Prinzessin Deena vereint Tradition und Fortschritt

Steckbrief
Name: Deena Ali Al-Juhani Abdulaziz
Geburtsdatum: 26 Dezember 1975
Geburtsort Kalifornien, USA
Sternzeichen: Schütze
Beruf: Unternehmerin, Journalistin
Beziehungsstatus: verheiratet mit Prinz Sultan bin Fahad bin Nasser bin Abdulaziz
Kinder:3, eine Tochter und Zwillinge (Buben)

Die saudi-arabische Prinzessin lebt ihrem Volk vor, wie das Leben einer modernen Frau aussehen kann. Eine wichtige Aufgabe. Denn immer noch sind viele alltägliche Dinge für Frauen in Saudi-Arabien verboten. So dürfen sie nicht ohne die Zustimmung eines männlichen Vormundes heiraten oder vor Gericht erscheinen und sich verteitigen. Frauen dürfen nicht mit Männern zusammen studieren und häufig nicht ihre Meinung kundtun.

Autofahren ist ihnen erst seit 2018 erlaubt. Der Kopftuchzwang wurde zwar aufgehoben. Dennoch ist der gesellschaftliche Druck groß und die Sittenpolizei stets im Einsatz. Umso wichtiger also, dass die Obrigkeit im Land weltoffener wird und mit gutem Beispiel voran geht.

Sie trägt ihre Haare kurz, ihr Kleidungsstil ist elegant, ein ausdrucksstarkes Make-up rundet den fast schon extravaganten Look ab: Prinzessin Deena Ali Al-Juhani Abdulaziz, die Frau von Prinz Sultan bin Fahad bin Nasser bin Abdulaziz, gilt in der arabischen Welt als wahre Ikone.

Geboren ist die modeaffine Deena in Kalifornien, als Tochter eines Politikers. Ihr Vater pendelte beruflich stets zwischen dem Mittleren Osten und den USA. Der Ökonom unterrichtete auch an diversen amerikanischen Universitäten. Nachhaltigen Einfluss auf ihr späteres Schaffen hatte aber ihre Mutter, wie sie dem „Material Magazine" erklärte.

"Sie ist im Grunde meine erste Muse“. Als Deena mit sechs Jahren ihre erste Modezeitschrift durchblätterte, sei das schließlich wie „eine Erleuchtung“ für sie gewesen. Damals konnte Deena aber noch nicht ahnen, dass sie einmal Chefredakteurin der ersten arabischen Ausgabe der „Vogue“ werden würde.

Bevor sie als "Vogue"-Chefin den Balance-Akt zwischen zukunftsorientierter Modewelt und dem konservativen Weltbild ihres Heimatlandes meistern wird, stand aber der wahrscheinlich wichtigste Schritt in ihrem Leben an. Die Liebeshochzeit, die ihr sogar einen Titel verlieh.

Vor über 20 Jahren heiratete sie als junge Frau in die saudische Königsfamilie und wurde dadurch zur Prinzessin. Ihr Ehemann Prinz Sultan bin Fahad bin Nasser bin Abdulaziz ist Künstler und „der beste Vater, den man sich nur wünschen kann“, wie sie auf der Social-Media-Plattform Instagram schrieb:

Zusammen hat das Paar drei Kinder, eine Tochter und Zwillingssöhne. Die Familie pendelt zwischen New York und Riad. Dem „New York Magazine“ verriet die Royal-Lady, was sie an beiden Städten besonders schätze: „Ich liebe alles an New York. Ich liebe sogar Hot Dogs! Aber ich liebe auch die Wüste Riads – das ist Heimat, das ist Familie, das ist Stabilität.“

Halt gibt Prinzessin Deena zudem ihre Karriere in der Modebranche. In der saudi-arabischen Hauptstadt Riad eröffnete sie 2006 die exklusive Boutique D’NA, die namhafte Designer und Nachwuchstalente führt – Zutritt gibt es nur über eine Mitgliedschaft. Seit einigen Jahren ist sie auch als Mode-Journalistin tätig.

Als sie 2016 den Job als Chefredakteurin bekam, zitierte sie die „New York Times“ mit den Worten, die Ausgabe sei „längst überfällig“ gewesen: „Frauen des Mittleren Ostens sind seit den späten 1960ern ernstzunehmende Couture-Kundinnen – lange bevor die Russinnen und Chinesinnen mitmischten.“ Für die erste Ausgabe der „Vogue Arabia“ im März 2017 inszenierte die Prinzessin Gigi Hadid auf dem Cover, für das zweite Heft im April wurde Model Imaan Hammam abgelichtet.

Die Ausgabe gilt als ein Meilenstein für das Land und die Frauen, die seit Jahren für ihre Rechte kämpfen. Gegenüber "Business of Fashion" sagte sie dazu: "Es stimmt, dass unsere Region konservativ ist, aber arabische Frauen unterscheiden sich darin nicht von anderen Frauen weltweit, dass sie sich stark fühlen und wunderschön aussehen wollen."