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PMS: Ursachen, Symptome & Behandlungsmöglichkeiten

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Frau mit PMS hält sich den Bauch vor Schmerzen.
©Bild: Elke Mayr
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Heißhunger, miese Laune, Erschöpfung, Schmerzen ... und das Monat für Monat. Rund jede dritte Frau leidet an dem Prämenstruellen Syndrom. Was ist die Ursache für PMS? Und was kann frau dagegen tun? Univ.-Prof. René Wenzl, Facharzt für Geburtshilfe und Frauenheilkunde, steht Rede und Antwort.

Was genau ist PMS?

Das Prämenstruelle Syndrom ist eine chronische Erkrankung, die verschiedenste physische und psychische, im Zusammenhang mit dem Menstruationszyklus auftretende Beschwerden umfasst. Die Symptome zeigen sich einige Tage bis zu zwei Wochen vor Eintreten der Regelblutung und klingen mit ebendieser wieder ab. Von einer tatsächlichen Erkrankung spricht man dem Facharzt zufolge erst dann, wenn die Symptome drei, vier Monate hintereinander auftreten.

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Was ist die Ursache von PMS?

"Die Ursache dürfte", so der Experte von der MedUni Wien, "hormoneller Natur sein." Möglicherweise ist das Wechselspiel der weiblichen Sexualhormone Östrogen und Progesteron ausschlaggebend. Eindeutige wissenschaftliche Belege hierfür gebe es aber nicht. Wovon man dagegen ausgehen kann, ist, dass der Eisprung der auslösende Faktor ist. "Viele glauben, die Regelblutung sei der Auslöser, weil die Symptome aufhören, wenn sie einsetzt. Die Regel ist aber die Folge, nicht die Ursache", erklärt Wenzl.

Rund jede dritte Frau leidet irgendwann in ihrem Leben einmal an PMS

René WenzlFacharzt für Geburtshilfe und Frauenheilkunde

Wie viele Frauen sind betroffen?

"Rund jede dritte Frau leidet irgendwann in ihrem Leben einmal an PMS", erklärt der Gynäkologe Bezug nehmend auf entsprechende Studien. Unter Berücksichtigung der Dunkelziffer dürfte der Anteil Betroffener sogar noch etwas höher sein. Bei einigen Patientinnen ist das prämenstruelle Syndrom derart stark ausgeprägt, dass sie ihren privaten und beruflichen Verpflichtungen während der Krankheitsphase nicht mehr nachkommen können. Dies ist bei rund fünf Prozent der Frauen der Fall.

Wie äußert sich PMS?

Wenzl zufolge sind die Symptome sehr weit gestreut, "vergleichbar mit einem Gewitter, das über einen hereinbricht. Es stürmt und blitzt und es treten verschiedenste Anzeichen auf". Diese reichen von Antriebslosigkeit und Konzentrationsschwierigkeiten über Bauchkrämpfe, Kreuz- und Muskelschmerzen bis hin zur Veränderung der Libido und depressiven Verstimmungen. Angst, Sorgen und ein Gefühl der Traurigkeit können sich breitmachen. Möglicherweise reagiert die Betroffene auch gereizt.

Manche verspüren einen Heißhunger, andere wiederum haben so starke Kopfschmerzen, dass sie gar nichts essen können. Oder aber Übelkeit verdirbt ihnen den Appetit. Und während die einen von Müdigkeit geplagt sind, quält die anderen ein Gefühl der Unruhe. Die Frau gerät sozusagen aus ihrer Mitte. Hinzukommen können Probleme mit der Haut, geschwollene Hände und schwere Beine sowie ein Völlegefühl. Nicht zuletzt können all diese Symptome vorübergehend auch zu sozialem Rückzug der Frau führen.

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Hilft Schokolade bei PMS?

Ein gewisser therapeutischer Effekt von Schokolade lässt sich nicht leugnen. Das liegt daran, dass Kakaopulver - ebenso wie Sojabohnen, Erbsen, Lachs, Schweine- und Hühnerfleisch - reich an Tryptophan ist. Diese Aminosäure spielt eine grundlegende Rolle bei der Produktion des Glückshormons Serotonin. Insofern fungiert Schokolade als Stimmungsaufheller. Dabei dürfe man die Nebenwirkungen aber nicht außer Acht lassen, verstecken sich in dem süßen Glücksbringer doch meist viele Kalorien.

Viele glauben, die Regelblutung ist der Auslöser. Sie ist aber die Folge, nicht die Ursache

René WenzlFacharzt für Geburtshilfe und Frauenheilkunde

Warum ist es mal stärker, mal schwächer?

"Jeder hat so seine Achillesferse", erklärt der Gynäkologe. Beim einen ist es die Haut, beim anderen der Magen. Und bei einigen eben der weibliche Zyklus. Geht es uns gut, so halten sich die entsprechenden Symptome für gewöhnlich im Zaum. Kommen aber mehrere Probleme zusammen, dann übersteigt das oft unsere Copingstrategie - und der Körper reagiert mit Beschwerden. "Das ist ein Zeichen von Überlastung". Sei sie nun physisch oder psychisch.

Was sollen Betroffene essen, was nicht?

Die Ernährung dürfte einen grundlegenden Einfluss auf das Auftreten der Symptome haben. Der Experte empfiehlt viel Obst und Gemüse zu essen. Auch Fisch sollte immer wieder auf dem Speiseplan stehen. Fleisch sollte dagegen nur in Maßen genossen werden, ebenso wie raffinierter Zucker, Salz, weißes Mehl, Koffein und Alkohol. Kalt gepresste Öle sind tierischem Fett vorzuziehen. Dies nicht zuletzt deswegen, weil Erstere reich an gesunden Omega-3-Fettsäuren sind.

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Man geht davon aus, dass auch Kalzium und Vitamin D einen positiven Effekt bei PMS-Patientinnen haben. Ein wissenschaftlicher Beweis konnte hierfür allerdings noch nicht erbracht werden. Die oben beschriebene Ernährungsweise entspricht in ihren Wesenszügen übrigens jener unserer vor Millionen Jahren lebenden Vorfahren. "Sie bringt dem Körper Ruhe", so Wenzl. Nicht nur bei PMS, sondern auch bei Endometriose, die ja auch die Frau im fortpflanzungsfähigen Alter betrifft.

Wie kann man PMS vorbeugen?

Die Devise lautet: Stress reduzieren. Dann wäre da natürlich die Ernährung. "Was auch immer hilft, ist Sport", weiß Wenzl. Vor allem Ausdauersportarten wie Laufen, Radfahren, Schwimmen oder aber auch Rudern. Der Experte empfiehlt drei bis vier Einheiten pro Woche zu je 30 bis 45 Minuten. Die Herzfrequenz sollte dabei bei rund 120 Schlägen pro Minute liegen. Und auch hier gilt: Bitte nicht stressen! Der Sport sollte möglichst langsam, dafür aber dauerhaft betrieben werden.

Was hilft wirklich gegen PMS?

Wenzl rät mit prophylaktischen Maßnahmen, sprich gesunder Ernährung, Sport und Stressreduktion, zu beginnen. Der Vorteil von ihnen ist, dass die Frau sie je nach Bedarf beziehungsweise nach Stärke der Beschwerden modifizieren kann. Eine weitere sanfte Behandlungsform stellen Präparate auf pflanzlicher Basis dar. Wie zum Beispiel der sogenannte Mönchspfeffer, der nicht nur gut wirkt, sondern auch den Vorteil hat, dass er nicht den ganzen Zyklus über eingenommen werden muss.

"Man kann auch die Pille geben", erklärt der Facharzt. Die hormonelle Therapie unterdrückt den Eisprung und damit das Auftreten besagter Beschwerden. Mitunter werden auch Antidepressiva verschrieben. Diese seien zwar sehr effektiv, finden allerdings nicht bei jeder Patientin Anklang. Weil derartige Medikamente die Betroffenen nach wie vor stigmatisieren. Die Aufgabe des Arztes sei es, in der Beratung sehr sensibel vorzugehen und verschiedene Therapiewege anzubieten.

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Keine Medikation ohne Nebenwirkungen. Die gute Nachricht aber lautet: "Es gibt Hilfe. Und die sollte am besten schrittweise erfolgen." Ebenso wichtig ist zu wissen, dass mit dem Einsetzen der Menopause schließlich auch die PMS-Symptome ein für allemal verschwinden. "Es gibt wenige Frauen, die sich auf den Wechsel freuen. Aber jenen, die am Prämenstruellen Syndrom leiden, kann man hier definitiv Erleichterung versprechen."

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