Das Theater an der Wien wurde im Jahr 1801 eröffnet. Betrieben wird das traditionsreiche Musiktheater, das auch als "das neue Opernhaus" bekannt ist, von den Vereinigten Bühnen Wien (VBW), seit 2022 zeichnet Opernregisseur Stefan Herheim als Intendant verantwortlich. Während der umfassenden Sanierung wird die Halle E im Museumsquartier als Spielstätte genutzt.
- Theater an der Wien Eckdaten
- Die Geschichte des Theaters an der Wien
- Der Intendant des Theaters an der Wien
- Ensemble am Theater an der Wien
- Wo sitzt man im Theater an der Wien am besten?
- Was trägt man im Theater an der Wien?
- Führungen durch das Theater
- Spielstätten des Theaters an der Wien
- Vorstellungen für Kinder und Jugendliche
- Das Besondere am Theater an der Wien
Theater an der Wien Eckdaten
Eröffnet am 13. Jänner 1801
Architekten: Hermann Helmer und Ferdinand Fellner (Umbau nach 1900)
Baustil: Empirestil
Intendant: Stefan Herheim
Adresse: Theater an der Wien: Linke Wienzeile 6, 1060 Wien / Kammeroper: Fleischmarkt 24, 1010 Wien / Museumsquartier Halle E: Museumsplatz 1, 1070 Wien
Kontakt: E-Mail: oper@vbw.at , Telefon: +43 1 58885 - 111
Plätze: Theater an der Wien: 1.129 Sitzplätze und 50 Stehplätze / Kammeroper: 285 Sitzplätze
Praktische Links:
Die Geschichte des Theaters an der Wien
Als Mozarts Librettist Emanuel Schikaneder 1799 dem theaterleidenschaftlichen Kaufmann Bartholomäus Zitterbarth das Freihaustheater, in dem 1791 Mozarts Zauberflöte uraufgeführt wurde, um 63.266 Gulden abtrat, fand das Theater an der Wien seinen Ursprung. Zitterbarth hatte bereits 130.000 Gulden in das Objekt gesteckt und hoffte, durch den Kauf das seit 1786 zugunsten von Schikaneder bestehende Privileg für den Neubau eines Theaters übertragen zu erhalten, jedoch zunächst vergeblich. Die Freimaurer Zitterbarth und Schikaneder wurden Kompagnons, Zitterbarth erwarb die Liegenschaft, während Schikaneder um die Baubewilligung für das geplante Theater ansuchte und diese mit 3. April 1800 von Kaiser Franz II. bestätigt erhielt.
Der nach nur dreizehn Monaten Bauzeit am 13. Juni 1801 eröffnete der Bau ist heute nur noch in Bruchstücken erhalten. 1803 und 1804 wohnte Ludwig van Beethoven einige Zeit in einem hinteren Trakt des Theatergebäudes. Beethovens einzige Oper Fidelio wurde auch hier uraufgeführt.
1884 erwarb Franz Pokorny das Theater an Wien und übernahm dessen Leitung. In der Folge übernahm er sich jedoch finanziell und musste zuletzt das gesamte Opernpersonal kündigen. Das finanzielle Desaster änderte sich auch unter seinem Sohn und Nachfolger nicht und endete in dessen Konkurs. Das Haus wurde unter neuer Leitung wiedereröffnet und diente als Spielstätte für Operetten und nach dem zweiten Weltkrieg als Ausweichspielstätte für die zerbombte Wiener Staatsoper. 1960 ging das Haus in das Eigentum der Stadt Wien über, es fand Verwendung für die Wiener Festwochen und Gastspiele.
Anlässlich der Jubiläumsfeierlichkeiten zu Mozarts 250. Geburtstag wurde das Theater an der Wien 2006 als neues Opernhaus der Stadt Wien eröffnet. Heute bildet das Theater an der Wien gemeinsam mit dem Raimund Theater und dem Ronacher die Vereinigten Bühnen Wien (VBW).
Um die einzigartige Geschichte und Aura des Theaters an der Wiens zu erhalten, wird das historische Gebäude seit März 2022 umfassend generalsaniert. Während der über zweijährigen Sanierungszeit übersiedelte der Spielbetrieb ab Herbst 2022 für zwei Spielzeiten in die Halle E des MuseumsQuartiers Wien. Die Wiedereröffnung des Hauses in neuem Glanz ist für Herbst 2024 geplant
Der Intendant des Theaters an der Wien
Stefan Herheim wurde 1970 in Oslo geboren und ist ausgebildeter Cellist. Seine Begeisterung für die Oper geht in die frühe Kindheit zurück: Sein Vater war Bratschist an der Oper in Oslo, wo er sich sehr früh mit dem Opernvirus ansteckte. So baute er als Kind daheim ein Miniaturopernhaus nach, das er mit selbst gebastelten Marionetten besetzte.
Erste Regieerfahrungen sammelte Herheim dann auch in seinem eigenen Marionettentheater, bevor er in Hamburg Opernregie studierte. Seine Inszenierungen in verschiedenen großen europäischen Opernhäusern wie der Den Norske Oper in Oslo, der Staatsoper Berlin oder der Lettischen Nationaloper in Riga, aber auch bei den Salzburger, Bregenzer und Bayreuther Festspielen, wurden durchaus kontrovers diskutiert. Mit der Saison 22/23 übernahm Herheim die künstlerische Leitung des Theaters an der Wien. Der Träger etlicher internationaler Preise unterrichtet regelmäßig an europäischen Hochschulen, unter anderen an der norwegischen Opernakademie.
Sein Vorgänger Roland Geyer, der das Theater 16 Jahre lang leitete, war ursprünglich studierter EDV-Analyst, bevor er am Studiengang Musikmanagement an der Universität für Musik und darstellende Kunst Wien teilnahm. 2004 wurde er zum Intendanten des neuen Opernhauses der Stadt Wien bestellt und führte das Theater an der Wien im Mozartjahr 2006 seiner ursprünglichen Bestimmung zu.
Als ganzjährig bespieltes, innovatives Stagione-Opernhaus eröffnete das Theater an der Wien eine neue, eigenständige Kategorie im anspruchsvollen Wiener Kulturbetrieb und ist seither das Zentrum für Barockoper und modernes, zeitgemäßes Musiktheater in Wien. Opernhäuser, die nach dem Stagionesystem arbeiten, nehmen pro Saison nur eine begrenzte Zahl von Opern in ihre Spielpläne auf. In der Regel sind dies Neuinszenierungen. Geyers Schaffensperiode prägte der Satz "Wien verkraftet drei Opernhäuser nur, wenn es eine kluge Positionierung gibt."
Ensemble am Theater an der Wien
Am Theater an der Wien spielen die beiden renommierten Orchester Das ORF Radio-Symphonieorchester Wien (RSO) sowie die Wiener Symphoniker.
Das RSO Wien unter der Leitung von Chefdirigentin Marin Alsop ist ein weltweit anerkanntes Spitzenorchester, das sich der Wiener Tradition des Orchesterspiels verbunden fühlt und für seine außergewöhnliche und mutige Programmgestaltung bekannt ist. Häufig werden das klassisch-romantische Repertoire und Werke der klassischen Moderne in einen unerwarteten Kontext gestellt, indem sie mit zeitgenössischen Stücken und selten aufgeführten Werken anderer Epochen verknüpft werden.
Die Wiener Symphoniker zählen zu den internationalen Spitzenorchestern. Der tschechische Dirigent Petr Popelka wird ab der Saison 23/24 neuer Chefdirigent des Orchesters. Als Wiens Konzertorchester mit eigenen Zyklen sowohl im Musikverein Wien und dem Wiener Konzerthaus spielen die Wiener Symphoniker jährlich über 150 Konzert- und Opernauftritte und bilden so das Rückgrat des symphonischen Lebens der Musikstadt Wien. Als offizieller Kulturbotschafter der Stadt Wien gastieren sie regelmäßig in den wichtigsten internationalen Musikzentren.
Hauschor des Theaters an der Wien ist seit 2006 der 1972 von seinem künstlerischen Leiter Erwin Ortner gegründete Arnold Schoenberg Chor. Sein Repertoire reicht von der Renaissance und Barockmusik bis zur Gegenwart mit Schwerpunkt auf zeitgenössischer Musik. Besonderes Interesse des Chores gilt der A cappella-Literatur, aber auch große Chor-Orchester-Werke stehen immer wieder auf dem Programm. Das Ensemble folgt Konzerteinladungen in der ganzen Welt.
Wo sitzt man im Theater an der Wien am besten?
Das Theater an der Wien gibt keine Empfehlungen für gute Plätze. Aus Gästebewertungen kann man erkennen, dass die Beinfreiheit in den Reihen eher gering ist. Menschen mit langen Beinen sollten eher Logenplätze buchen oder Eckplätze vorziehen.
Sichttechnisch abgeraten wird von den Logenplätzen im 1 Rang in der 3. Reihe.
Was trägt man im Theater an der Wien?
Es gibt keinen Dresscode, man freut sich aber über einem Theaterbesuch angemessene Kleidung. Sprich: Keine zerrissenen Jeans oder Tanktops, ein Ballkleid ist aber auch nicht notwendig.
Führungen durch das Theater
In der Ausweichspielstätte MuseumsQuartier werden Führungen angeboten, bei denen man erfährt, wie die Halle in einen Saal verwandelt wurde, in dem die Magie des Musiktheaters spürbar wird. Neben Informationen zu den räumlichen Gegebenheiten erhält man auch jede Menge persönliche und spannende Einblicke in das aktuelle Musiktheatergeschehen. Es gibt auch spezielle Angebote für Schulklassen.
Spielstätten des Theaters an der Wien
Die Kammeroper ist die zweite Spielstätte des Theater an der Wien. Sie wurde 1953 gegründet und erhielt 2011 durch den Trägerverein der Wiener Kammeroper in Abstimmung mit der Stadt Wien ein neues Konzept für die Bespielung durch das Theater an der Wien, dessen Spielplan um das vielfältige Spektrum des intimen Kammeropern-Repertoires mit einem Jungen Sängerensemble ergänzt wurde.
Schwerpunkt ab der Spielzeit 2022/23 ist die Förderung junger Talente. Dafür sind Studierende verschiedener europäischer Hochschulinstitutionen in passgerechten Rollen gemeinsam mit arrivierten Sängern regelmäßig auf der Bühne zu erleben. So profitieren junge Künstler:innen von den Erfahrungen etablierter Darsteller:innen und können an Meisterklassen teilnehmen. Zusätzlich gibt es mit dem jungen Format Late Night ein Programm für Nachtschwärmer:innen: Von Musikkabarett bis Jazz, von Improvisation bis Chanson, von Barock bis Ballroom ist alles möglich.
Die Halle E des Museumsquartiers ist die neue Spielstätte während der Generalsanierung des Theaters an der Wien.
Vorstellungen für Kinder und Jugendliche
Das Theater an der Wien bietet spezielle Produktionen für Kinder verschiedener Altersgruppen an. Ergänzt wird das Angebt durch Workshops für verschiedene Altersgruppen, die Kindern und Jugendlichen Das Musiktheater näher bringen sollen. Ab der Saison 22/23 findet zur Weihnachtszeit Musiktheater für jung und alt auf der großen Bühne des Theaters an der Wien statt. Diese Vorstellungen sind explizit für Kinder ab 6 Jahren empfohlen.
Das Besondere am Theater an der Wien
Das Theater an der Wien ist das Stagione-Haus der Stadt mit jährlich 13 Premieren und einem Anspruch, den es sonst nur bei internationalen Festspielen gibt.