Bei älteren Toiletten rauschen pro Spülgang rund neun bis 14 Liter Wasser durch. Und das, obwohl laut Angabe des deutschen Umweltministeriums sechs bis neun Liter völlig ausreichend wären. Demnach empfiehlt es sich, auf einen modernen Spülkasten zu setzen. Mit diesem lassen sich bis zu acht Liter pro Spülung sparen. Eine Spül-Stop-Taste erlaubt zudem, den Wasserverbrauch je nach Bedarf zu regulieren.
... beim Wäschewaschen
Fürs Wäschewaschen gilt dasselbe wie fürs Geschirrspülen: Die Maschine bitte voll beladen. Das Eco-Programm hilft zusätzlich, Wasser - und natürlich auch Strom - zu sparen. Zudem empfiehlt es sich, die Herstellerangaben zu lesen. Oft ist eine kürzere Waschdauer notwendig als gedacht.
Passend dazu:
... bei defekten Armaturen
"Ein tropfender Wasserhahn verschwendet bei acht Milliliter Wasserverlust pro Minute - das sind etwa 16 Tropfen - aufs Jahr gerechnet 4.200 Liter oder 28 volle Badewannen", rechnet Florian Thalheimer von Ikea Österreich vor. Es zahlt sich also aus, defekte Armaturen zu reparieren.
... im Garten
Möglichkeiten, Leitungswasser zu sparen, gibt es schließlich auch für Gartenbesitzer: Es empfiehlt sich, Regenwasser in einer Tonne sammeln und dieses zum Bewässern von Rasen und Beet zu verwenden.
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