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Fernsehen - Privat bleibt privat
©Bild: ORF/Thomas Ramstorfer
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Nach dem jüngsten Quotenrekord sind die Vorstadtweiber gefragt wie nie. Doch sie brauchen ihre Geheimnisse

Die strenge Model-Macherin postet offen den Hitzegrad der jeweils aktuellen Liebesbeziehung. Das kurvige Fernsehsternchen lässt an jedem Glucksen des Babys via Insta-Story teilhaben, die österreichische Politikergattin zeigt online ihren nackten Babybauch. In einer Gesellschaft, in der die Lust an der Selbstdarstellung dominiert, fallen sie auf: die Schauspielerin Hilde Dalik, die nicht über Partner Michael Ostrowski reden mag, ihre Kollegin Gerti Drassl, von deren Privatleben man nicht mehr weiß, als dass sie gern kocht, oder Martina Ebm, die die Grenze zum Privaten bei Namen und Alter ihrer Zwillinge zieht.

Dabei würden manche Fans der Schauspielerinnen - und die werden nach dem Quotenrekord von 2,9 Millionen Zuschauern für die dritte Staffel immer mehr - gern näher in deren Alltag linsen. Martina Ebm tut sich schwer damit, das nachzuvollziehen. "Das hat vielleicht auch damit zu tun, dass ich mich persönlich nicht dafür interessiere, wer mit wem liiert ist oder wer mit wem streitet", sagt sie. Viel wichtiger erscheint der Schauspielerin, die derzeit in der Titelrolle von "All About Eve" in den Kammerspielen brilliert, dass sie in ihren Rollen überzeugt. "Ich verstehe nicht, warum ich etwas von mir preisgeben sollte, nur weil ich eine Rolle spiele. Was hat das eine mit dem anderen zu tun?"

Es gibt mehr Freiheit

Ähnlich sieht das Vorstadtweiber-Kollegin Hilde Dalik, die noch weitere Gründe für die Trennung von Privat und Beruf findet. "Man gibt beim Spielen ohnehin viel von sich. Aber ich brauche Momente, in denen ich Kraft sammeln kann, wo ich mit meinen Liebsten sein will. Und die gehen niemanden etwas an." Ein weiterer Grund: Sie will für ihren Beruf geschätzt werden. Dalik: "Auf welche Partys ich gehe und ob ich in einer Beziehung bin, hat damit einfach nichts zu tun. Ganz abgesehen davon werden Frauen immer noch oft über ihren Partner definiert. Auch das würde ich nicht wollen."

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"Vorstadtweiber"-Rekord: Durchschnittlich 23 Prozent Marktanteil erreichte Staffel drei. Ab Juli wird wieder gedreht © ORF/MR Film/Petro Domenigg

Gerti Drassl findet, dass Privatsphäre ihr mehr Freiheit in ihren Rollen ermöglicht, weil der Blick auf sie nicht durch ein Rollenbild, das sie privat vermittelt, verstellt ist. "Mein Beruf ist ja nicht, das Leben der Gerti nach außen zu tragen, sondern zu versuchen, andere Menschen zu verstehen und deren Leben zu erzählen. Deswegen ist es nicht wichtig, zu wissen, wie ich privat bin."

Etwas lockerer halten es da Maria Köstlinger und Nina Proll. Beide sind mit bekannten Schauspielern liiert bzw. verheiratet, mit Juergen Maurer und Gregor Bloéb. Bei Köstlinger liegt das an einer gewissen Grundoffenheit und der Tatsache, dass sie immer das Gefühl hatte, mit Respekt behandelt zu werden. "Wenn ich privates Glück erlebe, ist es in Ordnung, das auch mitzuteilen. Da bin ich nicht so strikt. Dazu bin ich zu offen. Wenn ich glücklich bin, wie jetzt mit Juergen, lasse ich das auch mal raus." Nina Proll gesteht sogar, sich selbst für Alltagsprobleme anderer zu interessieren. "Ich verstehe, dass sich Menschen für mein Privatleben interessieren. Wir Schauspieler sind ja auch Projektionsflächen. Auch ich interessiere mich dafür, wie andere Beruf und Familie unter einen Hut bringen oder was sie in ihrer Freizeit gerne machen." Wir schauen gern mit.

Dieser Artikel ist im News Nr. 10/2018 erschienen.

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