In Österreich gibt es schier unendlich viele Möglichkeiten, den beliebten Volkssport Wandern auszuüben. Egal ob im reizvollen Hügelland, im anspruchsvollen Hochgebirge oder einfach in der Ebene entlang eines der wunderschönen Flüsse - es gibt für jedes Fitnesslevel und jeden Anspruch geeignete Routen.
Welche Ausrüstung brauche ich zum Wandern?
Zur Grundausstattung eines Wanderers gehören jedenfalls Wanderschuhe, ein Wanderrucksack samt Regenhülle und Wanderstöcke.
Der passende Wanderschuh ist das Um und Auf für jede Tour, auch ebene Strecken darf man nicht unterschätzen. Dabei gilt: Jeder Fuß ist anders und ebenso jeder Schuh. Um Blasen und Fußschmerzen zu vermeiden, ist der passende Schuh essenziell für ein unvergessliches Wandererlebnis. Hier empfiehlt es sich, ein Fachgeschäft aufzusuchen und sich gut beraten zu lassen. Bereits vor der ersten Tour muss der Schuh eingetragen werden. So passt er sich der Anatomie des Fußes an und hilft somit Blasen entgegenzuwirken. Dazu zieht man die neuen Schuhe am Anfang immer nur kurz an und steigert die Tragedauer erst nach und nach. Erstmal nur 2-3 Stunden zu Hause und dann nach und nach auf immer größeren Spaziergängen. Erst dann sollte man eine Halbtagestour versuchen. Achtung auch auf die richtigen Socken - wenn sie Falten bilden, nutzt der beste Schuh nichts, Blasen sind dann vorprogrammiert.
Der Wanderrucksack ist das zweitwichtigste Utensil. Er will sorgfältig gepackt sein. Proviant, Trinkflasche, Regenschutz, Sonnenschutz, Taschentücher und trockene Wechselkleidung, am besten regengeschützt in einem Plastiksack, gehören in jeden Wanderrucksack. Wer sich auf größere Touren begibt, braucht eventuell auch eine Stirnlampe, ein Messer, einen Hüttenschlafsack, Kompass, Höhenmesser, ein GPS-Gerät und Geländekarten. Eine kleine Erste Hilfe-Ausrüstung und eine Trillerpfeife können im Notfall gute Dienste leisten. Wichtig: ein funktionierendes und voll geladenes Telefon.
Ebenfalls zur Grundausstattung gehören die Wanderstöcke. Bei richtiger Verwendung schonen sie die Knie- und Sprunggelenke und entlasten die Beinmuskulatur. In anspruchsvollem und unwegsamen Gelände dienen Wanderstöcke aber auch als wertvolle Gleichgewichtshilfe. Wichtig beim Kauf ist natürlich die richtige Höhe. Dazu zieht man die Schuhe an und stellt sich aufrecht hin. Wenn man nun die Stöcke zur Hand nimmt, sollten die Ellbogen genau 90° gebeugt sein. Weiters sollte darauf geachtet werden, dass die Stöcke klein zusammenschieb- oder -faltbar sind und wenig Gewicht haben. Der Griff sollte angenehm und gut in der Hand liegen, hier stehen verschiedene Materialien zur Auswahl. Für welches Modell man sich entscheidet, hängt von der Wahl der Touren ab.
Welchen Proviant soll ich auf die Wanderung mitnehmen?
Die richtige Ernährung beginnt schon am Vorabend der Wanderung. Hier sollte man zum Abendessen die Kohlehydratspeicher richtig auffüllen und Nudeln oder Reis genießen. Ein geeignetes Frühstück am Tag der Tour liefert Energie und liegt nicht schwer im Magen. Hier bieten sich Haferflocken mit Joghurt und Obst, z. B. Banane, an. Bereits vor der Wanderung sollte auch mindestens ein halber Liter Flüssigkeit aufgenommen werden.
In den Rucksack kommt eine Jause, die Kraft gibt und am besten auf mehrere Teile gegessen werden kann. Empfehlenswert ist zum Beispiel ein Vollkornbrot mit Frischkäse, Käse und dazu ein paar Gemüsesticks. Äpfel und Birnen, Studentenfutter und Müsliriegel ergänzen die Wanderjause. Als Flüssigkeitszufuhr kann neben Wasser auch ein Sportlergetränk herangezogen werden, etwa bestehend aus 1 l Flüssigkeit (Wasser oder Tee), 1 g Salz, 30 g Zucker und 30 g Maltodextrin. Bei der Verpackung empfehlen sich wiederbefüllbare Dosen, um nicht zu viel Abfall mit auf die Tour zu nehmen.
Welche Sicherheitstipps sind beim Wandern zu beachten?
Auch wenn man nur kleine Touren geht, sollte man gewisse Sicherheitstipps nicht außer Acht lassen. Es kann immer etwas passieren. Über die richtige Ausrüstung haben wir bereits gesprochen. Dazu kommt die richtige Begleitung. Allein zu gehen mag zum Abschalten gut sein, erweist sich aber als keine gute Idee, sobald man sich entweder verletzt oder verirrt. In solchen Fällen ist es gut, jemanden dabei zu heben, der Erste Hilfe leistet und Unterstützung organisiert. Und in Sachen Orientierung gilt: Vier Augen sehen mehr als zwei.
Man sollte immer Daheimgebliebene über die geplante Tour und Wegstrecke informieren, damit im Fall der Fälle die Bergrettung gezielt losgeschickt werden kann, wenn man sich nicht zurückmeldet. Die Notrufnummer der Bergrettung - 140 - am besten auch selbst ins Handy einspeichern. Bei fehlender Funkverbindung wählt man die 112 - diese europaweite Notrufnummer funktioniert bei modernen Handys auch ohne Netz und SIM-Karte.
Um sich nicht unnötig in Gefahr zu bringen, ist auch die Auswahl der Tour entscheidend. Sie sollte dem Fitnesslevel angepasst und gut geplant sein. Geländekarten, GPS-Geräte und ein guter Wetterbericht (wie z.B. das Bergwetter der ZAMG) oder Wetter-Apps können dabei helfen. Auch die Alpine Auskunft des Alpenvereins gibt unter Tel +43 512 58 78 28 Auskunft zum aktuellen Bergwetter. Ganz wichtig: Umkehren ist jederzeit erlaubt, wenn Gelände oder Wetter es verlangen.
Woran man eventuell nicht denkt: Ins Hüttenbuch eintragen! Dieses kann wichtige Hinweise bei der Suche nach eventuell Vermissten geben - am besten mit vollem Namen, Wohnort, Datum, Uhrzeit und der geplanten Tour.
Man sollte weiters darauf achten, genügend Proviant und vor allem Wasser mitzuführen. Wenn eine Tour länger dauert als geplant, ist es wichtig, weiterhin für Energie- und Flüssigkeitszufuhr sorgen zu können.
Auf Alkohol sollte man am Berg tunlichst verzichten - ganz besonders, wenn auf den Gipfelschluck ein herausfordernder Abstieg folgt.
Wandern mit Hund: Worauf muss ich achten?
Zunächst muss auf die Eignung des Hundes geachtet werden. Kurzbeinige kleine Hunderassen sind eher nicht die idealen Begleiter auf langen Wanderungen. Ab einer mittleren Schulterhöhe kann man darüber nachdenken, den Hund mitzunehmen - wenn er gut vorbereitet wird. Denn auch für den Hund gilt: Er muss über die nötige Kondition verfügen. Die bekommt er am besten bei regelmäßigen ausgedehnten Spaziergängen, die ihn nicht überfordern. Auch sollte der Hund ausgewachsen sein, gesund und nicht zu alt.
Wie lang die Tour sein darf ist sehr individuell. Als Richtwert gilt, dass 15 Kilometer kein Problem für einen fitten Hund darstellen. Trainierte Hunde schaffen auch 30 bis 50 km am Tag - man darf aber nicht außer Acht lassen, dass Hunde oft die doppelte bis dreifache Strecke zurücklegen wie der menschliche Begleiter.
Zu beachten ist, dass in den meisten Wandergebieten Leinenpflicht herrscht - auch zum Schutz des Hundes. Eine Flexileine eignet sich gut für Wandertouren, da sie nicht im Gestrüpp hängenbleibt und sich auch kurz einstellen lässt. Ein bequemes Halsband oder Geschirr sollte selbstverständlich sein.
Wer mit Hund wandert, muss auch für diesen einiges mitnehmen. Der Hund benötigt ebenso Futter und Wasser wie der Mensch, am besten mit einem Reisenapf aus Silikon, der sich zusammenfalten lässt. Für steinige Wanderwege gibt es Pfotenschuhe, die den Vierbeiner schützen. Verbandszeug, Desinfektionsmittel und eine Zeckenzange können unterwegs gute Dienste leisten - für Mensch und Tier.
Die Auswahl der Tour muss natürlich auch auf den Hund angepasst werden: Sie sollte keine engen Passagen und Klettersteige enthalten, das Wetter sollte nicht zu heiß sein. Ist eine Gondelfahrt geplant, vorab informieren, ob der Hund mit darf.
Beliebte Wanderrouten in Österreich
Hier listen wir einige der beliebtesten Wanderrouten des Landes auf.
Rax Wanderung - Hüttenhüpfen
Hütten-Wanderung vom Berggasthof, vorbei an Ottohaus, Seehütte, Karl-Ludwig-Haus, Habsburghaus und Waxriegelhaus bis zur Edelweisshütte am Preiner Gscheid.
Ausgangspunkt: Hirschwang an der Rax (Talstation Raxseilbahn)
Ziel: Preiner Gscheid, retour mit dem Autobus oder Taxi
Anfahrt: A2 bis Knoten Seebenstein , S6 bis Gloggnitz, B27 bis Hirschwang an der Rax
Schwierigkeit: schwierig
Strecke: 16,54 km, 667 Hm,
Dauer: 8:00 h
Hinweise: Bei Nebel und starkem Wind ist von Touren auf dem Hochplateau abzuraten
Wegbeschreibung: https://www.wieneralpen.at/a-huettenhuepfen-auf-der-raxalpe-variante-1
Traunstein Wanderung - Mair Alm Steig
Ausgangspunkt: Parkplatz bei der Umkehr, Gmunden (Achtung Kurzparkzone, es empfiehlt sich die Anreise mit öffentlichen Verkehrsmitteln)
Ziel: Gmundner Hütte/Gipfelkreuz
Anfahrt: Shuttle-Service: Der Wanderbus fährt an Samstagen, Sonn- & Feiertagen (auch bei Schlechtwetter) vom Seebahnhof zum Umkehrplatz.
Schwierigkeit: mittel
Strecke: 5 km, 1.100 Hm
Dauer: 4:15 h
Hinweise: Trittsicherheit, Schwindelfreiheit, Ausdauer und eine gute Kondition sind Grundvoraussetzung für eine Traunstein Tour
Wegbeschreibung: https://www.ausflugstipps.at/redaktionelle-ausflugstipps/oesterreich-tour/detail/430001485/traunstein-mair-alm-steig.html
Postalm Rundweg 2
Rundwanderweg auf der Postalm mit Aussicht
Ausgangspunkt: Parkplatz 1 und 3
Ziel: Parkplatz 1 und 3
Anfahrt: Von der Bundesstraße B 158 (Verbindung Salzburg - Bad Ischl) zweigt bei Strobl Richtung Süden die Postalmstraße ab. Auf dieser ca. 10 km bis zu den Parkplätzen auf der Postalm. Von der Bundesstraße B 166 (Verbindung Golling an der Salzach - Bad Goisern) zweigt im Bereich Abtenau in nördlicher Richtung die Postalmstraße ab. Auf dieser ca. 15 km bis zu den Parkplätzen auf der Postalm. Die Postalmstraße ist größtenteils eine Mautstraße.
Schwierigkeit: leicht
Strecke: 8:00 km
Dauer: 3:00 h
Hinweise: Begehbar von Mai bis Oktober
Wegbeschreibung: https://www.postalm.at/
Zirbitzkogel Wanderung
Route über den Wildsee weiter zum Fuchskogel und auf den Zirbitzkogel, den höchsten Gipfel der Seetaler Alpen.
Ausgangspunkt: Waldheimhütte
Ziel: Waldheimhütte
Anfahrt: Von Obdach der Straße B78 Richtung Kärnten auf den Obdacher Sattel folgen. Am Obdacher Sattel nach rechts ab Richtung St. Anna. Durch den Ort St. Anna der Straße auf die Waldheimhütte folgen.
Schwierigkeit: schwer
Strecke: 14,34 km
Dauer: 5:00 h, 800 hm
Wegbeschreibung: https://www.bergfex.at/sommer/steiermark/touren/wanderung/99941,from-the-waldheimhuette-hut-to-the-zirbitzkogel/
Gosausee Wanderung
Schöne Wanderung in einen der imposantesten Talschlüsse der Alpen: vom Vorderen Gosausee im oberösterreichischen Salzkammergut zur Gosaulacke und zum Hinteren Gosausee im Dachsteingebirge.
Ausgangspunkt: Parkplätze vor der Gosaukammbahn
Ziel: Hohe Holzmeisteralm
Anfahrt: Von Salzburg über die A10 bis Golling, weiter über die B166 über den Pass Gschütt nach Gosau und dann auf der Kreuzung rechts zum Gosausee. Von Linz Autobahnausfahrt Regau, weiter auf der B158 nach Bad Ischl, weiter auf der B145 nach Bad Goisern und über die B166 nach Gosau. Hier abzweigen ins Gosautal Richtung Gosausee.
Schwierigkeit: leicht
Strecke: 6,9 km, 300 Hm
Dauer: 2:10 h
Hinweise: begehbar Mai - Oktober
Wegbeschreibung: https://www.bergwelten.com/t/w/28272
Achensee Wandern
Vom Zwölferkopf auf den Bärenkopf mit Blick auf den Achensee
Ausgangspunkt: Bergstation der Karwendel-Bergbahn
Ziel: Bärenkopf-Gipfel
Anfahrt: Von der Inntal-Autobahn Ausfahrt Achensee-Zillertal, mautfreie Anfahrt über den Achenpass
Schwierigkeit: mittel
Strecke: 6,4 km
Dauer: 3:15 h
Hinweise: Beste Jahreszeit Juni - Oktober
Wegbeschreibung: https://maps.achensee.com/v2/de/map/2d/-1/detail/12/47.48844100336153/11.648400400591454/-1/78767669/
Ötscher Wandern
Von den Ötschergräben auf die Gemeindealpe
Ausgangspunkt: Ötscherbasis Wienerbruck
Ziel: Gemeindealpe
Anfahrt: Die Ötscher-Basis liegt direkt an der Mariazellerbahn, Haltestelle "Wienerbruck".
Schwierigkeit: schwierig
Strecke: 14,4km, 1.160 Hm
Dauer: 7:00h
Hinweise: Beste Jahreszeit Mai - Oktober
Wegbeschreibung: https://www.bergwelten.com/t/w/11093
Beliebte Wanderhütten in Österreich
Hier finden Sie einige der beliebtesten Wanderhütten.
Klagenfurter Hütte
Lage: Matschacher Alm, Feistritz im Rosental, 1.663 m Höhe
Räumlichkeiten: Zimmer: 14 Betten, Matratzenlager 27 Schlafplätze, Winterraum 6 Schlafplätze
Öffnungszeiten: Anfang Juni - Mitte Oktober
Erreichbarkeit: Von Feistritz im Rosental fährt man etwa 7 km in das Bärental, vorbei an der Stouhütte und bis zur Johannsenruhe (1.240 m) wo das Auto geparkt werden kann. Danach zu Fuß über einen gut begeh- und befahrbaren Weg bis zur Hütte.
Angebot: Verpflegung, Übernachtung. Teil der Kampagne „Mit Kindern auf Hütten“, für Kinder ab 3-4 Jahren.
Kontakt: https://www.klagenfurter-huette.at
Goiserer Hütte
Lage: Bad Goisern am Hallstättersee, 1.592 m Höhe
Räumlichkeiten: Matratzenlager 28 Schlafplätze, Winterraum 4 Schlafplätze
Öffnungszeiten: Mai bis Oktober, Dezember bis Februar
Erreichbarkeit: In Bad Goisern über die Goisererbrücke, vorbei am Nordischen Zentrum in der Ramsau und weiter bergwärts Richtung Parkplatz Hochmuth. Von dort führt der markierte Weg über das sogenannte Knie zur Hütte.
Angebot: Verpflegung, Übernachtung
Kontakt: http://www.goisererhuette.at
Coburger Hütte
Lage: Am Ende des Gaistal oberhalb von Ehrwald, 1.917 m Höhe
Räumlichkeiten: Matratzenlager 85 Schlafplätze, Winterraum 12 Schlafplätze
Öffnungszeiten: Juni - Anfang Oktober
Erreichbarkeit: Der Zustieg auf die Hütte beginnt auf dem Parkplatz der Bergbahnen in Ehrwald. Der Aufstieg erfolgt über die Ehrwalder Alm (1.502 m), wobei man diese auch mit der Almbahn erreichen kann und somit Höhenmeter spart. Von der Bergstation spaziert man auf kleinen Almwegen zum Ziel.
Angebot: Verpflegung, Übernachtung, Seminar- und Tagungsraum
Kontakt: https://www.coburgerhuette.at
Freiburger Hütte
Lage: im Lechquellengebirge / Vorarlberg 1.931 m Höhe
Räumlichkeiten: Zimmer: 20 Betten, Matratzenlager 100 Schlafplätze, Winterraum 12 Schlafplätze
Öffnungszeiten: Ende Juni - Ende September
Erreichbarkeit: Vom Parkplatz Formarinsee (1.871 m) unterhalb der Hütte wandert man weniger als 45 min zu Hütte. Den Formarinsee erreicht man über die Mautstraße von Lech am Arlberg aus.
Angebot: Verpflegung, Übernachtung
Kontakt: http://www.freiburger-huette.at/
Erfurter Hütte
Lage: Rofan, Tirol, 1.834 m Höhe
Räumlichkeiten: Zimmer: 36 Betten, Matratzenlager 50 Schlafplätze
Öffnungszeiten: ganzjährig
Erreichbarkeit: Zu Fuß vom Hotel Pension Alpenblick weiter Richtung Nordnordost am Pistenrand entlang an einer Brücke vorbei in den Wald und immer der Beschilderung folgen. Von der Mauritzalm sind es nur noch wenige Meter zur Hütte.
Angebot: Verpflegung, Übernachtung, Seminar.- und Tagungsraum
Kontakt: https://www.erfurterhuette.at/